2346 - Chyndors Weg
Chyndors Weg
Ein Friedensfahrer auf heikler Mission – ein humanoides Volk steht vor dem Untergang
von Christian Montillon
Wir schreiben das Jahr 1345 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - dies entspricht dem Jahr 4932 alter Zeitrechnung. Die Milchstraße ist von der Terminalen Kolonne TRAITOR besetzt, einem Machtinstrument der Chaotarchen. Die aus der Galaxis gewonnenen „Ressourcen" sollen für Zwecke eingesetzt werden, die dem Entstehen einer Negasphäre in der Nachbargalaxis Hangay dienen werden. Eine Negasphäre wiederum ist ein Raum, den normale Lebewesen als absolut lebensfeindlich empfinden, und eine Brutstätte des Chaos.
Perry Rhodan und seine Weggefährten erhalten mit den so genannten Friedensfahrern eine' Organisation als Verbündete, die erst vergleichsweise kurz besteht, aber dennoch von vielen Geheimnissen umrankt ist. Ihr gehören unter anderem Alaska Saedelaere an, der schon oft in kosmische Ereignisse verstrickt war, und Kantiran, Rhodans Sohn, der noch keine Heimat gefunden und für sich das Leben eines Sternenvagabunden gewählt hat.
Beide allerdings kämpfen mit ganzer Kraft für die Freiheit und gegen TRAITOR, obwohl viele andere Friedensfahrer noch zweifeln und zaudern. Als ausgeprägte Individualisten, die nur ein gemeinsames Ziel eint, muss jeder von ihnen seine eigene Vorgehensweise wählen. Eine davon ist CHYNDORS WEG ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Chyndor - Der Friedensfahrer wagt die Konfrontation mit der Finsternis.
Alaska Saedelaere - Der Maskenträger dringt vor bis zum Kern des Problems.
Kantiran - Der Sternenvagabund bringt schlechte Nachrichten nach Terra.
Cosmuel Kain - Eine Liga-Agentin wendet sich mit einer erstaunlichen Bitte an die Friedensfahrer.
Zuerst das Chaos.
Der Verlust. Das Feuer; die Explosion.
Sein Schutz trägt einen Schaden davon, und Schmerz folgt. Leid. Grauenhafte, zerstörerische Angst.
Sie strömen von überall auf ihn ein, potenzieren sich, füllen ihn aus.
Dann der Aufprall.
Entsetzlicher, kreischender Lärm. Reißen. Der Schutz zerbricht.
Der Schrecken eskaliert, als die Wirklichkeit gerinnt und zerfließt.
Unendliche Fremdheit überschwemmt ihn; frisst an ihm, dringt in ihn ein.
PROLOG
Sobba Eine Millisekunde eher als Millionen anderer Intelligenzen traf es den Dinath Sobba. Er tastete nach seinem Strahler, und es beruhigte, das kühle Metall zu fühlen. Die Berührung bot Sicherheit angesichts der Angst, die ihn von einem auf den anderen Moment überkam.
Sobba blickte sich um. Außer ihm befanden sich seine vier Mitarbeiter in der Beobachtungsstation am Rand der Großstadt Lordovien. Er kannte sie seit Jahren, wusste von ihren Sorgen und Nöten, traf sich mit ihren Familien.
Lasir, die hagere, grauhaarige Orterin, wohnte seit einigen Monaten allein. Ihr Lebensgefährte hatte sich für eine Jüngere entschieden. Sie gab sich den Anschein, als sei sie damit einverstanden, aber in Wirklichkeit brach es ihr das Herz. Immer wieder. Jeden Tag aufs Neue.
Sobba atmete schwer und zog den Strahler.
Lasir war eine Gefahr, obwohl sie scheinbar völlig ruhig dasaß, den Rücken an die Lehne des Arbeitsstuhls gepresst, die Linke auf dem Schoß abgelegt, mit der Rechten auf einem Sensorfeld tippend.
Der Dinath zielte und schoss. Ohne einen Laut sackte die Orterin tödlich getroffen zusammen.
Die Sensoren nahmen die Energieentladung wahr. Ein Alarm heulte, durchdringend und schrill.
Wehka, der kleine, schmächtige Funker; wirbelte herum. Die eisgrauen Augen weiteten sich verblüfft. „Was ist hier los?"
Ein zweiter Schuss. Er ging fehl. Sobbas Hand zitterte zu stark. Die Angst, die mörderische Angst, und die Aggression, gegen die er sich nicht wehren konnte, verhinderten, dass er ruhig zielen konnte.
Sobba sah genau, wie Wehka zurückwich, den Mund vor Erstaunen halb geöffnet.
Der Funker warf sich zu Boden, suchte hinter seinem Arbeitstisch Deckung. Sobba veränderte die Einstellung seines Strahlers und schoss erneut. Der aus Holz gefertigte Tisch ging in Flammen auf. Ein Schrei. „Keiner bewegt sich!", forderte Sobba. Zu spät.
Einer der anderen war ebenfalls bereits bewaffnet und nutzte die Gunst des Augenblicks: Plötzlich stand Sobbas Schulter in Flammen. Eine Welle der Übelkeit jagte durch seinen Körper. Er war getroffen, brüllte seine Pein hinaus, zielte und schoss erneut. Wieder. Und wieder. Schreie.
Eine Explosion.
Und der heulende Alarm
1.
Schwarz 18. Januar
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