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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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die Huds unsere Rolle in der Forschung und Entwicklung übernommen hatten. Dominion ist immer noch besser! Wir haben es bewiesen.«
    Die Stille kehrte zurück. Metcalfe stand hoch aufgerichtet da, holte langsam und tief Luft. Seine Augen waren aufgerissen, blickten an Treerose vorbei, durch den Ahnensaal hindurch, zurück in der Zeit, zum ersten Bündnis zwischen Dominion und der Urmutter.
    Leise aber kraftvoll erklang seine Stimme erneut, als rede er zu sich selbst, als überzeuge er sich erneut von der Notwendigkeit und Richtigkeit der damaligen Entscheidungen.
    »Dominion hat die erste vollkommene Mensch-Maschine-Kopplung entwickelt. Die Reinkarnationstechnik der Kirchenoberen gibt es nur dank uns. Hunderte von Jahren – lange vor den Königreichen – lange vor Bengsten Treerose – waren wir in der Lage, alt zu werden – sehr alt. Wir benötigten Konsistenz im Denken und Handeln, um das Reich zu lenken – ein Menschenleben war dafür bei weitem zu kurz.
    Die Urmütter teilten unsere Einschätzung und erwarben die Technologie. Mit der Zeit veränderte sich jedoch ihre Strategie. Während wir von der Technologie nach Entwicklung der Tempi auf Drängen von Harkcrow Abstand nahmen, intensivierten sie ihre Anwendung und machten sie zu einem festen Bestandteil ihrer Kultur. Sie betonten den Geist und seit Ramone verachten sie das Fleisch. Reiner Geist, in einer unsterblichen Hülle, das war ihr Auftrag!«
    Er lachte leise.
    »Und dafür verrätst du uns?«
    Metcalfe drehte sich ruckartig zu Treerose hin. Seine Hände legten sich mit verschränkten Fingern an seinen Mund. Langsam schüttelte er den Kopf. Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln. Treerose erkannte für einen Moment einen alten Freund und Mentor hinter der unzerstörbaren, bleiernen Schicht aus Frustration.
    »Nein, Tork. Dafür bin ich bereit, die Königreiche zu führen, der Schlange den Kopf abzuschlagen und Dominion endlich an die Spitze des Roten Nebels zu setzen.«
    Er verstummte.
    Treerose sah ihn traurig an.
    »Du weißt, dass die Urmütter Meisterinnen der Intrige und Manipulation sind, Frere. Warum tust du uns das an?«
    »Weil sie es in diesem Fall ehrlich finit uns meinen. Sie respektieren und schätzen mich!«
    »Du weißt, dass ich das nicht tolerieren kann, Frere. Die Kirche ist unser Feind. Sie hat Ruf auf Enchrome angegriffen und Z-Zemothy gegen uns gehetzt. Beinahe wäre ein Krieg mit dem Zentrum entstanden – du weißt es, du warst bei allen Besprechungen dabei! Sag mir, dass ich mich wieder auf dich verlassen kann.«
    Der kurze Moment der alten Vertraulichkeit war vorbei. Treerose spürte es. Er hatte einen wichtigen Verbündeten und sehr alten Freund nun endgültig an die Kirche verloren. Er drehte sich um und schritt auf die erste Stufe zu. Der Offizier der Alstortruppen schwebte etwas zur Seite. Erneut bemerkte der König von Restront die automatische Aktivierung seines Körperschildes. Diesmal beließ er es dabei. Von hinten vernahm er die feste Stimme von Metcalfe.
    »Es tut mir leid, Tork – aber ich kann dich nicht von hier weggehen lassen.«
     
    *
     
    »In den Anzug, Siir!«
    Treerose benötigte diese Erinnerung des Alstor-Offiziers im Kommandeurs-Anzug nicht. In der Sekunde, in der sein Visier ihm meldete, dass die Verbindung zum Schildverband unterbrochen war, hatte er bereits zum Sprung auf den unbemannten Zerstöreranzug in seiner Nähe angesetzt, der sich entriegelte und ihm den Zugang erlaubte. Nur wenige Sekunden später war er einsatzbereit und befand sich bereits im direkten Feuer der Rail-Cannons des Tempus-Modells, das sich mit einem Sprung in die Mitte des Amphitheaters gebracht hatte. Die Anzug-KI katapultierte ihn nahezu gleichzeitig mit den Antigrav-Repulsoren aus dem tödlichen Feuerkegel und weit aus dem Trichter heraus, mitten unter das Ausstellungsstück eines alten Systemjägers.
    Nicht zu früh. Die Implosion der Antimateriedrohnen auf dem Tempus riss weite Teile des Amphitheaters auseinander, die seichte Trichterform lenkte den Großteil der folgenden Reaktionsenergie nach oben und drückte die Trümmer der sich auflösenden Kuppel hoch in die Luft.
    »Dank an Ruf Astroon, Siir. Dieses Angriffsmuster auf den Tempus war Bestandteil seines Berichts von Enchrome«, meldete ihm der Kommandeur erleichtert. Eine Wegmarke erschien in seinem Display.
    »Dort hinaus!«
    »Overteer«, Certeer Zarkoon sah ihn auf einem Ausschnitt des Displays an.
    »Der Schildverband liegt unter schwerem Feuer. Ihr könnt im

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