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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Strick fest und führte das Pferd dann nach draußen.
    Er und drei andere Männer gingen schweigend neben dem Tier her über eine Wiese, die etwa so groß wie zwei Fußballfelder war. Diese war von hohen Bäumen begrenzt, und auf ihr weideten Ziegen. Sie ließen die offene Fläche hinter sich, betraten einen Wald und folgten einem gewundenen Pfad zu einer Lichtung.
    Cassiopeia wurde losgebunden, vom Pferderücken geschoben und aufrecht hingestellt. Es dauerte eine Weile, bis das Blut wieder aus ihrem Kopf gewichen war. Ihr wurde kurz schwarz vor Augen, doch dann wurde ihr Blick wieder klarer, und sie sah zwei hohe Pappeln, deren Spitzen man zum Boden herabgezogen und an einem dritten Baum festgebunden hatte. Von jedem Baumwipfel hing ein Seil herab, dessen loses Ende auf dem Boden lag. Dort wurde sie hingezerrt, ihre Arme wurden von den Handschellen befreit und ihre Handgelenke jeweils an eins der beiden Seile gefesselt.
    Dann wurden ihr die Fußschellen abgenommen.
    Sie stand mit ausgebreiteten Armen da und begriff, was geschehen würde, wenn man die Baumwipfel aus ihrer Verschnürung löste.
    Aus dem Wald näherte sich ein Pferd. Ein hohes, langbeiniges Ross, auf dem Irina Zovastina saß. Die Chefministerin trug Lederstiefel und eine gesteppte Lederjacke. Sie betrachtete schweigend die Szene, schickte dann Viktor und die anderen Männer weg und stieg ab.
    »Nur Sie und ich«, sagte Zovastina.

    Viktor trieb das Pferd an und galoppierte zu den Stallungen zurück. Sobald er im Palast eingetroffen war, hatte Zovastina ihm befohlen, die Bäume herzurichten. Es war nicht das erste Mal. Drei Jahre zuvor hatte sie auf ähnliche Weise einen Mann exekutiert, der eine Revolution geplant hatte. Er war uneinsichtig geblieben, und so hatte sie ihn zwischen die Baumstämme gebunden, seine Mitverschwörer zum Zuschauen herbeordert und dann die Stricke mit eigener Hand durchschnitten. Sein Körper war zerrissen worden, als die Bäume hochschnellten, ein Teil hatte von einem Baum herabgehangen und der Rest von dem anderen. Danach hatten sich seine Genossen leicht überzeugen lassen. Das Pferd galoppierte in den Pferch.

    Malone wartete in der Sattelkammer. Viktor hatte ihn im Kofferraum eines Wagens in den Palast geschmuggelt. Niemand hatte dem Chef der Leibwache Fragen gestellt oder seinen Wagen durchsucht. Als das Auto in der Palastgarage stand, war Malone herausgeschlüpft, und Viktor hatte ihm Dienstpapiere ausgehändigt. Nur Zovastina konnte ihn erkennen, und Viktor hatte ihn ohne Probleme zum Stallgebäude gebracht, wo er, wie Viktor sagte, in Sicherheit warten konnte.
    Doch die Sache gefiel Malone nicht. Er und Cassiopeia waren einem Mann ausgeliefert, über den sie, abgesehen von Edwin Davis’ Zusicherung, dass er sich bisher als zuverlässig erwiesen habe, nichts wussten. Malone konnte nur hoffen, dass Davis Zovastina so lange beschäftigte, dass ihnen ausreichend Zeit blieb. Er trug seine Waffe bei sich und saß seit einer Stunde geduldig im Stall. Draußen war alles leise.
    Die Stallungen waren so prächtig, wie es sich für die Chefin einer großen Föderation gehörte. Als Viktor ihn hineinbrachte, hatte Malone vierzig Boxen gezählt. Die Sattelkammer war mit einer Vielfalt von Sätteln und teurem Reitzeug ausgerüstet. Malone war kein erfahrener Reiter, wusste aber, wie man mit einem Pferd umging. Das einzige Fenster des Raums ging auf die Rückseite des Stallgebäudes hinaus und bot keine Aussicht.
    Aber jetzt hatte er lange genug gewartet. Es war Zeit zu handeln.
    Er zog seine Pistole und öffnete die Tür.
    Draußen war niemand zu sehen.
    Er wandte sich nach rechts zum offenen Eingang am anderen Ende des Gebäudes und kam an Boxen vorbei, in denen Pferde standen, die ziemlich beeindruckend wirkten.
    Da erblickte er draußen einen Reiter, der auf das Stallgebäude zustürmte. Malone presste sich an die Wand und schlich mit gezogener Waffe zum Ausgang. Das Pferd kam knirschend zum Stehen, und Malone hörte seinen rauen erschöpften Atem.
    Der Reiter ließ sich vom Sattel gleiten.
    Schritte näherten sich.
    Malone machte sich bereit. Ein Mann eilte herein, blieb dann unvermittelt stehen und wandte sich um. Vor ihm stand Viktor.
    »Anscheinend können Sie keine Anweisungen befolgen. Ich hatte Ihnen gesagt, dass Sie in der Sattelkammer bleiben sollen.«
    Malone senkte die Waffe. »Ich habe frische Luft gebraucht.«
    »Ich habe zwar alle Leute aus den Stallungen weggeschickt, aber es hätte trotzdem jemand hierherkommen

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