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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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einmal hin!«
    Wieder die Situation vor der Explosion. Hud Chitziin verlangsamte die Aufzeichnung extrem. Der neue Marker erschien.
    »Das ist der Marker eines getarnten Objektes. Die Aufklärungsdrohne, von der diese Aufzeichnungen stammen, hat es erst entdeckt, als es unmittelbar neben ihr auftauchte – und wahrscheinlich auch nur, weil es einen massiven Disruptorstoß auf den Retter gefeuert hat – worauf die Drohne es als feindlich markiert hat – bis es wieder hinter seiner Tarnung verschwand.«
    »Ein Tempus?«
    »Wir haben das Ladungsmuster des Disruptorentreffers mit nachweislichen Treffern der Tempi aus den zurückliegenden Kämpfen verglichen. – Es ist identisch. Es war ein Tempus – ob es Oldo Merceer selbst war, kann ich nicht sagen.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    »Insgesamt vier der Tempi wurden in den Kämpfen vernichtet, zusammen mit noch einmal vierzehntausend loyalen Offizieren der Schattentruppen und zweiunddreißigtausend der Dominion-Einheiten. Zwei von ihnen zerstörten sich nach verlustreichen Schlachtzügen inmitten der Kommandozentralen auf II/C und /D selbst. Danach ergaben sich die übrigen Offiziere.«
    Er reichte mir einen schwarzen Ring – Raanas Waffenring. »Von Oldo Merceer und seinen beiden Begleitern haben wir keine Spur mehr«, er nickte zum Display hinüber, »nach der dort!«
    Ich hielt den Ring in der linken Hand, wie ein letztes Andenken.
    »Es ist sinnvoll herauszufinden, warum der Tempus eine Befragung von Aphera verhindern wollte. Vielleicht könnt ihr das klären, wenn Ihr dem Sole-Sourcer das nächste Mal begegnet, Keleeze.«

 
Roter Nebel, Nebelwelten, Enchrome
30397/1/39 SGC
17. November 2014
     
     
Ruf Astroon
     
    Speer war vor Stunden gestorben, er selbst hatte schwere Strahlenschäden abbekommen. Zaguun noch weit schwerere, er würde diesen Tag nicht überleben. Er war so sehr verbrannt, dass Kooi, mit ihren Tränen kämpfend, entschieden hatte, ihn in seinem Anzug zu lassen. Seine Makrobots waren verbraucht, die wenigen, welche die Strahlung überstanden hatten und noch über Reserven verfügten, unterdrückten die Schmerzen, eine Regeneration erfolgte nicht mehr, die Makrobotfabriken hatten ihren Betrieb eingestellt.
    Ruf wischte sich den Schweiß von der Stirn – mit der linken Hand, der rechte Arm war seit der letzten Angriffswelle gefühllos.
    Ad Rogue hatte sie gerettet – wenn man es so bezeichnen wollte – Ruf kam es eher wie eine Verlängerung ihrer Leiden vor.
    Die Zugangskontrolle am unteren Ende des Fallschachtes hatten die Angreifer auch nach elf Tagen ununterbrochener Angriffe nicht überwinden können. Die unglaublichen Temperaturen dort drinnen hatten zum Ende die gut dreißig Meter dicke Wand teilweise transparent werden und Teile des darüber liegenden Schachts einstürzen lassen. Doch hatte die Modulation des Materials standgehalten. Die resultierenden Strahlungswerte hatten ihr Schicksal beinahe besiegelt. Seit gestern, nach einem unerwarteten Abflauen der Angriffe, hatten sie isoliert hinter der dreifachen Blendenabschottung im elliptischen Archivraum der einstigen Kommunikationszentrale verbracht, langsam aber stetig die letzten Lebensmittelreserven ihrer Anzüge verbrauchend, in einem permanenten Dämmerzustand zwischen totaler, lebensbedrohender Erschöpfung und Fürsorgepflichten gegenüber Zaguun.
    Die Luft in dem ellipsoiden Raum war dünn, die Temperatur sank nicht unter fünfzig Grad – sie waren gefangen. Ohne jede Kommunikation. Mehr als fünfzig Kilometer tief unter der Oberfläche hinter einem strahlenverseuchten Tor am unteren Ende eines lotrechten Schachtes, der wenigstens über zweihundert Meter mit Trümmern geschmolzenen Materials gefüllt war – ohne Berücksichtigung möglicher Gegner in unbekannter Anzahl im oberen Teil der Anlage und im übrigen Enchrome-System.
    »Angreifer nähern sich wieder!«, meldete Ad Rogue.
    Der Tempus-Obermensch drehte sich in Richtung des inneren Blendentors, seine Waffensysteme aktivierend.
    Kooi warf Ruf einen resignierenden Blick zu, sprang von Zaguuns geöffnetem Anzug auf den Boden und lief erschöpft zu ihrem eigenen, den sie mit letzter Kraft bestieg und verriegelte.
    Ruf überprüfte seine Visierdaten. Es war nichts zu erkennen. Die Strahlungsintensität dort draußen war so unglaublich hoch, dass außer einem nivellierenden Rauschen keinerlei Einzelheiten hinter den Blendentoren zu erkennen waren.
    »Was seht Ihr, Herrscher?«, fragte er den Tempus, während Kooi und er

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