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Cosmic Trigger (Band 3)

Cosmic Trigger (Band 3)

Titel: Cosmic Trigger (Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Wilson
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Hormon). Die homosexuellen Männer jedoch
offenbarten ein
Muster ähnlich zu dem der Frauen, nämlich ein längerfristiges Ansteigen
von LH
um ungefähr 38 Prozent. 1964 beobachtete Gunter Dorner des Institute of
Experimental Endocrinology ein ähnliches Muster bei heterosexuellen und
homosexuellen Ratten. Die schwulen Ratten zeigten eine Reaktion
(Steigerung von
LH) ähnlich wie bei den Weibchen.
    Ingeborg
Ward der Villanova University
fand heraus, dass der männliche Nachwuchs von Ratten, die in der
Schwangerschaft Stress ausgesetzt waren, über ungewöhnlich wenig
Testosteron
verfügte und als ausgewachsene Ratten auch häufig homosexuelles oder
bisexuelles Verhalten zeigte. Ward studierte anschließend homosexuelle
Menschen
und fand heraus, dass „ungefähr ein Drittel“ von ihnen mütterlichen
Stress
während der Schwangerschaft ausgestanden hatten, der aus Todesfällen,
Vergewaltigungen oder schlimmen Ängsten resultierte. Ward schloss
daraus, dass
fötale Ereignisse nicht nur die Sexualität, sondern eine viel größere
Menge von
Verhaltensweisen beeinflussen, einschließlich lebenslanger
Stimmungslage und
Energie.
    Auf
ähnliche Weise untersuchte Anna
Ehrhardt des Columbia College of Physicians and Surgeons über einige
Jahre
Frauen, die das sogenannte adrenogenitale Syndrom hatten (das heißt,
die schon
als Fötusse im Mutterbauch über einen hohen Testosteronspiegel
verfügten).
Diese Frauen zeigen ‚wilde’, ‚männliche’ Verhaltensweisen, ziehen Jungs
als
Spielkameraden vor und haben häufig einen größeren Erfolg in der
Athletik als
andere Frauen.
    L.
Kreuz und R. Rose fanden heraus,
dass der Testosteronspiegel von verurteilten Straftätern dem Pegel
entspricht,
den sie im Alter ihrer ersten Verhaftung hatten. Andere Studien von
jugendlichen Straftätern zeigten, dass aggressives Verhalten mit der
Testosteronmenge korrespondiert und dass männliche Jugendliche, denen
Testosteron gegeben wird, sogar noch aggressiver werden. Candace Pert
schloss
daraus, dass es eine bewiesene Verbindung zwischen gewaltbereitem
Verhalten und
dem Testosteronspiegel gibt. Das inspirierte Carl Sagans typisch
rücksichtslose
Generalisierung über die „Testosteron-Vergiftung“ bei Männern und des
‚Erbsünde’- Dogmas des Feminismus.
    (Die
christliche Doktrin der Erbsünde
besagt, dass alle Menschen eine angeborene „Perversion des Willens
sowie einen
Defekt der Vernunft“ haben – wie es der heilige Augustinus formulierte.
Die
feministische Revision der Erbsünde besagt, dass 49 Prozent aller
Menschen
diese unheilbaren Defekte haben: die Männer. Die Nazi-Version der
Erbsünde
besagt, dass nur zwölf Prozent der Menschen diese Defekte haben: Juden
und
Slawen. Ich mag keine dieser Vorstellungen, doch die christliche
Version
verfügt zumindest über den ‚demokratischen’ Geist, der die Schuld
gleichmäßig
auf alle verteilt.
    Eine
weitere Perspektive dazu taucht
aus einem anderen Bereich der Forschung auf.
    Ein
unerwartetes Resultat von hohen
Testosteronwerten bei uns angeblich ‚testosteronvergifteten’ Männern –
folgt
man Norman Geshwind aus Harvard – sei ein langsameres Wachstum der
‚verbalen’
linken Hirnhemisphäre und eine gesteigerte Entwicklung der ‚visuellen’
rechten
Hemisphäre. Das erklärt möglicherweise, warum kleine Mädchen schneller
als
kleine Jungen hohe verbale Fähigkeiten entwickeln und auch ihr Leben
lang
verbaler ausgerichtet sind als Männer. (Ratet mal, welches die ersten
künstlerischen Felder im 19. Jahrhundert waren, bei denen die Frauen
immer
erfolgreicher wurden. Poesie und Literatur, natürlich! Auch gibt es
stets mehr
Frauen als Männern in redaktionellen Jobs.)
    Männer
mit entwickelteren rechten
Hemisphären sind häufiger als Frauen linkshändig, eine sehr
interessante
Tatsache. Linkshändigkeit und eine hohe Entwicklung der rechten
Hirnhemisphäre
korrelieren mit Kreativität und in geringerem Maße mit Immunschwächen.
Einige
sehr bekannte Linkshänder, die hoch entwickelte rechte Hemisphären
hatten, sind
zum Beispiel solche kreativen Giganten wie Leonardo, Michelangelo,
Beethoven,
Nietzsche, Einstein und Picasso – sowie solche pathologischen Fälle wie
Billy
the Kid und Jack the Ripper (die Richtung der Messerschnitte bei seinen
Opfern
zeigt, dass er Linkshänder gewesen war) Geshwind hat zudem viele
Beweise dafür
zusammengetragen, dass die Dominanz der rechten Hemisphäre mit hohen
Fähigkeiten in der Musik, der Kunst und der Mathematik

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