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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Talpron bedrückt. »So ist es.«
    »Nun, auch wenn Sie ihr Versteck nicht aufspüren können, wir sind Ihnen trotzdem unendlich dankbar für Ihre Hilfe«, fuhr Han fort. »Es tut uns sehr leid, daß sie eins Ihrer Schiffe verloren haben. Wir möchten Ihnen und auch den Familien der getöteten Crewmitglieder unser Beileid ausdrücken.«
    »Was?« sagte Talpron. »Oh, ja. Natürlich. Wir werden Ihre Worte weiterleiten.«
    »Ja, darauf wette ich«, murmelte Han, aber so leise, daß Talpron es nicht hören konnte. Er sprach weiter, lauter diesmal und direkt ins Mikrofon. »Captain Talpron, noch einmal vielen Dank für Ihre Hilfe. Allerdings muß ich jetzt die Systeme meines Schiffes überprüfen. Sie entschuldigen mich?«
    »Natürlich, Sir. Wir warten, bis Sie Ihren Flug fortsetzen können. Informieren Sie uns, wenn Sie bereit sind, Kurs auf Corellia zu nehmen.«
    »Das machen wir, Captain. Millennium Falke Ende.«
    Han schaltete das Komsystem ab, legte seinen Kopfhörer zur Seite, löste die Sicherheitsgurte des Kanoniersitzes - und blieb dann noch einen Moment an seinem Platz, um nachzudenken.
    Beim Sabacc konnten sich die Regeln mitten im Spiel ändern, und aus einem guten Blatt konnte plötzlich eine einzige Katastrophe werden. Aber das Gegenteil war ebenfalls möglich. Ein katastrophales Blatt konnte sich im Handumdrehen verwandeln und den Pot gewinnen. Der Trick war, genau zu wissen, wann, wie schnell und auf welche Weise die Änderung erfolgte. Dann konnte man sich vorbereiten, sich auf die neue Lage einstellen.
    Früher oder später machte jeder Gegner einen Fehler, indem er vielleicht unabsichtlich eine Karte zeigte, die er besser verborgen gehalten hätte, und man wußte mehr, als man wissen sollte. Die ehrlichsten Sabaccspieler waren so fair, ihre Gegner darauf aufmerksam zu machen, wenn es passierte. Aber Sabaccspieler, die gewinnen wollten, waren niemals so fair.
    Der Gegner, wer immer das auch sein mochte, hatte Han soeben einige seiner Karten gezeigt. Han hatte nicht vor, ihn wissen zu lassen, daß er sie gesehen hatte.
    Aber gleichzeitig hatte er nicht die leiseste Ahnung, nach welchen Regeln hier gespielt wurde.
    Han betrat das Cockpit und war nicht allzusehr überrascht, Leia im Pilotensitz vorzufinden, wo sie die Hauptsichtluke im Auge behielt. Er hatte auch nicht erwartet, daß sie still dasitzen würde, während das Schiff angegriffen wurde. Er war sogar froh darüber. Die Kinder waren bestimmt sicher untergebracht, und ein zweiter Pilot im Cockpit konnte nicht schaden. Sie drehte sich zu Han um. »Hast du dich mit deinen neuen Freunden nett unterhalten?« fragte sie. Ihr war anzusehen, daß sie nicht sonderlich erfreut war, daß er die Komverbindung zur Messe einfach unterbrochen hatte.
    »Oh, ja«, nickte er. »Großartige Burschen. Geht's den Kindern gut?«
    Leia nickte einem kleinen internen Monitor zu, der die Messe zeigte. Han konnte drei kleine Gestalten mit sehr ernsten, sehr feierlichen Gesichtern erkennen. »Ich habe ihnen gesagt, daß sie eine Woche lang kein Abendessen bekommen, wenn sie nicht in Sichtweite bleiben«, erklärte Leia. »Zum ersten Mal scheinen sie zu gehorchen. Aber beim brennenden Himmel, Han, was geht hier vor?«
    »Tut mir leid, daß ich die Komverbindung unterbrochen habe«, sagte er, mehr auf ihren verletzten Tonfall eingehend als auf ihre Frage. »Ich mußte mich einfach konzentrieren. Mit etwas Pech hätten wir in größte Schwierigkeiten geraten können.« Han war sich kaum bewußt, was er sagte. Er war zu sehr mit dem aktuellen Problem beschäftigt, um höflich zu seiner Frau zu sein. »Laß mich an die Pilotenstation, ja? Ich muß etwas ausprobieren.«
    Leia stand auf, war aber noch nicht besänftigt. »Wir hätten in Schwierigkeiten geraten können?« wiederholte sie. »Können? Und was ist mit diesen Piraten, die auf uns geschossen haben?«
    »Es waren keine Piraten, und niemand hat auf uns geschossen«, sagte Han mit tonloser, müder Stimme. »Deshalb habe ich Chewie jedes Manöver verboten. Ich hatte Angst, daß wir in einen der absichtlichen Fehlschüsse hineinfliegen.« Han ließ sich in den Pilotensitz fallen. »Chewie, zeig uns die taktische Aufzeichnung, okay? Leg sie auf den Hauptschirm.«
    Chewie warf Han einen irritierten Blick zu, gehorchte aber. Das taktische Display erschien auf dem Schirm und zeigte ein schematisches Diagramm der Begegnung von vorhin. »Achtet auf die anfliegenden Schrottmühlen«, sagte er. »Denkt daran, daß wir früher als

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