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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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»Wirklich? Und was haben Sie anzubieten?«
    »Offensichtlich hat Ely Ihnen weniger als mir erzählt.«
    Zovastina trat näher. Sie war eine muskulöse Frau mit blassem Gesicht, und der Ausdruck von Wahnsinn, der hin und wieder in ihre nervösen, dunklen Augen trat, war ziemlich beunruhigend. Vor allem jetzt, wo Neugier und Wut in ihr kämpften. »Kennen Sie die Ilias? Als Achill schließlich seinem Zorn Luft macht und Hektor tötet, sagt er etwas Interessantes. Dass doch Zorn und Wut mich erbitterte roh zu verschlingen dein zerschnittenes Fleisch, für das Unheil, das du mir brachtest! So sei fern, der die Hunde von deinem Haupt dir verscheuche! Wenn sie auch zehnmal so viel und zwanzigfältige Sühnung hergebracht darwögen und mehreres noch mir verhießen! Sagen Sie mir, warum sind Sie hier?«
    »Sie haben mich hergebracht.«
    »Sie haben sich nicht gewehrt.«
    »Sie haben viel riskiert, als Sie nach Venedig kamen. Aus welchem Grund? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich um eine rein politische Angelegenheit gehandelt hat.«
    Sie sah, dass Zovastinas Blick etwas sanfter wurde.
    »Manchmal haben wir die Pflicht, für andere zu handeln. Etwas zu riskieren. Keine Suche, die die Mühe lohnt, ist ohne Risiko. Ich suche Alexanders Grab in der Hoffnung, dort Antworten auf schwierige Fragen zu finden. Ely hat Ihnen gewiss von Alexanders Heiltrank erzählt. Vielleicht gibt es ihn wirklich? Und wie ruhmreich wäre es, diesen Ort zu finden.«
    Zovastina klang fast ehrfürchtig. Diese Vorstellung schien sie wirklich zu bewegen. Sie war eine seltsame Frau. Einerseits kam sie Cassiopeia vor wie eine dumme Romantikerin, die durch das Bestehen gefährlicher Abenteuer nach Ruhm strebte, andererseits plante sie Thorvaldsen zufolge den Tod von Millionen.
    Zovastina packte Cassiopeia am Kinn und forderte sie energisch auf: »Sagen Sie mir sofort, was Sie wissen.«
    »Der Priester hat Sie belogen. In der Schatzkammer des Doms liegt ein Amulett, das bei den sterblichen Überresten des Heiligen Markus gefunden wurde. Es handelt sich dabei um einen Herz-Skarabäus, in den ein Phönix eingeritzt ist. Denken Sie an das Rätsel. Berühre das innerste Sein. Spalte den Phönix. «
    Zovastina schien sie nicht zu hören. »Sie sind wunderschön.« Ihr Atem stank nach Zwiebeln. »Aber Sie sind eine Lügnerin. Sie wollen mich reinlegen.«
    Zovastina ließ Cassiopeias Kinn los und trat zurück.
    Irgendwo meckerten Ziegen.

    Malone bestieg das Pferd.
    »Keiner der Wächter auf dem Dach wird groß auf uns achten«, sagte Viktor. »Schließlich befinden Sie sich in meiner Begleitung.«
    Viktor sprang wieder auf sein Reittier. »Die beiden sind hinter dem Spielfeld im Wald. Zovastina hat vor, Vitt zu ermorden.«
    »Worauf warten wir dann noch?«
    Viktor stieß seinem Pferd die Fersen in die Seite. Malone folgte ihm.
    Sie galoppierten aus dem Pferch auf ein offenes Feld hinaus. Malone, der gestreifte Pfähle an jedem Ende des Spielfeldes entdeckte und eine Grube in der Mitte, wusste, was hier gespielt wurde. Buskaschi. Er hatte einiges über die Brutalität des Spiels gelesen, über die häufigen Todesfälle, das Barbarische an dem Spiel und die Faszination, die es gleichzeitig ausstrahlte. Zovastina war offensichtlich eine begeisterte Spielerin, und die Pferde in den Ställen waren bestimmt für das Spiel gezüchtet worden, wie das Ross unter ihm, das unglaublich schnell und geschmeidig dahingaloppierte. Überall auf dem Feld weideten Ziegen, die das Gras besser als jeder Rasenmäher zu kürzen schienen. Es waren um die hundert große Tiere, die auseinanderstoben, als die Pferde zwischen ihnen hindurchjagten.
    Malone warf einen Blick zurück auf die bewaffneten Wächter auf dem Dach des Palasts. Wie Viktor es prophezeit hatte, reagierten sie nicht, sie schienen an die Heldentaten ihrer Chefministerin gewöhnt zu sein. Vor ihnen, am anderen Ende des Feldes, stand ein dichter Wald, in welchen zwei Wege führten. Viktor hielt an, und Malone zügelte ebenfalls sein Pferd. Unter seinen Beinen waren die Flanken des Tieres von dunklen Schweißflecken gezeichnet.
    »Die beiden befinden sich vielleicht hundert Meter von hier am Ende des Weges auf einer Lichtung. Jetzt sind Sie dran.«
    Malone ließ sich vom Sattel gleiten, die Pistole in der Hand.

    »Wir haben ein Problem«, sagte Stephanie. »Gibt es einen Hinterausgang?«
    Ely zeigte auf die Küche.
    Stephanie und Thorvaldsen verschwanden genau in dem Moment, als die Hüttentür aufgerissen wurde. Der

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