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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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Schutzfeldes einen tödlichen Schuss absetzen konnte. Stattdessen waren sie hinter ihren hervorragenden Tarnschirmen verschwunden und hatten sich auf die Sieben gestürzt, nachdem der Overteer sie durch die Lichtbomben wiederentdeckt hatte.
    Die Schiffs-KI hatte sich diese Technik abgespeichert und bereits mehrere darauf basierende Vernichtungsstrategien kalkuliert – mit dem Ausgang, dass im günstigsten Fall nur ein Tempus überlebte, die T3 jedoch immer untergehen würde.
    Kooi hatte Blaak Ferkuiz nur aus der Ferne gekannt. Auf Restront war sie ihm vor einiger Zeit während einer Konferenz begegnet. Er galt als einer der besten Offiziere der Organisation – hatte als einer der Besten gegolten. Sie durften nicht fliehen, wenn die Besten fielen.
    »KI – kehr um. Wir können das System nicht den Tempi überlassen.«
    »Das kann ich nicht tun, Siira«, war die höfliche, aber bestimmte Antwort.
    Kooi sah den Schlacht-Certeer an, die nur mühsam kontrolliert die Lippen zusammenpresste. »Wenn die Tempi weiter in den Nebel eindringen, werden sie die töten, denen du diese Informationen bringen willst – und zwar lange bevor du dort überhaupt eintriffst – sie werden dann irrelevant sein!«
    »Ich habe Szenarien berechnet, in denen das nicht geschieht, Siira, in denen ich rechtzeitig komme.«
    Sie atmete frustriert aus. »Wer kann diese Anweisungen überstimmen, Kl?«
    »Overteer Treerose, Overteer Laurenz«, war die sofortige Antwort .
    Der Blick der Kommandantin traf ihren.
    »Bereite meinen Zerstöreranzug vor, KI, maximale Bewaffnung mit Antimateriedrohnen, Systemtriebwerk mit Disruptoren.«
    »Was habt Ihr vor, Hightenent?«, fragte sie die große Frau.
    »Ich werde versuchen, mit dem Tempus, der einmal Ruf Astroon war, zu reden.«
    Der Schlacht-Certeer entgegnete einen Moment lang nichts. Ihre fein geschwungenen Brauen zuckten leicht. Dann nickte sie.
    »Alles Gute, Siira. Bewahrt Eure Wärme – möglichst lange!«
     
    *
     
    Sie schwebte neunzigtausend Kilometer, sechs Planetendurchmesser, oberhalb des Laborkomplexes. Der Strom der fliehenden Schiffe von der Oberfläche riss nicht ab. Sie hatte keinerlei Signale von den beiden Tempi – oder irgendwelche anderen Sensorreaktionen. Die Kommunikation schien vollständig außer Kraft. Keines der Schiffe beantwortete ihre Rufzeichen.
    Die T3 war ebenso unsichtbar, aber wenigstens wusste sie, dass sie von der Schiffs-KI beobachtet wurde, auch wenn Kooi keinerlei Hilfe erwarten durfte.
    Das Aufblitzen eines Organisations-Markers, Pretaia, gefolgt von der grafischen Darstellung einer Bahnkurve vom westlichen Rand des Laborkomplexes ausgehend, auf den Sprungpunkt zuhaltend, durch den die T3 das Tektor-System erreicht hatte, lenkte ihre Aufmerksamkeit von den anderen Schiffen ab.
    »Das wird nicht klappen – die Torstationen sind zerstört«, dachte sie laut, verfolgte gebannt die enorme Beschleunigung des Schiffes.
    Da war etwas!
    Einer der Tempi hatte dieses Schiff ebenfalls bemerkt, seine Tarnfeldeinstellungen veränderten sich, boten ihren Anzugsensoren eine Angriffsfläche. Der Marker bewegte sich auf Abfangkurs zu dem gestarteten Schiff. Sie wählte eine Kommunikationsleitung zur T3 , wusste, dass sie keine Antwort erhalten würde und übermittelte die Positionsdaten des Tempus aus der Feuerleit-KI des Anzugs, zündete das Systemtriebwerksmodul mit vollem Schub und folgte der interpolierten Route des Markers.
    Sämtliche Antimateriedrohnen des Anzugs waren aktiviert und auf den Tempus eingeloggt. Sie würde nur die Gelegenheit zu einem einzigen Angriff bekommen – wenn überhaupt.
    Die hereinströmenden Sensordaten des Pretaia-Schiffes irritierten sie. Es waren Daten eines sich etablierenden Konduktionsfeldes, gleichzeitig erschien die Signatur eines stark fokussierten Massiven Shunt Drives.
    »Das kann doch nicht – «, die Worte versiegten, während Kooi in wenigen Kilometern Abstand vor dem weiter beschleunigenden Schiff den Aufbau einer kleinen Schwerkraftlinse verfolgte, die sich mit gleicher Geschwindigkeit wie dieses zu bewegen schien.
    Ein Plötzlicher Regen von Sensordaten und die Reflektion schwerer Energien vom Heck des kleinen Schiffes bestätigten ihr den Treffer der Waffensysteme des Tempus. Instinktiv gab sie der Feuerleit-KI ihres Anzugs den Angriffsbefehl. Während die Antimateriedrohnen sich auf die wahrscheinlichste Position des Tempus stürzten, begann das Schiff dramatisch an Geschwindigkeit zu verlieren, ölige Schlieren durchliefen

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