Cosmic Trigger (Band 3)
Pestkontrolle der Idee anhängt, dass Pestizide
ähnlich
wie flächendeckende Bombardierungen verwendet werden sollten“. Selbst
an dem
Malathion-Programm arbeitend, beschreibt Jordan die Führungsspitze als
„kräftige Männer in ihren späten 50ern oder frühen 60ern … mit
herunterhängenden Wangen … tiefen, rauen Stimmen … tiefen Falten, die
von
Erfahrung und von Mut, Härte und Durchhaltevermögen künden … Dies ist
das
Portrait von Kriegern … In der Zoologie würden sie Alpha-Männchen
genannt
werden.“
Das
Alpha-Tier repräsentiert das
tierische Äquivalent eines extrem Großen Ts mit jeweils sehr hohem
Testosteronspiegel. Er ist ganz offensichtlich das ‚männliche
chauvinistische
Schwein’ in der feministischen Polemik – dem Typus, von dem die
Feministinnen
denken, dass wir es alle sind.
Colin
Wilson hat in seinem Criminal
History eine Menge Beweise dafür gesammelt, dass höchstens 5
% aller Männer
in der Kriminalität, bei den Führungskräften, in der Wissenschaft oder
Kunst
‚Alpha’-Qualitäten zeigen. Vier von fünf dieser Alphas liegen dabei in
der
Politik, der Wirtschaft oder Kunst miteinander im Wettstreit, während
nur einer
von ihnen – also ein Prozent von allen Männern – im Gefängnis landet.
Die
Hälfte dieses einen Prozentes landet dabei wegen nicht-gewalttätiger
‚Verbrechen’ im Gefängnis, das heißt wegen anders- denkenden und
systemkritischen Verhaltens, was heutzutage auch häufig durch
Drogenkonsum
motiviert ist.
Da
wir die biochemischen Wurzeln des
Großen T-ismus heute besser verstehen, können wir auch klarer erkennen,
wie man
diese Typen modifizieren kann. Der Wissenschaftsautor Harold Rheingold
berichtet, dass ihm eine ungenannte feministische Biochemikerin
erzählte, dass
sie eine ‚friedvollere Menschheit’ anstrebe und dies durch die
Veränderung von
pränatalem Testosteron oder der ‚Neueinstellung des Hormonspiegels in
der
Pubertät’ zu erreichen hoffe. Die totalitaristischen Implikationen
dieser
chemischen Befriedung von unbändigen Männern sind genauso
offensichtlich wie
unheilbringend. Doch wir sollten uns auch daran erinnern, dass
Vergewaltigungs-
und andere Gewaltopfer sehr glücklich über diese Entwicklung wären und
wohl
jedes Programm unterstützen würden, das darauf ausgelegt ist, diese
Großen
T-Verhaltensweisen zu minimieren. Können wir dies aber erreichen, ohne
auch
gleichzeitig die Kreativität, Kunst und Mathematik zu reduzieren?
Frank
Farley, der als Erster die
Profile von Großen Ts und kleinen ts in der männlichen Psyche
untersucht hat,
fand heraus, dass es weitestgehend von nicht-chemischen Faktoren
abhängt, ob
nun Große Ts zu Kreativen oder Kriminellen werden – zum
Beispiel die
sozial-ökonomische Klasse, in die sie das Einkommen der Eltern platziert .
(Colin Wilson hat dementsprechend herausgefunden, dass jugendliche
Gangleader
die Art von Persönlichkeit haben, die sie auch – in einem anderen
Environment –
zu Entdeckern, Unternehmern oder einem Genie hätte werden lassen.)
Ein
viel bedeutenderer Faktor liegt
aber, wenn man dem Neurophysiologen James Prescott folgt, in der Art
und Weise
der Kindesaufzucht, die eine Gesellschaft ausübt. Durch das Studium von
Kindern
in 49 Gesellschaften schließt Prescott, dass die hauptsächliche Wurzel
für
Gewalt die Deprivation körperlichen Genusses in frühen Jahren ist.
Diebstahl,
Kindesmissbrauch und Verhaltensweisen wie Töten, Foltern oder
Verstümmelungen
des Gegners erscheinen selten oder gar nicht in Kulturen, in denen die
Kinder
viel Liebe und Genussstimuli erhalten. Sie steigen jedoch an in
Kulturen, in
denen Kinder Unterdrückung und die Verweigerung von Liebe erfahren. In
73 %
aller Gesellschaften – so entdeckte Presscott – korreliert
die Menge von
Genuss, die Kinder empfangen, mit der Menge physischer Gewalt, die sie
als
Erwachsener ausüben.
In
anderen Worten, um das Beste aus
den Mittleren und Großen Ts herauszuholen, sollten wir sie in der
Kindheit mit
viel Liebe und einem genussorientierten Ethos aufziehen. Wir sollten es
damit
den liberalen/bohemienschen Subkulturen in jeder Gesellschaft gleichtun
und
nicht den unterdrückenden, bestrafenden Ethos ausüben, wie im
Feminismus oder
Fundamentalismus praktiziert. Große Ts werden wahrscheinlich nicht alle
zu
Einsteins oder Beethovens, doch sie würden wahrscheinlich miteinander
hingebungsvoll in der Wirtschaft, der Wissenschaft und Kunst – jedoch
nicht bei
Verbrechen – im Wettstreit liegen. Wir
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