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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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war, daß sich ihre Spezifikationen nicht bestimmen ließen. Die X-TIE-Jäger hatten vielleicht keine Schilde, konnten aber auch doppelte Schutzschirme haben. Die Ausrüstung der einen konnte sich völlig von der der anderen unterscheiden. Keine der drei Kisten war besonders raumtauglich, was bedeutete, daß die Piloten an Bord entweder Dummköpfe oder Selbstmörder oder sogar beides waren. Schrottmühlen-Piloten galten als nicht besonders gut - und bei einem Kampf auf engem Raum konnte ein schlechter und verzweifelter Pilot in einem unzuverlässigen Schiff gefährlicher sein als ein fähiger Pilot, dem sein Leben teuer war und der wußte, was sein Schiff zu leisten vermochte und was nicht. Doch vielleicht am bedrohlichsten war die Tatsache, daß nur der größte Abschaum des corellianischen Sektors Schrottmühlen flog. Glücklose Piraten, Söldner, die sogar mitten in einer Schlacht die Fronten wechselten, wenn der Preis stimmte, Verlierer, die nichts mehr zu verlieren hatten. Und Leute, die nicht erkannt werden wollten.
    All dies ging Han in weniger als einer Sekunde durch den Kopf. Er drehte sich zu Chewie um und wollte ihm befehlen, die Hauptschilde zu aktivieren und die Buglaser auszufahren, aber Chewie war schon dabei, das zu erledigen. Han wandte sich dem nächsten Punkt zu. »Chewie, übernimm du die Steuerung. Ich gehe in den oberen Vierlingslaserturm.«
    Chewie nickte und bedeutete Han wild gestikulierend, sich auf den Weg zu machen. Han schlug auf den Entriegelungsknopf des Schotts und war schon auf dem Korridor, bevor die Stahlplatte halb zur Seite geglitten war. Er kletterte den Schacht zum oberen Laserturm hinauf und schwang sich in den Kontrollsitz. Er setzte den Kopfhörer auf und entsicherte die Geschütze.
    »Chewie!« schrie er. »Ich habe sie in der optischen Erfassung. Sie sind noch nicht in Schußweite, und ich möchte, daß es so bleibt.« Mit den Kindern an Bord war er mehr an Flucht interessiert. Er wollte sich nicht mit einem Haufen Schrottmühlen und vielleicht auch noch dem Ehrengeleit herumschlagen, falls es sich als nicht so ehrenhaft entpuppte. »Aktiviere die Sublichttriebwerke und bring uns hier raus«, befahl Han. Er drehte den Geschützturm und bekam den ersten X-TIE-Jäger in die Zielerfassung. Er wollte schon feuern, als der Falke plötzlich und hart um neunzig Grad beidrehte. Chewie richtete das Schiff auf einen Vektor aus, der sie von diesen Schiffen wegbringen würde. Gut. Daß er nicht zum Schuß gekommen war, ließ sich verschmerzen. Hauptsache, sie verschwanden von hier. Er wartete, daß die Sublichttriebwerke ansprangen und sie aus diesem Schlamassel herausbrachten.
    Aber nichts geschah, Han, der aus bitterer Erfahrung wußte, was dies in einer derartigen Situation bedeutete, ahnte den Grund bereits, bevor Chewie seine Enttäuschung hinausbrüllte. Es mußte an jenem Dröhnen liegen, das beim Abschalten der Sublichttriebwerke aufgetreten war. Han warf einen Blick in den Zustiegsschacht und sah Chewie durch den Gang rennen, der zu den Sublichttriebwerken führte.
    Han schickte ein stummes Stoßgebet zum Himmel und hoffte, daß es nur ein einfaches Problem war. Dann verdrängte er alle anderen Gedanken und konzentrierte sich auf die heranrasenden Schrottmühlen. Er überprüfte sein Taktikdisplay. In 2,5 Sekunden würden sie in Schußweite sein. Das Taktikdisplay bereitete eine automatische Feuersequenz vor, aber Han schaltete auf manuelle Bedienung um. Er traute dem Computer nicht genug, um ihm das Kämpfen zu überlassen. Zuerst mußte er den umgebauten B-Flügler mit der Laserkanone ausschalten. Er stellte die größte Gefahr dar. Schließlich war es nur eine Vermutung, daß der Laser des B-Flüglers nicht besonders zielgenau war. Er visierte das Ziel an. Und betete, daß Chewie alle Schilde auf Maximalleistung geschaltet hatte, bevor er zum Maschinenraum gelaufen war.
    Der B-Flügler kam näher. Han feuerte nicht sofort, sondern wartete einen Sekundenbruchteil länger, als er ursprünglich geplant hatte, bis der B-Flügler ins Zentrum der Zielerfassung gerückt war. Dann drückte er den Feuerknopf und deckte den Jäger mit einer Lasersalve ein. Er traf ihn mittschiffs und schwenkte den Vierlingslaserturm herum, um eine weitere Salve auf seine Sublichttriebwerke abzufeuern. Eins der Backbordtriebwerke flackerte plötzlich und erlosch. Gut. Das war zwar kein entscheidender Treffer, aber immerhin hatte er einigen Schaden angerichtet. Han schwenkte den Geschützturm wieder

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