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Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Titel: Corum 01 - Der scharlachrote Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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zu hassen?«
    »Das lenkt deine Stärke.«
    Lord Arkyn runzelte die Stirn, als dächte er über etwas nach, das er nicht verstehen konnte.
    »Ihr seid betrübt trotz Eures Triumphes, Lord Arkyn? Seid Ihr immerzu von Trauer erfüllt?«
    Der Lord der Ordnung blickte Corum beinah erstaunt an. »Ja, ich glaube fast, ich bin noch bedrückt. Ich trauere um die Vadhagh, wie du es tust. Ich trauere um den einen, der von deinem Feind, Glandyth-a-Krae, getötet wurde - jenen, den du den braunen Mann nanntest.«
    »Er war ein gütiges Geschöpf. Bringt Glandyth immer noch den Tod über die Lande von Bro-an-Vadhagh?«
    »Immer noch. Ich glaube, du wirst ihn wiedertreffen.«
    »Dann werde ich ihn töten!«
    »Vielleicht.« Lord Arkyn verschwand. Der Palast verschwand.
    Mit dem Schwert in der Hand stand Corum vor der niedrigen Tür, die in Shools Schloß führte. Hinter ihm, im Garten, reckten die Pflanzen ihre Köpfe zum Himmel empor, um den Regen zu trinken, der sanft auf sie herniederfiel.
     
    Eine eigentümliche Ruhe hing über dem finsteren, exzentrisch geformten Bauwerk. Trotzdem betrat Corum es ohne zu zögern und eilte durch die Gänge.
    »Rhalina! Rhalina!« Die Mauern verschluckten seine Rufe, so laut er auch schrie.
    »Rhalina!«
    Er lief endlos durch düstere Hallen und Räume, bis er endlich eine quengelnde Stimme vernahm, die er als die Shools erkannte.
    »Shool! Wo seid Ihr?«
    »Prinz Shool. Ich verlange, bei dem mir gebührenden Titel gerufen zu werden. Warum verhöhnt Ihr mich, nun da meine Feinde mich geschlagen haben?«
    Corum betrat ein Gemach. Er erkannte Shool nur an den Augen. Sie steckten in einem eingeschrumpften verrunzelten und altersschwachen Wesen, das, unfähig sich auch nur zu bewegen, auf dem Bett lag.
    Shool wimmerte. »So kommt auch Ihr, mich zu peinigen, nun da ich besiegt darniederliege. So ist es, wenn die Mächtigen gefallen sind.«
    »Ihr konntet Euch nur erheben, weil Arioch seinen Spaß daran hatte.«
    »Schweigt! Ihr könnt mich nicht täuschen. Arioch hat sich an mir gerächt, weil ich mächtiger war denn er.«
    »Ihr hattet Euch, ohne es zu ahnen, einen winzigen Bruchteil seiner Macht ausgeborgt. Doch Arioch mußte nun die fünf Ebenen verlassen, Shool. Ihr brachtet die Räder ins Rollen, die seine Verbannung zur Folge hatten. Ihr begehrtet sein Herz,um ihn Euch zum Sklaven zu machen. Ihr sandet viele Mabden, es zu stehlen. Keinem gelang es. Ihr hättet nicht mich schicken sollen, Shool, denn ich versagte nicht - und das war Euer Untergang.«
    Shool schluchzte und wimmerte und schüttelte seinen ausgetrockneten Greisenschädel.
    »Wo ist Rhalina, Shool? Wenn ihr etwas zugestoßen - «
    »Ihr etwas zugestoßen?« Ein keuchendes Lachen entrang sich den verdörrten Lippen. »Ich habe ihr nichts getan. Sie ist es, die schuld an meinem Elend ist. Laßt sie nicht in meine Nähe. Ich weiß, daß sie mich vergiften will.«
    »Wo ist sie?«
    »Ich gab Euch Geschenke. Die neue Hand, das neue Auge. Ihr wärt noch ein Krüppel ohne meine Güte. Aber Ihr habt meine Großzügigkeit vergessen. Ihr - «
    »Eure ›Geschenke‹, Shool, waren nahe daran, auch meine Seele zu verkrüppeln. Wo ist Rhalina?«
    »Versprecht mir, mir nichts anzutun, wenn ich es Euch sage?«
    »Warum sollte ich einer so erbärmlichen Kreatur wie Ihr es seid, etwas antun wollen? Und nun verratet mir, wo sie ist.«
    »Am Ende dieses Ganges führt eine Treppe nach oben zu einem Gemach. Sie hat sich dort eingesperrt. Ich härte sie zu meiner Frau gemacht, wißt Ihr. Es wäre eine große Ehre für sie gewesen, die Gemahlin eines Gottes zu sein. Eine Sterbliche! Aber sie - «
    »So hattet Ihr also vor, mich zu betrügen?«
    »Ein Gott tut, was ihm gefällt.«
    Corum verließ den Raum. Er rannte den Korridor entlang und die Stufen hoch. Dann hämmerte er mit dem Schwertknauf gegen die Tür.
    »Rhalina!«
    »So kehrt Eure Kraft also zurück, Shool«, erklang eine müde Stimme aus dem Gemach. »Aber Ihr werdet mich nicht mehr täuschen. Auch nicht, wenn Ihr wieder Corums Gestalt annehmt. Mag er selbst tot sein, ich gebe mich keinem anderen, am allerwenigsten - «
    »Rhalina! Ich bin es wirklich! Ich, Corum! Shool hat keine Macht mehr. Der Schwertritter ist aus dieser Ebene verbannt und mit ihm Shools Zauberkraft.«
    »Ist das wahr?«
    »Öffne die Tür, Rhalina!«
    Vorsichtig schob sie den Riegel zurück. Dann stand sie vor ihm. Sie sah erschöpft aus. Aber sie war schön wie eh und je. Sie blickte forschend in Corums Augen, dann

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