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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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seitlich versetzt hinter dem Cyborg Aufstellung nahmen.
    »Etwas versucht die Wand des Eingangsbereichs zu remodulieren, Adjutant – eine hochentwickelte Technologie.«
    Die reine Verkündung der Sachlage, in der emotionslosen Betonung des Tempus, versetzte Ruf einen Schlag.
    »Das wäre in jedem Fall unser Ende, Siir. Die Strahlung ist außerhalb noch um ein Vielfaches intensiver«, sagte Kooi müde auf dem internen Kanal. » Wir müssen das verhindern, Herrscher «, fügte sie für den Tempus hörbar hinzu.
    In einer – typischen, nahezu menschlichen Geste drehte sich der Oberkörper Ad Rogues zu ihrer Seite. Seine Sensorenphalanx scannte ihren Zerstöreranzug. »Ihr solltet die restliche Energie des Anzugs Eures Kameraden übernehmen, Siira – er wird ohnehin sterben. Damit hättet Ihr eine bessere Chance – wenn ich in wenigen Augenblicken diese Tore öffne.«
    Ruf sah Koois bestürztes Gesicht im Display – als sie diese Konsequenz ihres Vorschlags vernahm. Er ließ für einen Moment den Kopf hängen. Der Tempus hatte recht. Es gab für diese Situation einen speziellen Befehl in der Kommandostruktur der Schattentruppen – für Situationen, in denen die Information wichtiger war als der Überbringer.
    »Tu es, Kooi!« Zaguuns Worte waren nahezu unverständlich, sein geschundener Körper quälte sich. »Ich kann nich’, – bin so schwach.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen aktivierte der Rothaarige die Befehlssequenzen für Zaguuns und Koois Anzüge und befahl seiner Anzug-KI die Ausführung.
    » Nein, Siir – bitte nicht!«, flehte die junge Frau, als ihr Anzug sich in Bewegung setzte und neben dem von Zaguun aufsetzte.
    »Kooi, du wirst sonst in wenigen Augenblicken sterben – ich kann das allein nicht schaffen!«
    »Dann lasst seinem Lebenserhaltungssystem wenigstens eine Stunde – wenn wir dann noch leben, können wir ihn retten!«
    Ruf unterbrach den Energietransfer zwischen den Anzügen – es war sowieso alles egal.
    »Danke, Siir!«
    Er glaubte körperlich die heraufschnellende Temperatur zu spüren, als draußen die Wand der Zugangskontrolle nachgab. Die Luft im Archivraum begann zu flimmern. Seine Anzeigen registrierten jetzt mehr als eintausend Grad Umgebungstemperatur, schnell steigend.
    »Der Angreifer ist eingedrungen, Adjutant, macht Euch bereit«, kam zeitgleich die Information Ad Rogues.
    Die Sensoren von Rufs Anzug vernahmen die Vibrationen, als das erste der drei Blendentore penetriert wurde, nach wenigen Minuten brach es zusammen, gefolgt von einem unmittelbaren Temperatursprung auf nahezu zweitausend Grad. Das zweite fiel weitere fünf Minuten später. Das Schutzfeld seines Anzugs zeigte erste Verfärbungen, als die Temperatur in Richtung zweitausendfünfhundert Grad sprang. Eine Bewegung im Hintergrund des Raumes ließ seinen Anzug herumwirbeln – die Kampfanzüge der Kirchenritter stürzten ungeschützt von Energieschilden, schmelzend in sich zusammen. Im Unterbewusstsein registrierte er Koois keuchenden Atem und holte sich ihre Anzugdaten auf den Schirm. Da stimmte etwas nicht!
    Er drehte sich um und erkannte den Grund. Sie hatte das Schutzfeld ihres Anzugs auf den von Zaguun erweitert – den erhaltenen Energietransfer neutralisiert.
    »Angreifer bricht durch, bereit, das Feuer zu eröffnen!«, dröhnte der Befehl des Tempus in seinem Anzug.
    Sekunden vergingen – wurden zu einer Ewigkeit – doch das Innerste der drei Blendentore fiel nicht.
    »Identifizierung erforderlich!« , drang eine altbekannte Stimme an Rufs Ohr. Auf seinem Visier erschien das Symbol der T3 .
    »Ruf Astroon, Codesignal folgt – schön, dass du wieder da bist, T3 «, sagte er überwältigt und mit letzter Kraft: » Rette uns! «
    »Identifizierung bestätigt, Certeer. T3 meldet sich zurück. Retter unterwegs. Verstärke Strahlenschutzschilde.«
    »Wie –?« Ruf schüttelte zur Antwort auf Koois Frage nur den Kopf. Ihre Anzugdaten sahen schlecht aus.
    Er flog neben sie und übertrug den entbehrlichen Anteil seiner Anzugenergien. Sie hatten noch ungefähr drei Stunden, bevor sie in ihren Anzügen gekocht würden.
     
    *
     
    Der Retter kam – für Zaguun zu spät. Die T3 hatte neun Expeditionsdrohnensysteme der harten Strahlung geopfert, um den Zugang schnell zu erweitern, nachdem sie Überlebende geortet hatte – es hatte dennoch nicht gereicht.
    Die Schutzschilde des speziell konfigurierten Rettungssystems hatten im Zentrum des Angriffs nur wenige Minuten gehalten. In dieser Zeit hatten Ruf und Kooi

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