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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Weiße Haus und half der Regierung durch die letzten drei Jahre ihrer zweiten Amtszeit.
    Und doch brach dieser Karrierebürokrat nun offen die Regeln.
    »Ich dachte, ich wäre hier das einzige schwarze Schaf«, sagte sie.
    »Sie hätten Malone dieses Dokument nicht zukommen lassen dürfen. Aber nachdem ich davon erfahren hatte, habe ich mir gesagt, dass ich durchaus Hilfe gebrauchen kann.«
    »Wozu?«
    »Ich schulde jemandem etwas.«
    »Und jetzt sind Sie in der Position, Ihre Schulden zu begleichen? Mit Ihrem Rückhalt im Weißen Haus?«
    »So ungefähr.«
    Sie seufzte. »Was wollen Sie von mir?«
    »Malone hat recht. Wir müssen uns mit der Holden und ihren Offizieren befassen. Falls einige von ihnen noch leben, müssen wir sie finden.«
     
    Malone folgte dem Peugeot. Zu beiden Seiten der Landstraße ragten von Schnee gestreifte, sägezahnförmige Berge auf. Es ging in nördlicher Richtung auf einer ansteigenden, kurvenreichen Straße aus Garmisch hinaus. Hohe Bäume mit schwarzen Stämmen säumten die Straße und bildeten eine malerische Szenerie, die einer Beschreibung im Baedeker würdig gewesen wäre. So weit im Norden brach im Winter die Dunkelheit früh herein – es war noch nicht einmal fünf Uhr, und das Tageslicht war schon halb verschwunden.
    Er nahm die Landkarte vom Beifahrersitz und stellte fest, dass vor ihnen ein Tal durchs Ammergebirge führte, das sich am Fuß des über eintausendsechshundert Meter hohen Ettaler Mandl kilometerweit hinzog. In der Nähe des Ettaler Mandl war auf der Karte ein Dorf verzeichnet, und mit gedrosselter Geschwindigkeit fuhren sowohl er selbst als auch der Peugeot dort hinein.
    Malone beobachtete, wie die Verfolgte unvermittelt auf einen Parkplatz vor einem großen, weißen Gebäude einbog, einem zweigeschossigen, symmetrischen und mit Rundbogenfenstern versehenen Bauwerk. In seiner Mitte ragte eine hohe Kuppel auf, die links und rechts von zwei kleineren Türmen flankiert wurde. Das Dach war mit schwarzem Kupfer gedeckt, und das ganze Gebäude war mit Scheinwerfern angestrahlt.
    Auf einem Bronzeschild stand KLOSTER ETTAL.
    Die Frau stieg aus und verschwand unter dem Rundbogen eines Portals.
    Malone parkte und folgte ihr.
    Die Luft war merklich kälter als in Garmisch, was an der größeren Höhe lag. Er hätte einen wärmeren Mantel mitnehmen sollen, aber er hasste Mäntel. Das stereotype Bild des Spions im Trenchcoat war lächerlich. Die Dinger schränkten die Bewegungsfreiheit ein. Er steckte die behandschuhten Hände in seine Jackentaschen und legte die rechte Hand um die Pistole. Der Schnee knirschte unter seinen Füßen, als er über einen betonierten Durchgang in einen Hof trat, der Fußballfeldgröße hatte und von weiteren barocken Gebäuden umschlossen war. Die Frau eilte über einen ansteigenden Weg auf ein Kirchenportal zu.
    Menschen gingen dort ein und aus.
    Er versuchte, sie im Laufschritt einzuholen, und rannte durch eine Stille, die nur vom Geräusch seiner auf das vereiste Pflaster treffenden Schuhsohlen und dem Ruf eines Kuckucks in der Ferne durchbrochen wurde.
    Durch ein barockes Portal, dessen Giebelfeld mit biblischen Szenen geschmückt war, betrat er die Kirche. Seine Augen wurden sofort zu den Fresken in der Kuppel hinaufgezogen, die sich wie ein Himmel über ihm wölbte. Die Wände waren üppig mit Stuckstatuen, Putten und verschlungenen Ornamenten verziert, und alles glänzte in Schattierungen von Gold, Rosa, Grau und Grün, die zu flackern schienen, als wären sie in steter Bewegung. Er hatte schon früher Rokokokirchen gesehen, die meistens so überladen waren, dass das Gefühl für das Gebäude verloren ging, aber hier war das anders. Die Dekorationen schienen sich der Architektur unterzuordnen.
    Leute gingen herum. Manche saßen auf den Kirchenbänken. Die Frau, der er folgte, ging zwanzig Meter rechts von ihm an der Kanzel vorbei auf ein weiteres Portal zu.
    Sie trat ein und schloss eine schwere Holztür hinter sich.
    Malone blieb stehen und wägte seine Optionen ab.
    Er hatte keine Wahl.
    Also trat er zu der Tür und packte den eisernen Türgriff. Die rechte Hand hielt er noch immer um die Pistole gelegt, doch er ließ die Waffe in seiner Jackentasche stecken.
    Langsam drückte er den Türgriff herunter und schob die Tür auf.
    Der Raum dahinter war kleiner, und das Deckengewölbe wurde von schlanken, weißen Säulen getragen. Wieder waren die Wände mit Rokokodekorationen verziert, aber nicht ganz so üppig. Vielleicht war das hier die

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