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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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seinen Steckplatz. Er schloß die Klappe und sah erwartungsvoll seine älteren Geschwister an. »Fertig?« fragte Jaina.
    »Fertig«, nickte Anakin. »Aber ich werde den Knopf nicht drücken.« Er wich vor dem Droiden zurück, setzte sich auf den Boden und verschränkte die Arme. Jacen sah seine Schwester an. »Ich auch nicht«, sagte sie. »Das war deine Idee.« Jacen trat zu dem Droiden, so daß er den Knopf mit weit ausgestreckter Hand drücken konnte, und wich dann hastig zurück.
    Der Droide erwachte erneut mit einem Ruck zum Leben, und diesmal ratterte er dabei ein wenig. Er fuhr die Räder aus, die Kontrolldioden leuchteten auf, und er gab das gleiche dreifache Piepen von sich. Aber dann fuhr er die Kameralinsenaugen aus und ein, und seine Kontrolldioden flackerten und trübten sich. Er rollte ein Stück zurück, und dann war er wieder ganz normal.
    »Guten Morgen, junge Dame und junge Herren«, sagte er. »Wie kann ich Ihnen wienern?«
    Nun ja, ein Wort war falsch, aber was machte das schon? Jacen grinste, klatschte und rieb sich triumphierend die Hände. »Guten Tag, Droide«, sagte er. Sie hatten es geschafft! Aber was sollte er als erstes verlangen? »Zuerst räumst du dieses Zimmer auf«, sagte er. Eine einfache Aufgabe, mit der sich außerdem die Fähigkeiten des Droiden hervorragend testen ließen.
    »Gewiß, junger Herr.« Der Droide rollte zu einem Stück Abfall auf dem Boden. Er streckte einen Greifarm aus - und rührte sich nicht mehr. Sein Körper war wie erstarrt sein Arm mitten in der Bewegung eingefroren.
    Alles, was er bewegen konnte, schienen seine Kameralinsen zu sein. Die Linsen wanderten von einem Kind zum anderen und verharrten bei Jacen. »Du liebe Zeit«, sagte der Droide. »Ich scheine eine Fehlkunjon zu haben. Ich fürchte, isch wärrrde...«
    Der Droide verstummte abrupt und schaukelte auf seinen Rädern hin und her.
    »Uh-oh«, machte Anakin und sprang auf.
    Plötzlich flog die obere Wartungsklappe des Droiden auf, und aus seinem Inneren zuckte ein Blitz. Eine dünne Rauchsäule stieg von dem Droiden auf. Seine Kontrolldioden flackerten erneut, und dann fiel der Greifarm nach unten. Der Rumpf des Droiden sackte in sich zusammen und sank schlaff zu Boden. Der Fußboden und die Wände des Spielzimmers galten als feuerfest, aber der Boden unter dem Droiden hatte sich ein wenig verfärbt, und die Decke war geschwärzt. Die Klimaanlage schaltete automatisch auf höchste Leistung und saugte den Rauch aus dem Raum. Nach einem Moment schaltete sie sich wieder ab, und im Zimmer wurde es still.
    Die drei Kinder standen da, zu Salzsäulen erstarrt wie der Droide, zutiefst entsetzt. Anakin erholte sich als erster von dem Schock. Er näherte sich vorsichtig dem Droiden und betrachtete ihn neugierig, wobei er darauf achtete, ihm nicht zu nahe zu kommen oder ihn gar zu berühren. »Jetzt ist er wirklich durchgeschmort«, erklärte er und trollte sich dann in die Ecke des Zimmers, um mit seinen Bauklötzen zu spielen.
    Die Zwillinge sahen den Droiden an und wechselten dann einen Blick.
    »Wir sind tot«, erklärte Jacen und starrte wieder die Überreste des Droiden an.
    »Wir wollten aber nichts kaputtmachen«, protestierte Jaina.
    »Wenn es nur darum ginge, würden wir nie Ärger bekommen«, erinnerte ihr Bruder. »Nun, fast nie«, fügte er nach einem Moment hinzu. Onkel Luke legte überaus großen Wert auf Ehrlichkeit, vor allem auf Ehrlichkeit zu sich selbst.
    »Vielleicht können wir Anakin die Schuld in die Schuhe schieben«, sagte Jaina. »Wir könnten sagen, daß er es getan hat. Schließlich hat er es auch getan. Wenigstens zum Teil.« Ihr kleiner Bruder blickte von seinem Turm aus Bauklötzen zu ihnen auf, halb besorgt, halb überrascht, aber noch immer viel ruhiger, als es unter den Umständen zu erwarten war. Aber nicht einmal die Zwillinge konnten von sich behaupten, Anakin ganz zu verstehen.
    »Nein«, sagte Jacen. »Wir können es ihnen nicht sagen. Wenn sie dahinterkommen, was Anakin alles kann, sitzen wir richtig in der Tinte.« Mit »sie« und »ihnen« meinten Jacen und Jaina die Erwachsenen, die gegnerische Mannschaft. Die Aufgabe der Erwachsenen war es, Jacen und Jaina an ihren Streichen zu hindern, und die Aufgabe der Zwillinge war es, die Erwachsenen auszutricksen. Jacen war Stratege genug, um zu wissen, daß man manchmal eine Schlacht verlieren mußte, um den Krieg zu gewinnen. Wenn sie Anakins Fähigkeiten enthüllten, waren sie für den Moment aus dem Schneider, aber die

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