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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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»wir haben die Transportkapsel gefunden, einen von unseren Leuten getöteten Spliine [2] – nicht zwei. Eure Agentin kann es geschafft haben, Toreki, dann war sie beim Angriff der Z-Zemothy-Einheiten an Bord des Infiltrationsträgers – und damit erneut in einer schwierigen Situation.«
    Sein Visier aktivierte sich.
    »Wir sind da.« Raana Roohi erhob sich. »Ihr könnt mich hinunter begleiten, Toreki«, sagte er zu dem Corps-Offizier. »Euer Anzug ist wieder funktionsfähig – wundert Euch nicht über das Identifikationssignal – ist nur zu Eurer Sicherheit!«

 
Roter Nebel, Zentrum, Ul’Charque III
30397/1/26 SGC
30. Oktober 2014
     
     
Ashia
     
    Schmutzige schneebedeckte Gipfel schossen unter mir vorbei. Zäh erwachte ich aus meiner Ohnmacht, verschluckte mich am Blut, das in meine Nase gelaufen war. Mein Rücken und meine Beine schmerzten. Zum Glück – meine Wirbelsäule war wohl noch in einem Stück.
    Trotzdem konnte ich mich nicht bewegen – sah ich von einem leichten Drehen meines Kopfes und der geringen Bewegungsfreiheit meiner Finger ab. Mein Anzug war wieder einmal komplett ausgefallen. Mein vom Blut beflecktes Visier zeigte zwischen langen Phasen tiefster Dunkelheit nur wenige Sekunden Außenübertragungen der Sensoren. Die Energie meines Exors war nahe null.
    Ich wusste nicht, wo ich war oder was mich beförderte, geschweige denn – wohin.
    In den kurzen Augenblicken, in denen das Visier ein minimalistisches Bild übertrug, geringe Auflösung, geringer Kontrast, sah ich nur ein Stück matten Materials, vergleichbar der Außenhaut eines Schiffes, vor teils schneebedeckter Landschaft. Ab und zu erschütterten Schussgeräusche die tiefe Stille der Reise, begleitet von leichten Vibrationen – natürlich, ich war immer noch auf diesem Höllenplaneten Ul’Charque III, seit Jahrhunderten Waffentestgebiet von Z-Zemothy.
    Jemand kämpfte sich durch diese Drohnen hindurch, riskierte sein Leben, um mich zu retten – der Crownie etwa?
    Nein – sicher nicht!, beantwortete eine niedergeschlagene Stimme aus meinem Unterbewusstsein die Frage. Er ist schon so gut wie tot gewesen.
    Verwundert registrierte ich Tränen, die über meine Wangen liefen. Wieso empfand ich so intensiv für ihn?
    Ich dämmerte traurig dahin. Irgendwann würden wir irgendwo eintreffen.
    »Ahhhhh! – Au.«
    Ich schrie laut auf.
    Feuchtigkeit lief mir in die Augen. Meine Lungen brannten, jeder Atemzug tat mir weh.
    Mein Visier flackerte kurz auf. Ich sah frisches Blut auf dem Display. Da war noch etwas – Großes!
    Mein Gleichgewichtssinn sagte mir, dass ich auf dem Rücken lag, etwas schräg, Kopf nach unten, Blut stieg mir in die Nase – ich musste husten – mehr Blut – »Ahhhh!«
    Ich war gefallen, aus großer Höhe. Ich vernahm dumpf Rail-Cannons – große Kaliber, Explosionen. Etwas hatte wohl das getroffen, was mich transportiert hatte und damit auch mich abstürzen lassen.
    Meine Atmung ging flach. Alles vermeidend, was zusätzliche Anstrengung, Schmerzen, hervorrufen könnte, konzentrierte ich mich nur auf mich.
    Es verging eine anscheinend endlose Zeit, das Dröhnen des Kampfes um mich herum hielt an – irgendwann brach es abrupt ab – ich bekam es nicht wirklich mit.
    Ich wurde angehoben, ich schrie, alles war dunkel, mein Trägheitsfeld nicht mehr existent. Eine grauenvolle Beschleunigung presste mich hart gegen den Rücken meines Exors, das Bremsmanöver genauso hart gegen die Brust, Übelkeit stieg in mir hoch, ich durfte mich nicht in meinen Anzug übergeben, ich würde ersticken. Verbissen kämpfte ich den Würgereiz nieder, schluckte und schluckte und – verlor.
    Ein ohrenbetäubendes Zischen lenkte mich Sekundenbruchteile von meinem Schmerz ab – Helligkeit schoss in mein Hirn.
    Schneidende Kälte umgab mein Gesicht. Etwas verlangte brutal Einlass in meinen Mund, sprengte meine Zähne und saugte alle Flüssigkeit, das ganze Blut aus meinem Magen, meiner Lunge, stülpte mein Innerstes nach außen, entfernte sich so schnell, wie es gekommen war, jedoch nicht ohne ein köstliches Gift in mich zu spritzen und jeglichen Schmerz mit sich zu nehmen.
    Mahlendes Knirschen drang an mein Ohr.
    »Ihr habt sie zurückgeholt, Merkanteer. Ihre Vitaldaten sind stabil, wenn auch sehr schwach.«
    Flackernd öffnete ich meine verklebten Augen. Ein feuchtes Tuch wischte mir übers Gesicht. Steriler Geruch. Als es sich wieder entfernte, sah ich mein Blut an ihm.
    Mein Blick folgte dem Stoff, der Hand, die ihn hielt, dem

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