Cosmic Trigger (Band 3)
Die
besten
Generalisierungen beziehen sich auf die meisten Fälle, doch keine
einzige
Generalisierung kann auf alle Fälle angewendet werden . Wie
ich schon an
anderer Stelle gesagt habe, sollten wir immer das Wort ‚eindonall’
(‚einige-doch-nicht-alle’) gebrauchen, um unserer starken inneren
Tendenz zum
Dogmatismus entgegenzuwirken, die in unserer Kultur seit dem
Christentum und
dem Aufkommen der aristotelischen Logik herrscht.
Hitler
ist möglicherweise 0,0000000001
% aller Juden in der Welt selbst begegnet. Ergo hatten seine
antisemitischen
Generalisierungen eine nur ungenügende informationelle Fundierung. Auf
ähnliche
Weise hat Gloria Steinem nur ungefähr 0,00000000000000001 % aller
Männer auf
der Erde getroffen. Ihre androphobischen Generalisierungen haben daher
auf
genau dieselbe Weise keine ausreichende Grundlage.
Ich
denke, dass das Wort ‚eindonall’
diese beiden Fanatiker – und ihre blauäugigen Schüler – von den
schlimmsten
Exzessen bewahrt hätte.
Was
Geschlechterunterschiede angeht,
haben die meisten Männer eine eher visuelle
Ausrichtung und zeigen sich
mehr in visueller erotischer Kunst interessiert als Frauen. Dies steht,
wie wir
sehen werden, wahrscheinlich in einem Zusammenhang mit dem Testosteron
im
männlichen Körper-Hirn-System und dem Östrogen im System der Frauen.
Das ist
der Grund, warum sich viel mehr Männer als Frauen den Playboy kaufen.
Nichtsdestotrotz lesen und erfreuen sich einige Frauen am Playboy und
mögen sogar Hardcore-Pornos. Du kannst die Verhaltensweisen
eines
Individuums, ob nun männlich oder weiblich, genauso wenig durch
Geschlechtergeneralisierungen wie durch Rassengeneralisierungen
vorhersagen. Wie Professor F.X. Finnegan von CSICON sagte, hat noch niemand jemals
einen
normalen Mann oder eine normale Frau oder sogar einen normalen
Mathematiker
gefunden – oder eine gewöhnliche Rose oder eine gewöhnliche Symphonie.
Jeder
von uns – Männer, Frauen und
diejenigen, die sich nicht ganz sicher sind – hat Testosteron (das
wesentliche
‚männliche’ Hormon) und Östrogen (das wesentliche ‚weibliche’ Hormon)
in seinem
Körper und zwar seit der Empfängnis. Doch noch bevor wir aus dem
Mutterbauch
kommen, beginnt sich unsere Chemie zu verändern. Männer verfügen über
mehr
Testosteron, Frauen über mehr Östrogen, und nach der Pubertät steigt
die Menge
des Testosterons und Östrogens im Körper stetig an. Es beeinflusst
stark unser
erwachsenes Verhalten für die nächsten 30 oder 40 Jahre, bis sich der
Pegel im
Alter wieder absenkt.
Zum
Beispiel ‚sehen’ Männer mehr
Sexualität als Frauen. Der Psychologe Frank Sal fand heraus, dass bei
einem
Film, der ein Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau zeigt,
männliche
Studenten weitaus mehr sexuelle Balzverhaltensweisen wahrnehmen als
Frauen, die
häufig nur Freundlichkeiten zwischen den Akteuren beobachten. Wir
‚sehen’,
was uns die Chemikalien in unserem Gehirn programmieren zu ‚sehen’.
Dies regelt
alle Wahrnehmung und nicht nur die des Sehens. (Frage mal
einen Acid-Head!)
Die Hirnchemie und geprägte/konditionierte/genetische neurale Netzwerke
bestimmen, was wir wahrnehmen und wie wir das verarbeiten, was wir
wahrnehmen …
ob nun am Bedford-Kanal, in einer politischen Debatte oder bei dem
Blick auf
ein ungewöhnliches Licht am Himmel.
Einige
Tests offenbaren eine
zirkulär-kausale oder ‚Feedback’-Schleife in Bezug auf die Menge des
Testosterons. Testosteron veranlasst Kerle dazu, sich ‚männlich’ zu
verhalten.
Doch sich ‚männlich’ zu verhalten, steigert wiederum die Produktion von
Testosteron. Eine Studie von männlichen Tennisspielern zeigte, dass man
eine
Stunde nach einem Spiel eine größere Menge Testosteron unter den
Gewinnern als
unter den Verlierern nachweisen konnte. Unter den Ringern aus Harvard
hatten
ebenfalls die Gewinner mehr Testosteron als die Verlierer. Auf einer
intellektuelleren Ebene zeigte sich, dass Medizinstudenten einen Tag
nach der
Promotion höhere Testosteronwerte hatten als sonst.
Umgekehrt
dazu verringert die
demütigende und erschreckende Erfahrung, in einem Ausbildungslager der
Army
anzukommen, den Testosteronpegel erheblich.
Das
Verhältnis von Testosteron zu
Östrogen zeigt auch, dass die meisten Männer (eindonall) häufiger
feindseliges/dominantes Verhalten zeigen als die meisten Frauen. Die
Forscherin
June Reinisch von der Rutgers University fand heraus, das Jungen und
Mädchen,
denen Chemikalien gegeben wurden, welche die
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