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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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auf dem Beobachtungsdom berührt hatte und ich musste erfahren, was es mit der geheimnisvollen Thieraport-Übertragung an Treerose und der von der Relion aufgefangenen, verstümmelten Nachricht auf sich hatte.
    Wenn es hier irgendwelche Spuren von Harkcrow Treerose oder Hinweise über deren Zerstörung zu finden gab, würde ich sie finden.
    »Nun gut, Siir«, Hud Chitziin räusperte sich. »Ich werde hier warten und mich um Syncc Marwiin kümmern.« Er blickte kurz zur reglosen Gestalt des Kulturschützers hinüber und kontrollierte die Anzeigen des Lebenserhaltungssystems.
    Dann wandte er sich wieder mir zu. »Können wir die Position des Senders, die Ihr erhalten habt, auf das Display bringen, Siir?«
    Das kleine, rotierende Thieraportsymbol auf der dreidimensionalen Landkarte rückte in den Mittelpunkt des Displays, als ich die Darstellung vergrößerte.
    Das Standbild, von der Gmersink beim Anflug auf Ruthpark aufgenommen, zeigte dichten, dunkelgrünen Wald, vereinzelt von ein paar nackten Felsflächen unterbrochen, wo die wahrscheinlich dünne Humusschicht zerstört war.
    Um die Markierung des Thieraportsymbols herum waren deutlich Spuren von größeren Bodenbewegungen zu erkennen. Eine ursprünglich wohl rechteckige Vertiefung von beachtlicher Größe war größtenteils zugeschüttet. Reste von metallenen Unterkünften und Fahrzeugen ragten an einzelnen Stellen aus dem Boden, als würden sie immer noch versuchen, sich daraus freizukämpfen. Was war dort passiert?
    Hud Chitziin verkleinerte den Maßstab des Ausschnittes, bis er ungefähr die zehnfache Fläche umfasste.
    »Sehr Ihr das, Siir?« Ich blickte ein paar Sekunden suchend auf der Darstellung herum. Gerade wollte ich ihm sagen, das ich nicht wüsste, was er meinte, doch dann fiel es mir auch auf.
    »Ihr meint diese konzentrischen Kreise, Hud?« Er nickte.
    »Genau, Keleeze.« Ein Lichtstrahl aus einem seiner Fingerringe zuckte im Display herum. Wie Schatten ringförmiger Wolken über dem Wald, waren aus größerer Höhe dunklere Ringe in der Landschaft zu erkennen. Nicht immer vollständig, aber durchaus als Kreise auszumachen.
    »Mir fiel auf, wie diese Fahrzeuge in Eurer Vergrößerung der Karte aus dem Boden ragten. Das erinnerte mich an eine geologische Formation auf einem äußerst instabilen Asteroiden, der unsere damalige Ausrüstung auf die gleiche Art verschluckte. Ich ermittelte als Ursache eine faszinierende Art von seismischen Wellen, die von mehreren Quellen gleichzeitig ausgingen und sich sternförmig in mehreren Zentren überschnitten. Die dabei entstehenden Interferenz-Frequenzen und -Amplituden verwandelten das umliegende Gestein bis in eine Tiefe von mehreren hundert Metern in eine gelähnliche Masse, so als wenn der feste Boden sich unter Euren Füßen plötzlich in eine Art Treibsand verwandelt.«
    Er folgte mit dem Lichtzeiger der Form einzelner bruchstückhafter Kreise, die sich alle in gleichem Abstand voneinander auf einer gedachten, äußeren Kreisbahn, mit dem Sender in ihrem Mittelpunkt, befanden.
    Von dieser gedachten Kreisbahn nach innen gerichtet, befanden sich an den Schnittpunkten der sichtbaren Kreise beachtliche Verwerfungen des Geländes.
    »Diese Abweichungen vom normalen Bodenniveau sind zu regelmäßig für eine natürliche Ursache. Außerdem haben sie exakt den gleichen Abstand zum Mittelpunkt dieser Grube.«
    Er trat an die ringförmige Abgrenzung des Displays heran. »Merkwürdig ist nur diese …«, er suchte nach einem Begriff, » … Störung der Geometrie.« Auf ungefähr einem Drittel der den Sender umschließenden Kreisbahn fehlten die verdächtigen kreisförmigen Verwerfungen.
    Ich setzte mich im Sessel aufrecht hin. »Wollt Ihr sagen, Hud, dass diese Art der Verwerfungen darauf hinweist, das Ruthpark ähnlich instabil ist?«, fragte ich ihn verwirrt.
    Kopfschüttelnd drehte er sich zu mir um. »Nein, Siir, natürlich nicht.« Er machte ein paar Schritte auf mich zu.
    »Ich will sagen, Siir, dass das Hinweise auf einen erfolgten Angriff auf den Sender oder zumindest seine Umgebung sind. Jemand hat versucht, diesen Teil des Waldes umzugraben, um genau die Spuren zu vernichten, nach denen Ihr sucht, Keleeze!«
    »Die Drohne!«, warf ich ein.
    Jetzt war es an Seiner Weisheit, einen Augenblick ratlos dreinzuschauen. Dann flackerte sein Blick auf.
    »Natürlich, Siir!« Er ging zurück zum Sessel des Landsuchers und vertiefte sich für ein paar Minuten in die Aufzeichnungsdaten unserer Flucht von der

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