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Cotton Reloaded - Folge 1: Der Beginn

Cotton Reloaded - Folge 1: Der Beginn

Titel: Cotton Reloaded - Folge 1: Der Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Weg nach oben.
    »Nicht Ihr Problem, Cotton, nicht vergessen!«
    Decker führte ihn die Galerie hinauf in einen großen verglasten Konferenzraum. Sie hatten sich kaum gesetzt, als der asketisch wirkende große Schwarze eintrat, den Cotton am Tag zuvor im Gespräch mit Decker gesehen hatte. Ein beeindruckender Mann, dessen kraftvolle Persönlichkeit ihn wie eine Aura umhüllte. John D. High, Chef des G-Teams.
    »Mr Cotton.«
    »Mr High, Sir.«
    Sie reichten sich förmlich die Hände.
    »Special Agent Decker hat mich bereits informiert«, begann High ohne Umstände. »Sie werden für die Dauer dieser Ermittlungen mit Special Agent Decker zusammenarbeiten. Offiziell sind Sie auf Antrag des FBI vom Dienst suspendiert. Unterschreiben Sie das hier.« Er reichte Cotton einen kleinen Stapel Papiere.
    »Was ist das?«
    »Eine erweiterte Geheimhaltungserklärung. Jede Äußerung über das G-Team zu irgendjemand außerhalb wird als Hochverrat und Angriff gegen die Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika eingestuft und entsprechend verfolgt.«
    »Das heißt, Sie stellen mich auf eine Stufe mit Terroristen?«
    »Nicht, solange Sie schweigen, Mr Cotton. Und Sie werden mich mit Sir anreden.«
    Ein Kugelschreiber wanderte über den Tisch. Cotton zögerte einen Moment, ergriff dann den Stift.
    »Natürlich, Sir«, sagte er und unterschrieb. »Darf ich eine Frage stellen, Sir?«
    »Nein.« High sammelte die Papiere ein und erhob sich. »Sie dürfen sich an die Anweisungen von Special Agent Decker halten und Ergebnisse liefern, Officer Cotton.«
    Erst als High den Konferenzraum verlassen hatte, bemerkte Cotton, dass Decker ihn angrinste. Dann knipste sie ihr Lächeln aus, zog den Ring von ihrem linken Mittelfinger ab und legte ihn auf den Tisch.
    »Um unser Gespräch von gestern wieder aufzunehmen … War es ein solcher Ring?«
    »Wie ich schon sagte, ich bin mir sicher.«
    Cotton nahm den Ring vom Tisch, wog ihn in der Hand und sah ihn sich genau an. Ein schwerer goldener Ring mit einem blauen Stein. Um den Stein herum und an den Seiten war er mit Gravuren bedeckt. Ein Männerring, zu schwer für eine Frau, aber diese Ringe sollten auch kein Schmuck sein. Es waren Stammeszeichen eines ganz besonderen Clans: einer Abschlussklasse der Militärakademie von West Point. Um den blauen Stein herum war »West Point 1998« eingraviert. An den Seiten waren Deckers Name und das Motto ihres Abschlussjahrgangs zu lesen: »Den Traum verteidigen.«
    Cotton reichte ihr den Ring zurück.
    »Ich habe sogar noch das Motto erkannt, ehe bei mir die Lichter ausgingen«, sagte er. »›Niemals wanken, niemals aufgeben.‹ Welcher Jahrgang war das?«
    »Könnte 1990 gewesen sein«, sagte Decker. »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Außerdem war es genau das Motto meines Vaters, obwohl der nicht in West Point war.«
    »Sie wissen, dass man sich solche Ringe per Internet bestellen kann?«
    Cotton stöhnte. Die Frau machte ihn fertig. »Tun Sie mir einen Gefallen, Philippa?«
    »Jeden, Jerry«, säuselte Decker.
    »Lassen Sie den Jahrgang 1990 von Zeerookah überprüfen.«
*
    Zwei Stunden später reichte Decker ihm die Papiere, die sie von Zeerookah entgegengenommen hatte. Es war eine Namensliste.
    »Jahrgang 1990 hatte tausenddreiundvierzig Absolventen«, sagte sie. »Zweihundertzwölf davon sind bereits tot.«
    »Das ist alles?«, fragte Cotton enttäuscht.
    »Nicht ganz.« Decker lächelte.
    »Nun sagen Sie schon«, drängte Cotton.
    »Zeerookah hat die Namen sämtlicher noch lebender männlicher weißer Absolventen – fünfhundertzweiundzwanzig - mit der Telefonnummer aus dem Handy abgeglichen und auch die GPS-Position mit allen Parametern, Jobs, Bewegungsprofilen, Facebook-Einträgen, Tweets, Anrufen und E-Mails verglichen, die über diese Leute gespeichert sind.«
    »Das können Sie?«, fragte Cotton verblüfft.
    »Das ist das G-Team.«
    »Aber bei Jim Bryson und diesem Chinesinnenkiller sind Sie damit auch nicht weitergekommen.«
    »Danke für den Hinweis, Cotton.«
    »Und? Haben Sie was gefunden?«
    Decker schüttelte den Kopf. »Die Nummer ist offiziell gar nicht vergeben. Ihr Kumpel Kyle muss sich geirrt haben.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Nein, Tatsache. Auf das endgültige Ergebnis des Positionsabgleichs warten wir noch.«
    »Kyle hat sich nicht geirrt«, beharrte Cotton. »Und das kann nur bedeuten, dass unser Mann Zugriff auf Geheimdienst-Know-how hat. Er arbeitet für eine Regierungsbehörde.«
    »Das ist Blödsinn, Cotton.«
    »Ach ja?

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