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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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fragte ich.
    »Vor ein paar Minuten, als ich Jimmy Ku durch die Tür kommen sah. Zum größten Teil jedenfalls.«
    »Gib mir die Flasche«, sagte ich. Er reichte sie mir, und ich nahm einen Schluck und bot die Flasche Burchwood und Symmes an, aber sie lehnten ab. Diesmal höflich.
    »War das KGB denn gegenüber Maas nicht etwas mißtrauisch, weil er Cooky die Information über dich und den Tausch verkauft hatte?«
    »Das wären sie gewesen, wenn Cook ihnen gesagt hätte, von wem er die Geschichte erfahren hat. Aber das kann er nicht getan haben, sonst hätten sie niemals Maas eingesetzt. Cook wurde bedroht. Er hatte überhaupt noch nichts geleistet, er hatte nur zuviel getrunken. Hier war seine Chance, den dicken Max zu spielen. Deshalb hat er Maas für eine Information bezahlt, die er von Maas sowieso bekommen sollte. Und an diesem Punkt haben du und ich und Max und der arme alte Weatherby angefangen, für sie die Kastanien aus dem Feuer zu holen.«
    »Ich frage mich, ob Ku über Maas und seine diversen Geschäfte Bescheid weiß. Unser fetter Freund hätte uns sehr gut abliefern, sich dann aus dem Staub machen und Ku bei den Russen verpfeifen können.«
    »Ich zweifle ernsthaft daran, daß Jimmy Maas vom Kahn läßt, ehe er neben irgendeinem Frachter im Hafen von Amsterdam festgemacht hat. Wie gesagt, Jimmy ist kein Dummkopf.«
    »Und du meinst nicht, daß Maas schon für unsere Seite gearbeitet hat – vorausgesetzt, daß wir überhaupt noch eine Seite haben?«
    Padillo runzelte nachdenklich die Stirn. »Genau das hat mich ja in Frankfurt beunruhigt. Ich dachte, sie würden uns da in Empfang nehmen. Tatsächlich habe ich mit dem Gedanken gespielt, einfach zum IG-Farben-Bau zu fahren und denen die ganze Geschichte in den Schoß zu werfen. Vielleicht haben die Uniformen und die Maskierung sie wirklich getäuscht. Vielleicht glauben sie, wir sind immer noch in Ostberlin, und warten darauf, daß wir via Checkpoint Charlie zurückkehren. Vergiß nicht, wir sind heute morgen um fünf unter der Mauer durchgekommen. Die einzigen, die wissen, daß wir es geschafft haben, sind der Mann, dem das Haus und der Tunnel gehören – und der ist tot –, sowie Wohlgemuths Leute, und die sagen nichts. Ich schulde denen zuviel Geld.«
    Ich zündete mir eine neue Zigarette an und lehnte mich gegen die Wand. Mein Magen schmerzte immer noch, aber durch den Genever wurde es besser. »Die Vorstellung, so kurz vor dem Ziel aufzugeben, gefällt mir einfach nicht«, sagte ich. »Mit einem Taxi könnten wir in einer Viertelstunde bei uns an der Bar sitzen und bei einem kalten, langen Drink geruhsam die Tageseinnahmen zählen.«
    »Das ist ein netter Gedanke.«
    »Es ist der einzige, den ich in letzter Zeit hatte. Du hast natürlich einen Plan.«
    Padillo rieb sich mißmutig die Stirn. Er hielt die Hand gerade vor sich und betrachtete sie aufmerksam. Sie zitterte. »Ich bin in einer miserablen Verfassung. Wahrscheinlich habe ich ein paar angeknackste Rippen. Aber du irrst dich. Ich habe keinen Plan – nur ein oder zwei Ideen, und dabei brauchen wir Hilfe.« Er sah Burchwood und Symmes an. »Was halten Sie beide von China?«
    »Was sollen wir darauf antworten?« sagte Burchwood. »Daß wir mächtig scharf darauf sind?«
    »Die machen diese Gehirnwäsche«, sagte Symmes. »Das haben wir in Moskau alles gehört. Sie machen die Leute zu Zombies.«
    »Das würden sie mit Ihnen nicht tun«, sagte Padillo. »Sie hätten nur ein paar Reden zu halten, ein paar Tonbandaufnahmen. Sie müßten ihnen sagen, an was Sie sich von der NSA erinnern, und dann bekämen Sie eine Stellung. Als Lehrer wahrscheinlich.«
    »Nein, vielen Dank«, sagte Symmes.
    »Wie wollen Sie dem entgehen?«
    »Sie haben uns in die Schweinerei hineingebracht, jetzt bringen Sie uns auch wieder heraus. Sie sind für uns verantwortlich«, sagte Burchwood.
    Padillo sah die beiden einen Augenblick prüfend an. »Ich mache Ihnen ein Angebot.«
    »Und welches?«
    »Sie helfen McCorkle und mir, und wenn wir von diesem Kahn herunterkommen, ist alles erledigt. Sie können gehen, wohin Sie wollen. Die russische Botschaft ist eine Meile von hier entfernt, Sie können dort um politisches Asyl nachsuchen. Allerdings hatten die Russen angeboten, Sie gegen mich auszutauschen, und Sie könnten die Russen damit in eine gewisse Verlegenheit bringen, aber das Risiko müssen Sie eingehen. Oder Sie können sich den Amerikanern stellen, und ich werde dann für Sie tun, was ich kann. Es wäre eine Art

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