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Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Corellia 02 - Angriff auf Selonia

Titel: Corellia 02 - Angriff auf Selonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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oder zwei kleinere Auf stände gegeben. Die Flüchtlinge waren mit ihren Nerven am Ende.
    Wedge erreichte das Schott zur Ops, tippte seinen Zu gangskode in den Tastenblock, und das Schott glitt zur Seite. Er trat ein – und bemerkte sofort, daß etwas nicht stimmte. In der Ops war es still. Zu still. Normalerweise ging es hier zu wie in einem Irrenhaus, während die Offiziere versuch ten, den Strom der Schiffe und Flüchtlinge und Informationen in geordnete Bahnen zu lenken.
    Aber irgend etwas war passiert. Und er erkannte, daß nicht Gelassenheit die Ops-Crew zum Schweigen gebracht hatte, sondern blankes Entsetzen. Alle im Raum starrten aus nahmslos auf einen der vielen Monitoren.
    Niemand bellte Befehle in Mikrofone oder tippte Befehle in Kontrollpulte oder wechselte von einer Komfrequenz zur anderen, um die neuesten Informationen über die Entwick lung der Krise hereinzuholen. Alle starrten nur. Wedge mu sterte die Gesichter und sah überall den gleichen Ausdruck. Schock, Fassungslosigkeit, Verblüffung, Entsetzen.
    Wedge stürzte zur Jägerkommunikationsstation. »Parry, was ist los?« fragte er den diensthabenden Offizier.
    Parry schüttelte den Kopf und wies auf den Hauptdis playschirm. »Der Stern«, sagte er. »Keiner von uns hat es ge glaubt. Wir nicht und die Leute auf den Stationen auch nicht, die wir evakuieren sollten. Aber es hat gerade ange fangen. Schau es dir an. Schau es dir an.«
    Wedge drehte sich um und betrachtete das Infrarotbild der Sonnenscheibe. Noch vor einer Stunde war der Stern ein kleiner, konturloser Klecks gewesen, dessen bedrohlichstes Merkmal aus dem einen oder anderen Sonnenflecken be standen hatte.
    Jetzt war er ein kochendes, höllisches Inferno mit hoch schießenden Protuberanzen, gewaltigen Gaseruptionen und aufbrechender Oberfläche, die von so heftigen Beben er schüttert wurde, daß Wedge sie sehen konnte. »Er wird ex plodieren«, sagte er. »Er wird wirklich explodieren. Ich habe es nicht geglaubt. Ich glaube es immer noch nicht.«
    »Und was machen wir jetzt mit all den Leuten, die es ge nausowenig wie wir glauben wollten?« fragte Parry.
    Wedge starrte den Bildschirm an und runzelte die Stirn. »Wir müssen zurück und sie holen«, sagte er.
     
    Wedge verlor bald den Überblick über die Zahl der Einsätze, die er an diesem Tag flog, alle mit dem kleinen, schnellen Transporter, den er jedesmal mit Flüchtlingen überlud. Ein Blick auf die Sonne genügte, und plötzlich waren alle über zeugt, daß es Zeit zum Gehen war. Er flog zwischen der Flotte und der Siedlung auf Thanta Zilbra hin und her, stopf te soviele warme Körper wie möglich in das Schiff und schraubte sich wieder hinauf in den Himmel. Die Landefel der waren ein einziges Chaos, so daß er Schwierigkeiten hat te, eine freie Stelle zum Landen zu finden, und sein Trans porter wurde wiederholt von Flüchtlingen gestürmt, bevor er die Luken öffnen konnte.
    Auf der Naritus war die Lage nicht besser. Sie hatten we der die Zeit noch die Schiffe, um die Zivilisten zu den Trans portern zu bringen, und alle Decks waren längst überfüllt. Irgendwann an diesem alptraumhaften Tag hörte er eine Stimme aus seinem Kopfhörer dringen, eine Stimme aus der Ops, die bestätigte, was Wedge bereits wußte: Die Einsatz planer hatten aufgrund fehlerhafter Informationen die Be völkerung von Thanta Zilbra weit unterschätzt.
    Später konnte er sich nur noch an Gesichter, Bilder, Momente erinnern. Es war unmöglich, die Ereignisse im Nach hinein chronologisch zu ordnen. Ein weinendes Kind in den Armen seiner Mutter, ein anderes Baby, das von seinem Va ter, der es nicht mehr an Bord schaffte, durch die Schiffsschleuse geworfen wurde, der Mief von zu vielen Körpern auf zu engem Raum, der Gestank der Angst in der Luft. Der Flug über ein Feuer, das im Zentrum der Thanta-Zilbra-Sied lung unkontrolliert wütete, die Landung auf dem Flugdeck der Naritus, wo es von hysterischen Flüchtlinge nur so wim melte, was weitere Einsätze unmöglich machte. Die Stimme eines Fremden, einer anderen Pilotin irgendwo im Einsatz, drang aus seinem Kopfhörer und sang leise ein Wiegenlied.
    Wußte sie, daß sie sang? Versuchte sie, sich selbst oder ein verängstigtes Kind an Bord ihres überfüllten Schiffes zu trö sten?
    Ein alter Mann, der mitten auf dem Landefeld auf einer Kiste saß und sich weigerte, den Planeten zu verlassen, trotz des Flehens seiner Familie. Wollte er seinen Platz einem an deren überlassen, der ein längeres Leben als er vor

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