Cosmic Trigger (Band 3)
Apples’
– ich muss zugeben, dass mich das verblüfft, obwohl ein Freund von mir
in
Arizona ein Poesie-Magazin mit diesem Namen herausbringt.
Arlen
kam zufällig auf die Theorie,
dass die Surrealisten die Prieuré de Sion erfunden haben, nachdem sie
etwas
über den Code und die Kirche gelesen hatte. Leider wurde die Kirche
nach 1895
erbaut und der Surrealismus erst 1923 kreiert. Vielleicht aber haben
ein paar
geheimnisvolle ’Pataphysiker im Verbund mit Jarry zuerst die Prieuré de
Sion
erfunden und später den Surrealismus? (Und warum lässt einen der Name
‚Prieuré
de Sion’ an eine berühmte Fälschung über die Alten von Zion denken?)
Wie
die Franzosen zu sagen pflegen, so
regt all das dazu an, heftig nachzudenken und wild mit den Armen zu
fuchteln …
Ein
anderer Teil des Kreuzwegs
innerhalb der ‚Kirche von Maria Magdalena’ zeigt ein paar Verschwörer,
die den
Körper Jesu Christi während der Nacht aus dem Grab schmuggeln, und
bringt einem
damit die berühmte Ketzerei in Erinnerung, dass Jesus nicht am Kreuze
gestorben
ist: Irgendjemand verabreichte ihm nämlich ein Narkotikum, das seinen
Tod
simulierte. Nachdem er sich eine Weile versteckt gehalten hatte,
täuschte er
entweder seine Wiederauferstehung vor und/oder wanderte nach Indien, um
dort zu
predigen und/oder starb dann tatsächlich in Japan. (Zahlreiche
Versionen dieses
Seemannsgarns zirkulierten zu unterschiedlichen Zeiten … auch den
enigmatischen
Vers aus dem Koran mit einschließend, in dem Jesus
sagt: „Sie dachten,
dass sie mich gekreuzigt hätten, doch ich lachte über sie.“ Einige
sogar noch
bemerkenswertere Passagen in frühen Manuskripten von Tacitus besagen,
dass
Jesus 40 Jahre nach seinem angeblichen Tod Aufstände in Rom anführte.)
Weitere
Details über den Tempel von
Maria Magdalena machen sogar noch neugieriger. Wie oben schon bemerkt,
baute
ein Priester namens Vater Saunière diese Kirche um 1890, angeblich
nachdem er
einen ‚Schatz’ in Rennes-le-Château gefunden hatte. Viele Versionen
über die
Identität dieses ‚Schatzes’ sind in den letzten 100 Jahren aufgetaucht,
und
einige besagen, dass Saunière weder Gold noch Silber fand, sondern nur
Informationen. Saunière, so besagt die Theorie, fand Dokumente, die es
ihm
erlaubten, wichtige Personen zu erpressen. Tatsächlich hinterlegte ein
von
Habsburger eine große Menge Geld auf das Bankkonto des Priesters. Da
ich aber
keinen Zugang zu 100 Jahre alten französischen Kontodaten habe, kann
ich diese
Behauptung nur wiedergeben, sie aber nicht bestätigen oder widerlegen.
(Es ist
wieder Zeit für ein bisschen Fuzzy-Logik, Leute …)
Schließlich
haben Baigent, Lincoln und
Leigh den Großmeister der Prieuré de Sion aufgestöbert – nämlich
denselben
Pierre Plantard de Saint Clair, dem wir früher schon begegnet sind und
der Circuit in dem Büro des Comittee for Public Safety publizierte,
welches er mit
André Malcoux geteilt hat. Plantard sprach recht langatmig und meist in
Rätseln, wie es sich für einen echten Großmeister einer
Geheimgesellschaft
gehört. Und was den Schatz von Rennes-le-Château anging, so beschrieb
ihn
Plantard als ‚spirituell’ und nicht als ‚materiell’. Er sagte, er
gehöre Israel
und versprach, dass er Israel auch zu gegebener Zeit wiedergegeben
werden
würde.
HBHG verknüpft die Prieuré – manchmal mehr, manchmal weniger
überzeugend – mit einigen interessanten Leuten. Solchen wie:
a)
Den Tempelrittern, dem ritterlichen
Orden, aus denen 123 Mitglieder von der Inquisition im Jahre 1307
verbrannt
wurden. (Folgt man einigen Theoretikern, so wurden die Lehren der
Templer von
allen späteren Anti-Papst-Bewegungen verwendet.)
b)
Den Ritualen der Freimaurer und
insbesondere dem Archetyp des Sohnes der Witwe. (Folgt man den
Historikern der
Freimaurer, so stammen diese von den Tempelrittern.)
c)
Den Rosenkreuzern und Illuminati.
d)
Hochwürden wie Isaac Newton und
Claude Debussé, der angeblich vor Cocteau oder Plantard de Saint Claire
ein
Großmeister der Prieuré war.
Die
Autoren waren meines Erachtens
recht erfolgreich darin zu dokumentieren, dass Vater Saunière einem
oder
mehreren okkulten Orden in Paris angehörte, obwohl sie nicht erwähnten,
was
jedem Studenten des modernen Okkultismus sofort ins Auge springt: Alle
diese
hermetischen Gruppen aus Paris haben Aleister Crowley und durch ihn
(oder durch
P.B. Randolph) die modernen magickschen Orden beeinflusst, die jeweils
den Stil
der Rituale und Symbolismen der
Weitere Kostenlose Bücher