Cosmic Trigger
nalema (Augen-Stern) nennen. 83 Dies ist um so beeindruckender, wenn wir uns an Dr. Bakers Behauptung erinnern, daß das Sirius-System das »dritte Auge« derjenigen kosmischen Ganzheit sei, von der unsere Sonne das Herz bilde. Man erinnere sich auch an George Hunt Williamsons These, daß das Horusauge das Symbol jener Geheimgesellschaft sei, die sich in Kontakt mit Sirius befindet.
Temple glaubt, daß der Kontakt (der sich seiner Meinung nach physisch und demnach mit wirklichen Raumschiffen abspielte) rund 4500 Jahre v. Chr. in Sumer stattgefunden hat. Das damals erworbene Wissen, so argumentiert er (und dies bildet das eigentliche Thema seines Buches), wurde über verschiedene Eingeweihte der Geheimgesellschaften des Nahen Ostens, Ägyptens, Griechenlands usw. weitergereicht, bis mindestens zur Zeit des Neu-Platonikers Proklus im 5. Jahrhundert n. Chr. Danach verliert Temple die Spur, und er schließt daraus, daß sie sich im dunkeln verloren hat, obwohl er erwähnt, daß sich Ableger bei »so obskuren und faszinierenden Persönlichkeiten wie Giordano Bruno, Marsilio Ficino, John Dee und sogar Sir Sidney und dem Earl of Leicester finden – ganz zu schweigen von den Troubadours der Provence, Dante in Italien und den Zehntausenden massakrierter Albigenser, den Tempelrittern und einer unendlichen Reihe hoffnungsloser über zweieinhalb Jahrtausende verteilter Phänomene…« 84 Die Leser meines Illuminatus! und von Sex and Drugs werden mit Leichtigkeit feststellen, daß sich diese Überlieferung mit der geheimen Tradition des Tantrismus und der Sexual-Magie des Westens überschneidet oder sogar damit identisch ist; eine Tradition, die in Crowley ihren letzten öffentlichen Vertreter fand.
Auf ähnlich große Schwierigkeiten stößt Temple beim Versuch aufzuzeigen, daß das Phänomen NU, wo immer es in der alten Welt auftaucht, einen Teil der geheimen Sirius-Überlieferung bildet. Er ist sich dabei nicht bewußt, daß NUt und ANUbis, zwei Wesen, die er besonders mit Sirius in Verbindung bringt, in jenen magischen Logen, die gegenwärtig mit dem System Aleister Crowleys an Kontakten zu einer höheren Intelligenz arbeiten, noch immer ziemlich lebendig sind.
Immer wieder scheint Temple mit der Idee zu spielen, daß der Kontakt vielleicht gar nicht durch Raumschiffe, sondern auf eine viel subtilere Art und Weise erfolgte; obwohl er alle Hinweise von Schamanen, Mystikern, okkulten Einweihungskulten usw. ableitete, deren Hauptstreben stets die zeremonielle Erweiterung des Bewußtseins gewesen ist, geht er dieser Möglichkeit nicht weiter nach.
Man wünscht sich ständig, daß sich Temple ein bißchen im modernen Okkultismus umgeschaut hätte, um auf diese Weise seine sieben Jahre Forschung auf dem Gebiet ägyptischer und babylonischer Mysterien ergänzen zu können. Beinahe 50 Seiten lang bemüht er sich um den Beweis, daß Isis für die alten Eingeweihten ein Symbol des Sirius war, während Osiris ein Symbol des Dunklen Begleiters von Sirius darstellte; er ist sich jedoch der Beteuerung Crowleys und Levis offenbar nicht bewußt, daß das traditionelle, in den Eleusinischen Mysterien enthüllte Geheimnis »Osiris ist ein schwarzer Gott!« lautet. 85
Ferner legt Temple dar, daß das gebräuchliche Bildnis von Isis, mit einem Stern über ihr, den einen Fuß im Wasser, den anderen auf der Erde, ein Symbol der Sirius-Verbindung darstellt; er ist sich indessen nicht bewußt, daß dieses Bild noch heute im Tarot als Atu XVII – Die Sterne – erscheint.
Jedes Buch über die Illuminaten enthält eine Übersicht über die Entwicklung der »Verschwörung« im Verlauf der Jahrhunderte. Hier nun eine Zusammenfassung der Verbindungen auf Grund der Hinweise in diesem Buch. Betrachte es nur dann als eine Verschwörung, wenn es dir Spaß macht, nach den Vorschriften eines Drehbuchs zu leben, laut dem du die Rolle eines Unterhunds oder eines Opfers spielst.
Auf Grund einer ausführlichen Studie der Sirius-Mythen in den Überlieferungen der Dogon, Ägypter und Babylonier gelingt Temple der »Nachweis«, daß der Kontakt vermutlich um 4500 v. Chr. im Nahen Osten bei einer Bevölkerung stattgefunden hat, die damals ungefähr auf der heutigen Stufe der Dogon gestanden hatte. Einige jener Leute trugen die Überlieferung quer durch die Sahara, zu den heutigen Stämmen der Dogon und Bozo, während einige andere damit die Kosmologie Ägyptens und Babyloniens bereicherten. Wie wir bereits gesehen haben, führt Kenneth Grant
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