Cosmic Trigger (Band 3)
wenn
das Licht ausgeht“ – genauso, als hätten wir zu viele irische Whiskeys
getrunken. Dann ließ der Übeltäter diesen hilflosen Kreaturen seine
eigene
göttliche [ 15 ] Vorstellungskraft zuteil
werden. Er kleidete sie in Clownskostüme, bevor sie aufwachen und gegen
diese
entwürdigende Prozedur Einspruch erheben konnten. Dann verschwand er
frohen
Mutes durch das Unterholz und versteckte sich eine Weile, bevor er sich
wieder
auf die Suche nach neuen ‚Subjekten’ (oder Opfern) seiner seltsamen
Kunst
machte.
Bislang
haben ihn die Wildhüter wohl
noch nicht erwischt. Ich kenne einige Tierschützer in Kalifornien, die
überglücklich wären, ihn zu teeren, zu federn und ihn anschließend
aufzuhängen.
Seine ‚Kunst’, wenn wir es so nennen müssen, beleidigt das Zartgefühl
der New
Age-Anhänger weitaus mehr, als es Tierfelle oder Lederbekleidungen tun.
Ich
bin sehr neugierig auf diesen
bizarren Ugander. Da er jetzt sein Metier gefunden
hat, wird er sich
endlos wiederholen (das gewöhnliche Schicksal des Künstlers?) und immer
mehr
Gorillas in Clownskostüme stecken, oder wird er seine Experimente
ausdehnen?
Dürfen wir bald Berichte über wilde Bestien in Pünktchenpyjamas
erwarten, über
Schimpansen in Smokings und total breite Zebras, die dem Dresscode
einer
Schwulen-Lederbar entsprechen?
Ich
bin auch sehr neugierig bezüglich
der Gorillas. Ich wette, sie hassen es und sind vollkommen in Rage,
wenn sie in irgendetwas aufwachen, das sie in ihren Bewegungen behindert und
das sie absolut nicht verstehen können. Betäuben die barmherzigen
Wildhüter die
Gorillas dann noch einmal, um die entwürdigenden Zirkuskostüme wieder
zu
entfernen? Oder reißen sich die Gorillas dieses verrückte Zeug selbst
vom Leib,
sobald sie aufwachen? Oder schleichen sie einfach davon, unfähig, das
alles zu
verarbeiten, so wie du und ich nach einem schlechten Besäufnis? In dem
Fall
frage ich mich, wie viele tragische Gorillas in Clownskostümen heute
durch den
Dschungel von Uganda wandern?
Ich
muss insofern an Pagliacci und die
traurigen Clowns der ersten Picasso-Meisterwerke denken (und von denen
wir nur
wenige Elmyr verdanken … hoffe ich …).
Und
ich überlege mir die
’pataphysikalische Hypothese: Was wäre, wenn die UMMO-Botschaften
tatsächlich
einer außerirdischen Quelle entspringen, die das Ziel hat, die
Menschheit zu
erziehen und weiter vorwärts zu bringen. Wenn die Kumpels von UMMO dann
über
Uganda fliegen und eine Unzahl von Gorillas in Clownskostümen sehen,
wie würde
dies ihre Wahrnehmung des menschlichen Geistes und der menschlichen
Vorstellungskraft verändern? Für welche Umschulungsmethoden würden sie
sich
dann entscheiden?
Und
natürlich frage ich mich, ob
dieser ganze Affenzirkus tatsächlich in Uganda passiert ist oder ob der Coventry
Evening Star lediglich ein paar betrunkene und unzuverlässige
Teilzeitjournalisten beschäftigt, die etwas über Tiernews aus Afrika
berichten
sollen … [ 16 ]
Ein informationshaltiges Environment
In
welchem wir die Einflüsse von Magie
und Marihuana in Orsons Touch of Evil untersuchen
Your methodology sucks!
- Cannibal Woman Of The Avocado Jungle
Of Death
It´s okay – we´re on the side of freedom and
justice.
- Steelyard Blues
Kritiker
haben in endloser Weise die
Eröffnungssequenz von Orson Welles´ Touch of Evil (1958) analysiert und
hoch gelobt. Dennoch kann man auch heute noch in ihr, wie bei jeder
neuen und
gewagten Kunst, immer wieder Dinge finden, die einen aus der Fassung
bringen.
Zum Beispiel enthält sie einen magischen Trick, den kein Interpret
bislang
entdeckt hat.
Die
Eröffnungsszene dient dazu, unsere
konditionierten Erwartungen zu verwirren – wie „eine Reorganisation der
Wahrnehmungsdaten zur Täuschung der Zuschauer“ (wie Terry Comito in der
Einleitung seines Buches schrieb). Präziser gesagt, katapultierte
Welles den
Zuschauer in einen stoned-out space . In einem Film
über Drogen und
Grenzüberschreitungen nutzte Welles die erste Szene, um das Publikum
über eine
Grenze hinaus in die psychedelische Welt zu befördern.
Um
das zu erläutern:
1)
Die ganze Aufnahme dauert 2 Minuten
und 15 Sekunden und überschüttet das Publikum mit so vielen
Informationen, dass
ein gewöhnlicher Regisseur ungefähr 20 Einstellungen gebraucht und sie
dann
zusammen geschnitten hätte, um den Inhalt der Sequenz darzustellen.
Doch
die Montage an sich ist, wie Jean
Collet geschrieben hat, immer ‚propagandistisch’ und
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