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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Blendentor öffnete.
    »Angriffsdrohnen in Position, Merkanteer«, kommentierte der Certeer das Ausdocken von zehn taktischen Antimateriedrohnen aus der Trägerdrohne, die mittlerweile ins dritte Tunnelsegment vorgerückt war.
    Der Disruptor zielte auf das Zentrum des dritten Blendentores, an welchem die Expeditionsdrohne arbeitete. Die Feuerleit-KI meines Anzugs würde ihn erst freigeben, nachdem sie nachweisliche Penetrationszonen in den Schutzfeldern des Sole-Sourcers entdeckt hatte. Ein Treffer auf intakten Feldern würde den Strahl unkontrolliert ablenken und massive Zerstörungen auf allem anrichten, was er traf.
    Ich gab der KI des Anzugs von Syncc Marwiin den Befehl, sich in den Zugangsschacht zurückzuziehen. Der Tunnel vor mir war jetzt bis auf die beiden Waffendrohnensysteme und die Expeditionsdrohne leer.
    Der Certeer und die zwei Hightenents in ihren Zerstöreranzügen warteten auf einen Sensorkontakt zu Oldo Merceer und hatten sich in der Vorhalle verteilt. Die Schilde der Drohnensysteme hier riegelten den Tunnel zum Schacht hin ab und gaben uns allen zusätzlichen Schutz.
    »Bereit zum Öffnen!« meldete die KI der Expeditionsdrohne und lenkte unser aller Aufmerksamkeit auf das letzte Tor.
    Ich bestätigte den Befehl und das letzte Blendentor glitt in die umgebenden Tunnelwände, die Aufklärungsdrohnen glitten durch die Öffnung, sobald es ihr Durchmesser erlaubte, scannten innerhalb von Millisekunden den Vorraum zum Archenzugang, sendeten die Sensordaten, bevor sie in einer dichten Abfolge von Gammastrahlenbursts verglühten, als die Antimateriedrohnen ihr Ziel in den Waffensystemen des Archenzugangs fanden und implodierten.
    Ich wartete ein paar Sekunden auf die Auswertung der Sensordaten der Aufklärungsdrohnen, um einen Hinweis auf die Position des Tempus zu erhalten – doch vergeblich. Bis zu ihrer Zerstörung waren sie davon überzeugt, sich in einem leeren Vorraum zu befinden.
    »Die Zugangskontrolle ist vaporisiert, Merkanteer«, sagte der Certeer mechanisch und startete eine zweite Welle von Aufklärungsdrohnen aus einem Sammelbehälter von Bord der Expeditionsdrohne.
    »Hoffentlich habt Ihr den Eingang zur äußeren Transferkugel nicht beschädigt, Höchster, denkt daran, dies ist die einzige intakte Arche, die wir haben«, meldete sich Syncc Marwiin besorgt auf einem Nebendisplay.
    »Er ist getarnt, er muss da sein«, sagte ich zerknirscht und betrachtete mit wachsender innerer Unruhe die Sensordaten der zweiten Welle der Aufklärungsdrohnen, die lediglich ein leeres Tunnellabyrinth dokumentierten, das neben einer Vielzahl von toten Nischen auch den von Oldo Merceer nach seiner Ankunft zum Einsturz gebrachten, zweiten Zugangstunnel beherbergte.
    »Kann er sich so gut tarnen, dass die Drohnen ihn übersehen, Siir?«
    »Ja!«
    Eine Interferenz in den Schilden der Expeditionsdrohnen vor mir genügte der Feuerleit-KI meines Anzugs, um Alarm zu geben. Die KI ließ mich eine gestreckte Rolle nach hinten, Richtung Zugangsschacht, ausführen, die anderen Offiziere folgten nur Bruchteile von Sekunden später – wahrscheinlich schon zu spät. Alle Anzeigedisplays vor mir färbten sich weiß und die Anzugsysteme fielen aus.
     
    *
     
    Ich stürzte in die Tiefe, erwartete den harten Aufprall, während die KI die Systeme neu startete.
    Mein Kommandeur-Anzug traf hart auf etwas auf, rutschte weiter in die Tiefe, schlug erneut auf.
    Ich bemerkte davon nur ein leichtes Vibrieren, die Nanostrukturen des Anzugoberflächenmaterials waren durch einen Aufprall mit weniger als eintausend Sekundenkilometern nicht zu zerstören, doch die Antigravitationsrepulsoren lieferten nur wenig Kompensation.
    Der Fels hingegen würde eine deutliche Schleifspur abbekommen haben.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit – in Wirklichkeit jedoch gerade einmal zweieinhalb Sekunden nach dem Treffer – stabilisierte die KI den Anzug, während die verbliebenen Sensoren die Umgebung analysierten. Meine Schilde waren nahezu zerstört, die Feldemitter des Anzugs waren durch eine Berührung mit dem Schild im Augenblick des Treffers überladen worden.
    Ich befand mich neunundsiebzig Meter unter der Wasseroberfläche am unteren Ende des Zugangsschachtes. Die Marker meiner Offiziere waren nur wenig von mir entfernt – keiner von ihnen war noch aktiv. Syncc Marwiin bewegte sich mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Planetenoberfläche – er hatte es so weit als einziger geschafft.
    Alle anderen Marker waren erloschen.
    Ein Treffer der

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