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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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ich nicht mit dem Kommandanten der Organisation?«, fragte Ten O’Shadiif im Impuls.
    »Ihr habt ihn getötet, Toreki.« Der alte Mann sah ihn mitleidslos aus dem Navigationsholodisplay an. »Fünf Sekunden!«
    Ten O’Shadiif begann in seinen Gedanken zu zählen. Bei vier sagte er: »Gut!«
    »Ich interpretiere Gut in dem Sinn, dass Ihr mir Euer Schiff übergebt?«
    Er nickte.
    Der unnachgiebige Ausdruck auf dem Gesicht des Synccs löste sich zum ersten Mal. Ein feines Lächeln trat auf seine Züge.
    »Öffnet ein Dock, ich komme an Bord.«
    Etwas an diesem Irren beeindruckte ihn, musste Ten O’Shadiif sich eingestehen. Dieser Alte hatte die Stirn, den Cektronn von Z-Zemothy in einer Raumschlacht zu überlisten, ihn zu zwingen, ihm ein Flaggschiff des Geheimdienstes zu überlassen, um dem Kommandanten dort Befehle zu erteilen.
    Außerdem hatte er gerade eindrucksvoll bewiesen, dass er die Technik der Organisation wenigstens vorübergehend ausmanövrieren konnte.
    »Euch bleibt nicht viel Zeit, Cektronn«, bemerkte der alte Mann ruhig. »Der jetzige Kommandant ist sehr wütend und entschlossen, Euch zu stellen. Seine Mannschaft sucht bereits mit aller Energie nach der Blendeinheit, die ich auf dem Träger hinterlassen habe. Ich kann nicht sagen, wie lange es dauert, bis sie gefunden wird. Der Kommandant wird derweil jeden Kubikkilometer des Ruthpark-Systems untersuchen – bis er Euer Schiff gefunden hat. Er wird dabei die Sektoren der Sprungpunkte besonders gründlich handhaben – wenn Ihr also das System noch in dem bedauernswerten Zustand verlassen wollt, sollten wir jetzt abfliegen!«
    Ten O’Shadiif betrachtete konzentriert das zentrale Navigationsholodisplay. Die Systemjäger der Königreiche folgten bestimmten Mustern und näherten sich dabei langsam aber stetig den beiden Sprungpunkten.
    Er wandte sich dem alten Mann zu und streifte die junge Frau in seiner Begleitung mit einem kurzen Blick.
    »Ich werde Eurem Rat folgen, Syncc. Zweifelsohne hätte mein Schiff diesen Angriff nicht ein zweites Mal überstanden und ich habe kapituliert. Ich stehe zu meinem Wort.« Er überlegte seine nächsten Worte. »Doch das wird Euch nichts nützen, wenn Ihr mich in der Frage der Kirche getäuscht haben solltet.«
    Syncc Marwiin entgegnete den Blick furchtlos und mit einem Ausdruck in den Augen, den die junge Frau in seiner Begleitung noch nie bei ihm wahrgenommen hatte, erwiderte er: »Das ist mir bei einem Cektronn von Z-Zemothy völlig klar.«

 
3 Sieben Königreiche
Roter Nebel, Zentrum, Ul’Charque-System
30397/1/28 SGC
02. November 2014
     
     
Keleeze
     
    »Ich bin mir nicht sicher, wie der Cektronn reagieren wird, wenn er erfährt, was wir hier mit seinem System machen«, sagte ich zu der massigen Gestalt Blaak Ferkuiz’ am anderen Ende des Kartenraumes.
    Er war nach Torkrage Treerose und Narg Laurenz dritter Querteer der Sieben Königreiche. Ohne eigenen Königstitel, dafür der höchste Flottenoffizier der Organisation, wog seine Entscheidung das Gewicht der beiden anderen in militärischen Fragen auf.
    Wir befanden uns gegenwärtig in einem Verbindungssystem zum Ul’Charque-Sektor, unerreichbar für mögliche Überraschungsaktivitäten von Z-Zemothy. Die bestehende Verbindung zwischen den mehr als vierhunderttausend Lichtjahre voneinander getrennten Sektoren durch das Kampftor war gefiltert. Jedes Schiff ohne entsprechende Codeausrüstung der Sieben würde den Durchflug nicht überstehen.
    »Wahrscheinlich sehr heftig für seine unmittelbare Umgebung, sollte er jemals erfahren, wie wenig Einheiten wir dabei haben«, ergänzte Blaak Ferkuiz meine Bemerkung, ein breites, zufriedenes Grinsen nur mit mäßigem Erfolg unterdrückend.
    »Fandet Ihr es nicht unnötig riskant, selbst zu kommen, Siir?«, fragte ich ihn, auf die Handvoll unserer Schiffe deutend, die getarnt im Ul’Charque-System patrouillierten, »auch wenn wir hier gut abgeschirmt sind?«
    »Riskant? Keleeze, ich bitte Euch, was heißt schon riskant.« Das Grinsen wurde breiter und er machte eine abschätzige Handbewegung. Sein Blick streifte seine Adjutantin Miil Sobho, die mit Raana zusammen den Bericht für Treerose finalisierte, den wir ihm in wenigen Minuten vortragen würden.
    »Riskant ist es, in der Schwerelosigkeit mit runtergelassener Hose unter hohem Druck zu pinkeln, wenn man keine Hand frei hat, um sich festzuhalten.«
    Die blonde Frau zuckte gelangweilt mit den Schultern und ignorierte geübt das leise Kichern meines

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