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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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ohne auch nur annähernd zu altern oder Unmengen von Energie umzuwandeln !«
    »Ok, das ist interessant!«
    »Und wir beginnen zu verstehen, wie sich die Ursache der Potentialkatastrophe zusammensetzt«, meldete sich Morton Warren zum ersten Mal zu Wort, »welche die gemeinsamen Vorfahren – die Sole-Sourcer – beinahe ausgerottet hat.«

 
Erdorbit, Flaggschiff des Schildverbandes
27. Oktober 2014
30397/1/24 SGC
     
     
Sinistra
     
    Die Badekleider sahen hübsch aus, dachte Sinistra, während sie mit Hud Pasuun über den gewärmten Steinfußboden durch den Eingangsbereich des Erholungsdecks schlenderte.
    Die Wissenschaftlerin war eine sehr attraktive Frau, stellte Sinistra für sich fest, nachdem sie während des Hinwegs auf ihr Alter zu sprechen gekommen waren. Sie selbst war im Sommer 27 geworden, Hud Pasuun war bereits 37 – SGC, was grob 45 Erdjahren entsprach – und sah nicht unbedingt älter als sie aus.
    Du wirst die Makrobots schätzen lernen, Kleines, auch wenn wir zuvor noch viel üben müssen , war ihr kühler Kommentar auf Sinistras Kompliment gewesen.
    Jetzt standen sie auf einem terrassenartigen Überhang. Über ihnen erstreckte sich eine große runde Fläche aus transparentem Material, dahinter tiefstes Schwarz. Hud Pasuun führte Sinistra an den Rand der Terrasse, der durch ein hüfthohes Geländer vom darunterliegenden Teil getrennt wurde.
    »Gib mir deine Hand, Kleines, und lass nicht los!«, sagte sie mit einem Zwinkern, ihr ihre Linke hinhaltend.
    Sinistra ergriff sie instinktiv. Im gleichen Moment begann die Wissenschaftlerin in Richtung einer Öffnung im Geländer der Terrasse loszulaufen und Sinistra hinter sich her zu ziehen.
    »Schneller!«
    Sie beschleunigten.
    »Jetzt!«
    Sinistra schrie.
    Im Fallen erkannte sie die Größe des Raumes, in den sie gerade hineinfiel. Direkt unter ihnen näherte sich ein riesiger, bohnenförmiger Tropfen. Geistesgegenwärtig erhöhte sie ihre Körperspannung, als sie auch schon eintauchten. Das Aufklatschen ihres ausgestreckten rechten Armes auf das Wasser tat weh. Hud Pasuun hatte im letzten Moment ihre Hand losgelassen. Sinistra tauchte auf, trat auf der Stelle und brachte ihren aufgeregten Pulsschlag wieder unter Kontrolle. Die Ärztin durchbrach ein paar Meter neben ihr die Oberfläche.
    »Na – ist das gut?« Die Wissenschaftlerin strahlte über das ganze Gesicht und legte sich auf den Rücken.
    Das Wasser schmeckte salzig – dennoch vollkommen anders als jedes Meerwasser, das Sinistra jemals auf der Erde probiert hatte. Sie konnte nicht glauben, was sie sah. Der Tropfen, in dem sie schwamm, schien im Raum zu schweben. Er hatte keine glatte Oberfläche mit gelegentlichen Wellen, sondern eine sich pausenlos verformende Struktur, auf der Wellen aus jeder Richtung unaufhörlich zusammentrafen, sich dabei erhöhten oder auslöschten. Zwanzig Meter über sich sah sie die Terrasse mit einigen kleinen Rampen, von der sie beide abgesprungen waren, sich langsam weiter entfernend. Sie drehte sich um, nach Hud Pasuun suchend, und fand sie bereits ein gutes Stück von ihr entfernt am Horizont des Wassertropfens schwimmend. Locker kraulte sie hinter ihr her.
    Sinistras Sichtgrenze veränderte sich. Andere Riesentropfen kamen entfernt in ihr Blickfeld, die Terrasse war verschwunden. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper trotz des warmen Wassers, als sie hinter einem anderen dieser Tropfen, jetzt über ihr – bezogen auf die Terrasse jedoch genau unter ihr – ein Bild der Erde erkannte. Hud Pasuun erwartete sie auf der Stelle schwimmend und Sinistra bemerkte den kritischen Blick der Ärztin, abschätzend, wie gut ihr Patient diesen brutalen Test des Orientierungssinns verarbeitete.
    »Was ist das, Hud, wie funktioniert das alles?«
    »Ein großer, im Prinzip schwereloser Raum. Wir nutzen die Oberflächenspannung des Wassers und helfen etwas mit Antigravitationsrepulsoren nach«, erklärte sie und deutete nach oben, wo der nächste Tropfen im Zeitlupentempo heranschwebte. »Wenn sie sich berühren, vereinigen sie sich zu einem größeren Tropfen. Das wird recht turbulent. Hohe Wellen, starke Strömung. Bleib in meiner Nähe, Klei- …«
    Sinistra blieb kaum genug Zeit, tief Luft zu holen, bevor sie zwischen den Wassermassen verschwand. Um Orientierung kämpfend, in wilden Strudeln umher gewirbelt, versuchte sie ein paar kostbare Sekunden lang abzuschätzen, in welcher Richtung sie die kürzeste Entfernung zur Oberfläche zu schwimmen hätte, als sie eine

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