Cosmic Trigger (Band 3)
uns daran, dass gefälschte
Beweise durchaus zu
einer wahren Aussage führen können: Ein Paradox, über das man länger
nachdenken
kann.
Jesus und Maria Christus
In
welchem wir mehr über die Prieuré
de Sion erfahren, aber weniger verstehen
It´s good to be king!
- The History Of The World, Part One
Stand back – we´re on a mission from God!
- The Blues Brothers
Die
nächste ‚Enthüllung’ im Mysterium
der Prieuré de Sion – oder der nächste ‚Schwindel’, wenn du so willst –
erschien mit der Publikation des Buches Holy Blood, Holy Grail von
Baigent, Lincoln und Leigh, dem einzigen Buch zu diesem Thema, das je
ein
Bestseller wurde.
HBHG untersucht nochmals einige der Informationen von de Sède,
Paoli und den Pseudonym-Autoren der Bibliothèque Nationale: den Mord an
Dagobert II., offenbar durchgeführt von Agenten des Vatikan; die
Bären-Göttin,
die in diesen Arbeiten immer wieder erscheint und niemals erklärt wird;
astrologische und hermetische Mystizismen … das gewöhnliche Zeug … doch
dann
kommen schockierende Entdeckungen.
Oder
totale Verarschung.
Zunächst
einmal interviewen die
Autoren Gérard de Sède, der mehr oder minder zugibt – oder zumindest
stark andeutet
–, dass er nicht als Outsider über die Prieuré geschrieben hat. Er
wirke zudem
als initiiertes Mitglied an einem Prozess der langsamen Aufklärung mit,
die die
Prieuré seit Dekaden selbst orchestriert hat.
Für
einen byzantinischen Geist wie den
meinen stellt sich natürlich die Frage: Sollte ich auch den Schweizer
Journalisten Paoli als einen Insider bewerten, der die Rolle eines
objektiven
Ermittlers spielt? Wie steht es mit den anonymen und pseudonymen
Autoren der
Büchlein aus der Bibliotheque? Und natürlich die instrumentelle Frage:
Können
wir der Linse vertrauen, durch die wir nun schauen? Das heißt, was ist
mit
Baigent, Lincoln und Leigh? Müssen wir sie als Teil des Maskenspiels
bewerten
oder nicht? Der wahre Spaß einer Verschwörungsjagd
kommt dann, wenn man
realisiert, dass man niemandem trauen kann – wie alle Paranoiden wissen.
Bei
den Paranoiden verstärkt dies die
Paranoia, was sie selbst zu genießen scheinen. Bei einem
Guerilla-Ontologen wie
mir vermehrt es den Agnostizismus (den ich der Paranoia vorziehe, da
ich ihn
als weitaus amüsanter und weniger depremierend empfinde).
Was-auch-immer
oder wen-auch-immer wir
verdächtigen: Folgt man HBHG , so diskutierten
Baigent, Lincoln und
Leigh, als sie M. de Sède trafen, hauptsächlich ein weiteres von de
Sèdes
Büchern, nämlich L’or de Rennes-le-Château (Der
Schatz von
Rennes-le-Château). Es handelt von weiteren Geheimnissen der Merowinger
und
einer merkwürdigen Kirche in der Stadt Rennes-le-Château, die
irgendwann um das
Jahr 1890 von einem noch merkwürdigeren Priester namens Bergener
Saunière
erbaut wurde. Diese Kirche, die auch ‚Kirche von Maria Magdalena’
genannt wird,
hat eine Inschrift über dem Eingangstor, die besagt: DIESER PLATZ IST
VERFLUCHT. Im Gebäude finden sich weitere Seltsamkeiten. Eine Station
des
Kreuzweges zeigt zum Beispiel einen Schotten in einem Kilt, der die
Kreuzigung
beobachtet. Vater Saunière finanzierte dieses theologische Spaßhaus
angeblich
durch den ‚Schatz’ von Rennes-le-Château, den er entdeckt hatte, als er
ein
altes Manuskript dechiffrierte. Die dekodierte Botschaft selbst
verdient eine
Erklärung, da es in unzusammenhängender Weise über ‚The Horse of God’
und ‚Noon
Blue Apples’ abschweift, bevor es die ‚Sion’ und den ‚Schatz’ überhaupt
erwähnt.
Wir
haben wohl alle schon von dem
‚House of God’ gehört, doch was machen wir mit dem ‚Horse of God’?
Folgt man
gewissen archäologischen Hinweisen, so verehrten die ersten Gallier und
Gäler
einen Pferde-Gott. Doch ähnlich wie bei der Bären-Göttin scheint diese
ursprüngliche Gottheit in keiner Beziehung zu den Geheimnissen der
Prieuré zu
stehen … (oder tut sie es doch?) Sollten wir uns an die mysteriösen Travels
in Remote Parts erinnern, die von einer abgedunkelten Kutsche
(durch einen
unbekannten Zwerg, angeblich Mr. Alex Pope, an den Autoren, angeblich
Lem
Gulliver of Nottinghamshire) geliefert wurden – ein Buch, in dem ein
Pferd von
übermenschlicher Intelligenz Gulliver die erleuchtete (das heißt
pferdeartige)
Ansicht über unsere eigene verfluchte, menschliche Spezies lehrt.
Diente Swift lediglich
als eine weitere Maske des ‚Horse of God’?
Ähnliches
gilt für ‚Noon Blue
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