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Coruum Vol. 2

Coruum Vol. 2

Titel: Coruum Vol. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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seinen Offizieren und verließ den Raum.
    Vielleicht würde dieser Fund ihm den Kopf retten. Die Organisations-Wissenschaftler hatte er abgeschrieben. Der Cektronn hatte zum Zeitpunkt seiner Nachricht nichts von der Verstärkung der Königreiche gewusst. Er musste jetzt vor Ort entscheiden und die Prioritäten setzen. Die Wissenschaftler waren mit Sicherheit an Bord der Fluchtkapseln gewesen, die jetzt in einer Art kleiner Festung um Ruthpark V/a kreisten. Er würde sie wenn überhaupt nur tot bekommen, sollte er diese Festung stürmen – jetzt unter hohem Zeitdruck, da die Verstärkung der Königreiche sicher nicht nur zusehen wollte.
    Nein – das Schiff und dieser Mergaato-Mensch hier mussten reichen.

 
Roter Nebel, Zentrum, Maskalo, Planet des Si’Taal
30397/1/11 SGC
9. Oktober 2014
     
     
Ten O’Shadiif
     
    Karbedi mas Boroudy senkte ihre langen Wimpern und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Ihr sensitives, auf Hauttemperatur und Gefühlslage reagierendes Make-up veränderte leicht die Tönung und hüllte ihre Wangen in einen dezenten Braunton. Keiner der anderen vier Anwesenden fühlte sich angesprochen, auf ihre Rede zu antworten.
    Ten O’Shadiifs Blick haftete auf der vor ihm stehenden Kristallkaraffe mit dem dunkelvioletten, fast schwarzen, Trost spendenden Wein. Er war hier im Kleinen Rat unterlegen. Im Stillen hatte er auf Karbedis Enthaltung gehofft. Dass ihn die Erste Händlerin aktiv gegen den Dawn Cektronn der Unsichtbaren Flotte, Shaas El’Kafaa, unterstützen würde, hatte er nicht erwarten können – doch jetzt hatte sie klar gegen ihn Position bezogen.
    Bis auf den Si’Taal, den Präsidenten des Zentrums, Mom Aw’Hagun, hatte jetzt jedes Mitglied des Da’Forxa, des Kleinen Rates – was nichts weniger als die verharmlosende Beschreibung des höchsten Entscheidungsgremiums des Zentrums war – gesprochen und damit seine Entscheidung sowie die Vergabe seiner Stimmen bekannt gegeben. Danach stand es nun zehn zu zehn. Die Stimme des Si’Taal war damit unerheblich geworden. Er würde niemals eine Patt-Situation mit seiner Entscheidung in Richtung eines Konfliktes auflösen und damit die alleinige Verantwortung für die Folgen übernehmen. Er würde ebenso wie Shaas El’Kafaa und die Erste Händlerin gegen ihn, den Cektronn von Z-Zemothy, stimmen und damit gegen seinen Antrag, mit allem Nachdruck die Offenlegung der neuen Tor-Technologie durch die Königreiche zu verlangen – zur Not durch Androhung von militärischen Maßnahmen. O’Shadiif lehnte sich in seinem Sessel zurück und wartete auf die Stellungnahme des Si’Taal. Natürlich würde er seine Planung nicht umwerfen, nur weil er die sicherlich hilfreiche Unterstützung des Kleinen Rates nun nicht erhalten würde. Dafür gab es unterschiedliche Optionen, von denen nun eine andere benutzt werden würde. Sobald er das Organisationsschiff und den Wissenschaftler aus dem Ruthpark System unter seiner Kontrolle hatte, würde er den Rat einfach überzeugen können.
    Rimak ad Sesan, gewählter Vertreter der Sektoren-Si’Taal und fünftes Mitglied des Da’Forxa, erhob sich raschelnd aus seinem Sessel. Die geöffnete Jacke seines zweiteiligen, gelben Anzugs schwang ihm um die Knie, als er elegant eine Steinstufe hinab auf das dunkelbraune Holzparkett sprang und damit die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zog. Er hatte nach dem Dawn Cektronn gesprochen und mit seiner Unterstützung für den Plan von Ten O’Shadiif das Punkteverhältnis wieder zu dessen Gunsten beeinflusst. Er hatte das erwartet, schließlich befand sich Sesans Sektor im heißen Bereich, das bedeutete, er gehörte zu den Regionen, welche nach neuesten Analysen seiner Wissenschaftler auf Ul’Charque II die höchste Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer unkontrollierten Potentialentladung besaßen. Unglücklicherweise hatte sich der Sektor in den letzten Jahrtausenden selbst in diese Lage gebracht. Die schier unerschöpflichen Vorkommen an Raumschiffmetall, die dort in Form von zwei schwarzen Zwergen zur Verfügung standen, deren Abbau und die weiterverarbeitenden Industrien hatten dem Sektor unglaublichen Reichtum beschert – sowie das größte Transportaufkommen dieses Materials im gesamten Roten Nebel. Wie sich jetzt nachteilig herausstellte, war dieser Reichtum mit dem unbemerkten Anwachsen eines gigantischen Potentialdeltas zu allen umliegenden Sektoren erkauft worden, verursacht durch den unablässigen Verkehr der größten Frachter, welche der Gilde in

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