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1058 - Vampir-Chaos

1058 - Vampir-Chaos

Titel: 1058 - Vampir-Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dieser Job, so mies er auch war, hatte für sie seine guten Seiten. Er bedeutete Macht. Macht über Menschen. Sie konnte bestimmen, wen sie einlassen wollte und wen nicht. Das war echt cool, wie Jessy fand.
    Sie hatte ihre Erfahrungen sammeln können, sah mit einem Blick, ob sie nicken oder den Kopf schütteln mußte. Wer nicht discokompatibel war, der kam eben nicht rein. Der sollte woanders hingehen.
    Es gab genügend Lokale im Umkreis, denn London boomte.
    Der SOUNDGARDEN war nur für eine bestimmte Spezies von Publikum vorgesehen. Alles andere konnte man vergessen. Wer hier tanzte oder den Frust abrockte, der mußte einfach zur Szene gehören, und die wiederum setzte sich aus verschiedenen Strömungen zusammen. Da kamen Techno, Jazz und Beat zusammen. Man versuchte eben, einen neuen Stilmix zu erfinden und ihn auch zu transportieren.
    Passiert war Jessy noch nie etwas. Sie konnte sich wehren. Kickboxen und Karate gehörten zu ihren bevorzugten Sportarten. Regelmäßiges Training im Fitnesscenter kam noch hinzu. Niemand sah der schlank wirkenden Gestalt an, welch durchtrainierter Körper sich unter der Lederkleidung verbarg.
    In dieser Nacht war nicht viel los. Der Keller war nur zur Hälfte gefüllt. Es gab viel Platz, aber das hatte sich noch nicht herumgesprochen, denn es ließen sich kaum neue Gäste sehen.
    Jessy langweilte sich.
    Vor dem Eingang ging sie auf und ab, um die Muskulatur in Bewegung zu halten. Die Musik aus dem Keller nahm sie nur gedämpft wahr und hörte sie kaum noch.
    Es war ein mieser Abend. Es würde auch eine miese Nacht werden, das hatte sie im Gefühl. Und trotzdem fühlte sich Jessy nicht gut. Irgend etwas störte sie. Es gab keinen Grund, es war einfach so.
    Sie war nervös, über ihren Rücken rann manchmal ein kalter Schauer hinweg. Sie bewegte auch hektisch den Kopf, um in verschiedene Richtungen zu schauen, ohne jedoch etwas zu erkennen.
    Nicht weit entfernt rollten die Fahrzeuge über die Straße. Eine Autoschlange, die erst nach Mitternacht dünner wurde. Ansonsten brummte es mal wieder in der Stadt. Nur eben nicht hier. Die Disco schien eine Insel zu sein, die gemieden wurde.
    Es kam auch niemand mehr, und es ging niemand mehr aus dem Keller. Alles blieb beim Alten.
    Die normale Straße lag hinter der schmalen Allee. Es war einfach nur ein Grünstreifen, der die Fahrbahn teilte. Jessy allerdings hatte ihn Allee getauft. Der schmale Weg davor wurde nur von wenigen Fahrzeugen benutzt, denn vor der Disco war Halteverbot, und einen richtigen Parkplatz gab es auch nicht.
    Die Luft war klar. Kein Dunst. Erst recht kein Nebel. Das Licht der Laternen leuchtete hell. Es sah aus wie vereiste, in der Luft schwebende Flecken.
    Jessy ging ihre Strecke. Fünf Schritte nach rechts, dann die Drehung. Danach fünf Schritte nach links. Vor dem Eingang blieb sie jeweils stehen, um ihren Blick schweifen zu lassen.
    Sie verzog die Lippen mit dem hellen Rot. Modern war ja der dunkle, ins Violette gehende Lippenstrich. Den mochte sie nicht. Sie blieb bei ihrer Lieblingsfarbe.
    Wieder der gleiche Weg. Wie ein Automat. Alles war so schrecklich normal und trotzdem anders. Einen Grund dafür konnte sie nicht nennen. Es war einfach das Gefühl, das sie störte. Diese Welt konnte sich leicht verändern.
    Sie schaute auf die Bäume der Allee. Sie trugen noch kein Laub.
    Ihre Äste sahen kahl wie ein Gerippe aus. Tote Riesen streckten ihre kahlen Arme aus.
    Dann sah sie die Frau!
    Jessy erschrak. Das Blut schoß wie eine Feuerlohe in ihr Gesicht.
    Sie konnte den Grund selbst nicht nennen, denn es war nur eine allein gehende Frau, die sich dem Eingang näherte.
    Die Türsteherin wartete ab. Lässig, wie immer. Dennoch war es anders. In ihrem Innern hatte sich eine ungewöhnliche Spannung aufgebaut. Ein Gefühl, das sie nicht erklären konnte, obwohl es nur eine einzelne Person war, die sich der Disco näherte. Das auch nicht provokativ, eher lässig oder schlendernd. Jessy konnte sich vorstellen, daß die Person sogar lächelte. Im Gegensatz zu ihr, denn sie verzog keine Miene.
    Abwarten und überlegen, ob sie die Frau reinlassen sollte oder nicht. Sie hatte einen Blick dafür. Da war zunächst die Kleidung wichtig. Das Outfit mußte ebenso kompatibel sein wie der Mensch, der darin steckte.
    Stimmte es bei diesem Gast?
    Nein oder ja. Sie sah normal aus. Hose, Pullover, Jacke. Alles dunkel. Einer Mode entsprechend, die es schon seit Jahren gab, und die so schrecklich uniform war.
    Die Frau näherte sich

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