Corellia 02 - Angriff auf Selonia
Schulter. »Nun, es heißt, daß man so etwas nie verlernt. Jetzt bekommst du die Chance herauszufinden, ob es wirklich stimmt. Komm, gehen wir zu unseren Schiffen.«
Jetzt, dachte Leia. Jetzt waren sie nah genug. Aus dieser Ent fernung konnte sie die Aura ihres Bruders spüren, falls er tatsächlich dort war. Sie schloß die Augen, griff mit ihren Fä higkeiten in der Macht hinaus zu den bakuranischen Schif fen und suchte nach ihm.
Und sie spürte ihn sofort, spürte seine Aura stark und klar über den finsteren Abgrund des Weltraums hinweg. Leia lächelte und genoß die Wärme des Kontaktes, die Freu de darüber, daß ihr Bruder in der Nähe war und immer nä her kam. Aber das war nur die halbe Wahrheit. Sie wußte, daß Luke sie im selben Moment spüren und sofort wissen würde, wo sie war.
Auch wenn ihre Kräfte nicht stark genug für einen direk ten Gedankenaustausch waren – allein das Wissen, daß er dort war und nun erfahren hatte, daß sie hier war, stellte eine ungeheure Erleichterung dar.
Luke kletterte gerade die Einstiegsleiter seines X-Flüglers hin auf, als er die Berührung seiner Schwester spürte. Er erstarrte und blickte mit seinem geistigen Auge nach oben, durch die und Wände und Decks und Durastahlplatten der Eindringling hinaus in die Dunkelheit des Weltraums. Er konnte das Licht ihrer Aura in der Finsternis so deutlich sehen, wie er R2 sehen konnte, der soeben auf seinen Sockel am Heck des X-Flüglers gehievt wurde. Sie war hier. Sie war am Leben. Sie war in Si cherheit. Was konnte wichtiger sein als das?
Bevor Luke seine Frage stellen konnte, erhielt er schon die Antwort.
Denn als er jetzt mit seinen Machtsinnen hinausgriff, spürte er, daß noch jemand anders dort draußen war.
Leia spürte denselben Kontakt, als sie mit ihren Machtsinnen den Weltraum durchforschte. In gewisser Hinsicht war diese Aura viel schwacher, da sie keine Fähigkeiten in der Macht hatte. Aber alle Lebewesen hatten Teil an der Macht, und dieses Leben leuchtete hell vor Tatendrang und Entschlos senheit – und es leuchtete für Leia besonders hell.
»Han«, rief sie glücklich und überrascht, als sie sich an Mara wandte. Diese hantierte an den Detektorkontrollen und richtete die Sensoren auf den entsprechenden Sektor des Weltraums. »Dort!« sagte sie und deutete auf einen kleinen Reflex auf dem Detektorschirm. »Han befindet sich auf die sem manövrierunfähigen Kegelschiff. Luke ist an Bord des größten bakuranischen Schiffes, aber Han ist auch hier.« Sie schloß die Augen und konzentrierte sich erneut. »Da sind noch zwei andere Wesen – Selonianer, glaube ich. Bei ihnen bin ich mir nicht ganz sicher, aber Han nehme ich deutlich wahr. Ich weiß, daß es Han ist.«
Leia ist hier, dachte Luke. Leia ist hier, Han ist hier, und es gibt nichts, was ich für sie tun kann. Die Zeit war zu knapp. Er klappte die Kanzel seines X-Flüglers zu und begann zu sammen mit R2 mit den Startvorbereitungen. Dann warf er einen Blick auf den Starrplan.
Sein X-Flügler und die Glücksdame würden in dreißig Se kunden aus dem Bauch der Eindringling in den Weltraum katapultiert werden. Gerade genug Zeit, um Dankbarkeit zu empfinden, daß Leia und Han nichts zugestoßen war. Dann mußte er auch schon die Navigationschecks und Systemtests beenden und die Repulsoren des X-Flüglers aktivieren.
Er hatte nicht einmal Zeit, Lando per Laserkom über die Neuigkeit zu informieren.
Was vielleicht ein Glück war, denn Lando machte in diesem Moment ebenfalls eine überraschende Entdeckung.
Eigentlich bestand kein Grund für einen automatischen Komcheck. Nicht, wenn alle Standardkomsysteme durch die Störsender blockiert waren und es keine Möglichkeit gab, das bordeigene Laserkomsystem zu testen. Aber Lando war ein vorsichtiger Pilot, wenn es die Umstände erlaubten. Und das bedeutete, daß er alle Systeme überprüfte, wenn er das Schiff längere Zeit nicht geflogen hatte. Allerdings erwartete er keine Überraschungen. R2 hatte erst vor kurzem einen Sy stemcheck durchgeführt, und er gab sich bei der Dame im mer besondere Mühe.
Aber Erwartungen deckten sich oft nicht mit der Realität.
Diese Erkenntnis dämmerte Lando, als die Funkstation ein Signal empfing – und es auf den Kabinenlautsprecher legte.
»Tendra an Lando«, drang eine Stimme – Tendras Stim me – aus dem Lautsprecher. »Antworte bitte auf der verein barten Frequenz.« Eine Pause, dann folgte die Wiederho lung: »Tendra an Lando. Antworte bitte
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