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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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sechs Jahre in Übersee, wo er in Berlin zum Bürochef aufgestiegen war. Seine Personalakte strotzte von erfolgreich erledigten schwierigen Aufträgen. Gewiss, er war niemals in dreihundert Meter Höhe aus der Gondel einer Seilbahn gesprungen, aber auch er hatte Gefahren in die Augen geblickt.
    Er sah auf die Uhr: 16.20 Uhr.
    Das Leben war gut.
    Die Scheidung von seiner zweiten Frau im letzten Jahr war nicht teuer gewesen. Tatsächlich war seine Ex ohne viel Theater gegangen. Danach hatte er zehn Kilo abgenommen und sein blondes Haar kastanienbraun gefärbt, so dass er jetzt zehn Jahre jünger als seine dreiundfünfzig aussah. Dank eines französischen Schönheitschirurgen, der die Fältchen um seine Augen geliftet hatte, wirkte sein Blick jetzt lebhafter. Ein weiterer Spezialist sorgte dafür, dass er keine Brille mehr tragen musste, während ein Freund, der Ernährungsberater war, ihn lehrte, wie man durch vegetarische Kost seine Vitalität steigerte. Seine Charakternase, die straffen Wangen und die scharfen Gesichtszüge würden lauter Trümpfe sein, wenn er schließlich in den Admiralsrang aufstieg.
    Admiral.
    Das war das Ziel.
    Zwei Mal war er übergangen worden. Mehr Chancen bot die Navy einem normalerweise nicht. Doch Langford Ramsey hatte ihm eine dritte Chance versprochen.
    Sein Handy vibrierte.
    »Inzwischen hat Malone die Unterlagen gelesen«, sagte eine Stimme.
    »Jedes einzelne Wort, da bin ich mir sicher.«
    »Bringen Sie ihn in Bewegung.«
    »Männer wie ihn kann man nicht antreiben«, gab er zurück.
    »Aber man kann sie lenken.«
    »Das alles hat doch schon zwölfhundert Jahre gewartet, bis es gefunden wurde.« Dies musste er einfach sagen.
    »Dann lassen Sie es jetzt nicht noch länger warten.«
     
    Stephanie saß an ihrem Schreibtisch und beendete die Lektüre des Berichts der Untersuchungskommission. »Die ganze Sache ist gefälscht?«
    Davis nickte. »Dieses U-Boot war überhaupt nicht im Nordatlantik.«
    »Welchen Sinn hatte das denn?«
    »Rickover hat zwei NR-Boote bauen lassen. Die waren sein Lebenswerk. Er hat auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges ein Vermögen für sie aufgewendet, und keiner hat auch nur eine Sekunde lang gezögert, zweihundert Millionen Dollar auszugeben, um die Sowjets abzuhängen. Aber er hat an allen Ecken und Enden gespart. Sicherheit war nicht die Hauptsorge, es ging um Ergebnisse. Zum Teufel, es wusste ja kaum jemand auch nur, dass diese U-Boote existierten. Aber der Untergang der NR-1A warf auf vielen Ebenen Probleme auf. Das U-Boot selbst. Die Mission. Viele peinliche Fragen. Also versteckte sich die Navy hinter dem nationalen Sicherheitsinteresse und erfand eine Deckgeschichte.«
    »Es wurde nur ein einziges Schiff losgeschickt, um nach Überlebenden Ausschau zu halten?«
    Davis nickte. »Ich stimme Ihnen zu, Stephanie. Malone hat das Recht, das hier zu lesen. Die Frage ist aber, ob er es auch wirklich tun sollte.«
    Ihre Antwort kam ohne jedes Zögern. »Unbedingt.« Sie erinnerte sich an ihren eigenen Schmerz wegen der ungelösten Fragen über den Selbstmord ihres Mannes und den Tod ihres Sohnes. Malone hatte ihr geholfen, diese quälenden Fragen zu klären, und genau das war der Grund, warum sie ihm etwas schuldig gewesen war.
    Ihr Schreibtischtelefon summte. Einer ihrer Mitarbeiter sagte, dass Cotton Malone am Apparat sei und mit ihr zu sprechen wünsche.
    Sie und Davis wechselten einen erstaunten Blick.
    »Schauen Sie mich nicht an«, sagte Davis. »Nicht ich habe ihm diese Unterlagen gegeben.«
    Sie nahm den Hörer ab. Davis zeigte auf eine Lautsprecherbox. Das gefiel ihr zwar nicht, doch sie aktivierte das Gerät, so dass er mithören konnte.
    »Stephanie, lass mich einfach sagen, dass ich im Moment nicht in der Stimmung für irgendeinen Scheiß bin.«
    »Ebenfalls hallo.«
    »Hast du das Dokument gelesen, bevor du es mir geschickt hast?«
    »Nein.« Das war die Wahrheit.
    »Wir sind jetzt schon lange befreundet. Ich weiß zu schätzen, dass du das für mich getan hast. Aber ich brauche noch etwas anderes, und ich will keine Fragen hören.«
    »Ich dachte, wir wären quitt«, versuchte sie es.
    »Setz es auf meine Rechnung.«
    Sie wusste schon, was er wollte.
    »Es geht um ein Schiff der Navy«, sagte er. »Die Holden. Im November 1971 wurde sie in die Antarktis geschickt. Ich möchte wissen, ob der Kapitän noch lebt – es handelt sich um einen Mann namens Zachary Alexander. Falls ja, wo ist er jetzt? Und falls nein, lebt dann noch irgendeiner seiner

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