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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Mr. Ferguson!« rief ich mit etwas gebremstem Stimmenklang, »Mr. Ferguson, melden Sie sich!«
    Es tat sich nichts. Der Museumswärter gab keine Antwort. Meine Stimme verhallte in dem seltsamen Halbdunkel, das vor mir lag. Ich wußte auch nicht, wie es jetzt weitergehen sollte, denn Fergusons letzte Worte waren mir noch in guter Erinnerung geblieben, sie lagen erst fünf Minuten zurück.
    »Warten Sie hier, Oberinspektor«, hatte mir der Mann gesagt. »Ich werde alles arrangieren.«
    Was er arrangieren wollte, daran rätselte ich noch herum. Es stand nur fest, daß es um eine Sache ging, die mit der ägyptischen Mythologie zu tun hatte, um einen Gott, der von vielen verehrt und gleichzeitig auch gefürchtet wurde.
    Um Anubis!
    Man nannte ihn auch den Wächter im Totenreich. Um seine Person rangten sich zahlreiche Legenden, und noch heute sollte es Menschen geben, die an Anubis glaubten.
    Was daran stimmte, wußte ich nicht. Ich konzentrierte mich zunächst auf den Museumswärter Ferguson, durch dessen Warnung ich praktisch alarmiert worden war.
    Angeblich sollte es in seinem Museum spuken!
    Es war keines dieser großen und gewaltigen Tempel, in der Kultur aus der Vergangenheit ausgestellt wurde, nein, das Museum mitten in London galt als überschaubar und hatte sich auf ägyptische Kunst spezialisiert. Es waren zwar wenige Originale vorhanden, dafür gute Nachbildungen, die von einheimischen Künstlern geschaffen worden waren. Von Schülern und Studenten war das Museum tagsüber gut besucht. Die alten Ägypter konnte man als »in« bezeichnen. Und jeder Besucher wollte soviel wie möglich über diese Kultur wissen. Ich war gekommen, um etwas über den seltsamen Spuk herauszufinden. Dabei sollte mir Gene Ferguson helfen. Nun war er verschwunden. Ich schaute auf meine Uhr und stellte fest, daß bereits wieder eine Minute vergangen war.
    Laut genug hatte ich gerufen, und Ferguson hätte mich eigentlich hören müssen, aber er war nicht gekommen. Etwas hatte ihn daran gehindert, und um welchen Grund es sich dabei handelte, das wollte ich unter allen Umständen herausfinden.
    Noch hatte ich mich nicht bewegt, stand starr auf dem Fleck, schaute nach vorn und lauschte.
    Nachts kann ein Museum unheimlich wirken. Besonders in den Gängen und Hallen, die nicht beleuchtet waren, lauerte etwas, das man nicht so ohne weiteres erfassen konnte. Vielleicht war es ein gewisser Hauch der fernen Vergangenheit, die in der Dunkelheit besonders zu spüren war, denn diese Ausstellungsräume besaßen stets eine besondere Atmosphäre.
    Da hallte jeder Schritt, da gab es Echos, die irgendwo in der Tiefe verklangen und mir wie Antworten vorkamen. Schatten bekamen eine besondere Bedeutung, als wären die Geister der hier ausgestellten alten Gegenstände wieder zu einem finsteren Leben erwacht. Ich machte mir allmählich Sorgen. Ferguson hätte mich hören müssen. Daß er sich nicht meldete, mußte einen Grund haben. Vielleicht war ihm etwas passiert.
    Ich räusperte mir die Kehle frei und setzte mich in Bewegung. Vor mir lag ein Gang, der zu einem breiten Türdurchbruch führte. Was dahinter lag, wußte ich nicht, Ferguson war dort verschwunden. Die Beretta ließ ich noch stecken, als ich behutsam einen Fuß vor den anderen setzte. Ich wollte so wenig wie möglich gehört werden. Der blankgescheuerte Boden half mir dabei sehr, zudem trug ich weiche Sohlen, so daß meine Schritte von mir selbst kaum zu hören waren.
    Ich schlich dem Durchbruch entgegen und sah in die graue Dunkelheit hinein.
    Kein Lichtstrahl zerschnitt sie. Durch die großen Fenster, die sich an den Wänden abzeichneten, drang auch kaum Helligkeit, denn die seltsame graue Nacht draußen ließ so gut wie kein Licht herein. Ich sah die Ausmaße dieses Ausstellungsraums zwar nicht, aber ich fühlte irgendwie, daß ich mich in einer großen Halle befand. Nach weiteren zwei Schritten blieb ich stehen und schaute in die Runde. Von den in der Nähe ausgestellten Gegenständen entdeckte ich nur Umrisse. Es waren Figuren der unterschiedlichsten Größen. Manche in der Höhe so groß wie ein ausgewachsener Mensch, andere wiederum kleiner. Einige waren durch Kästen geschützt, die ebenso wie die Ausstellungsstücke auf einem Sockel standen.
    »Mr. Ferguson!«
    Noch einmal rief ich den Namen des Mannes. Allerdings nicht laut, sondern zischend. Falls er sich hier noch aufhielt, mußte er mich gehört haben.
    Und er hatte mich vernommen.
    Plötzlich hörte ich ein seltsamen Geräusch. In

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