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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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umschlossen, während die Phesaphee sich langsam seitwärts aus dem Strom der Drohnen und einiger größerer Kampfschiffe heraus zu bewegen begann.
    »Das können doch nur – Ziit! «
    »… Schattentruppen sein!«, ergänzte Kamir, unbewusst erleichtert, den Satz.
    In der Mitte des Navigationsholodisplays, am Schnittpunkt der Mehrzahl der Kursvektoren der Z-Zemothy-Schiffe, öffnete sich eine Schwerkraftlinse, ein gleißend heller Fleck – möglicherweise eine Sonne –, verzerrt durch die Potentialkräfte des Tores, dehnte sich langsam aus, als die Torstationen sich voneinander zu entfernen begannen.
    Die Z-Zemothy-Jagddrohnen in Angriffsdistanz eröffneten sofort das Feuer auf die Stationen, um den erfolgreichen Aufbau des Tores zu verhindern.
    »Ich verstehe das nicht, Toreki.« Der Landsucher rief wiederholt Kenndaten des Sprungtores ab und schüttelte ungläubig den Kopf. »Das Potentialende bietet nicht genügend Stabilität für den Eintritt von bemannten Schiffen!«
    »Bring uns aus der Torebene raus, Sen! « rief Kamir eindringlich mit ansteigender Stimme. Seine Unruhe war greifbar. »Egal, was da kommt, es wird ungemütlich.«
    Aus der Schwerkraftlinse erwuchs ein Flächenblitz – gefolgt von einem zweiten und einem dritten.
    Das Navigationsholodisplay war leer.
    »Ziit!« Lumidor klammerte sich fest, die Sehnen seiner muskulösen Arme traten hervor. »Die haben alles weggewischt!« Er warf einen hektischen Blick zum Landsucher. »Wann treffen die Wellen bei uns ein?«
    »In acht, neun und zehn Sekunden, Toreki. Sollten uns aber verfehlen, wir sind so gut wie aus der Tor-Ebene heraus.«
    Die Phesaphee flog bereits mit maximaler System-Beschleunigung. Gebannt hingen alle Blicke an der ersten Wellenfront. Kamirs Anspannung löste sich erst, als er das nur schwache Ausschlagen der Strahlungssensoren erkannte, während die Ausläufer die Yacht passierten.
    Die größeren Schiffe von Z-Zemothy, die den Wellen wiederstanden hatten oder ihnen ausweichen konnten, formierten sich neu. Größere Einheiten erschienen aus Richtung von Ul’Charque I. Der Kernbereich des Sprungtores war jedoch frei von Schiffen, immer noch das gleißend helle, durch die Gravitationslinse verzerrte, Abbild einer fernen Sonne übertragend – sicherlich genau so, wie die Angreifer es geplant hatten.
    »Hier entsteht ein zweites Tor!«
    Lumidor wies auf das entsprechende grell blitzende Icon im Navigationsholodisplay, welches sich in der Nähe des Sprungpunktes bildete, durch den die Phesaphee vor drei Tagen selbst ins Ul’Charque-System eingetreten war – auf der anderen Seite des zweiten Planeten – ein halbes System weit entfernt, im Augenblick von allen Wacheinheiten und sämtlicher Aufmerksamkeit der Systemkontrolle entblößt.
    »Darauf muss man erst einmal kommen«, presste Lumidor grinsend durch zusammengebissene Zähne.
    Die erste Torverbindung implodierte lautlos mit einem letzten intensiven Flächenblitz, dessen Gammastrahlung sämtliche zu diesem Zeitpunkt noch vor der Tor-Ebene befindlichen Z-Zemothy-Einheiten vernichtete.
    Kamir wischte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn. »Die werden kein Himmelfahrtskommando schicken, die kommen, um zu bleiben. Bring uns hier weg, Sen!«
    Er wartete auf das Flaggschiff der Königreiche. Das neue Tor ihrer Schattentruppen hatte sich längst etabliert. Nicht weniger als vierundsechzig Torstationen bildeten den Rand der Torebene, die in diesem Fall einen rötlichen Schimmer zeigte. Verblüfft überschlug der Händler in Kamir die Kosten für solch eine Komponente. Verspätet erreichten erste Z-Zemothy-Einheiten den Einsprungpunkt. Wo blieben die Schiffe der Schattentruppen?
    Nur langsam begann Lumidor die Strategie der Angreifer zu verstehen.
    »Die sind längst hier, Händler«, sagte er leise zu Kamir, der unruhig und angespannt die spärlichen Anzeigen im weiterhin von Störfeldern durchzogenen Navigationsholodisplay verfolgte.
    »Getarnte Kampfanzüge der Schattentruppen«, beantwortete er den fragenden Blick des Händlers. »Habe ich das letzte Mal auf Ruthpark erlebt. Sie standen praktisch vor uns – wir konnten nichts erkennen.«
    Kamir entgegnete nichts. Sein Mienenspiel verriet seine Skepsis. »Das wird nicht reichen, Toreki«, antwortete er langsam. »Hier sind schwerere Einheiten stationiert. Die Schattentruppen hatten bislang den Überraschungsvorteil auf ihrer Seite, damit können sie sich nicht festsetzen.«
    Die Anspannung der drei Personen auf der Brücke der

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