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Cotton Reloaded - Folge 2 - Countdown

Cotton Reloaded - Folge 2 - Countdown

Titel: Cotton Reloaded - Folge 2 - Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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ruhig wie ein Zen-Meister, losgelöst von allem Materiellen.
    Cotton lehnte mit dem Rücken an der unverputzten Wand und zermarterte sich den Kopf nach einem Ausweg aus ihrer Lage. Immer, wenn ein Teil seines Hirns einen gefunden zu haben glaubte, meldete sich ein anderer Teil, der diesen gleich wieder verwarf.
    »Was für ein Trauerspiel.« Dillagio ließ sich auf eine der Decken fallen und grinste. »Sieht aus, als hätten wir uns umsonst den Arsch aufgerissen.«
    »Findest du unsere Situation etwa lustig?«, fragte Cotton gereizt.
    »Genießen wir die vergnügliche Nacht, es könnte unsere letzte sein.«
    »Ist dir eigentlich klar, was du angerichtet hast, du Blödmann?«
    »Was regst du dich auf?«, wunderte sich Dillagio mit an Arroganz grenzender Ruhe. »Im Grunde habe ich nichts anderes getan als du.«
    »Von wegen. Im Gegensatz zu dir besitze ich in diesem Konsulat eine Informationsquelle, deren mühsam erworbenes Vertrauen du zunichtegemacht hast. Wärst du nicht gewesen, wären wir jetzt nicht hier. Was wolltest du hier überhaupt?«
    »Den Bunker von oben bis unten nach Terroristen filzen, was denkst du denn? Tja, dabei haben mich diese Bettnässer erwischt.«
    »Du hattest strikte Anweisungen von Mr High. Ich wette, er hat auf dich eingeredet wie auf einen lahmen Gaul, den man für das Kentucky Derby fit machen will, dass du dich dieses eine Mal mit Extratouren zurückhalten sollst. War es denn so schwer, einfach im Wagen sitzen zu bleiben und nichts anderes zu tun, als ein Gebäude zu observieren?«
    »Komm schon, Cotton, tu nicht so scheinheilig. Erzähl mir nicht, unser Oberboss weiß etwas über deinen Besuch hier.«
    »Du und ich stecken in ernsten Schwierigkeiten«, erwiderte Cotton ausweichend. »Wir könnten uns für die nächsten Jahrzehnte in einem Staatsgefängnis wiederfinden. Außerdem sind wir jetzt schachmatt gesetzt. Alles was wir in diesem Keller noch gegen den bevorstehenden Terroranschlag tun können, ist hoffen und beten.«
    »Okay«, sagte Dillagio widerwillig. »Wir sitzen beide bis zur Halskrause in der Scheiße. Aber du kannst schon noch früh genug beweisen, was du draufhast. Wenn tatsächlich Terroristen in dieser Hütte sind, werden die uns nämlich notfalls den Kopf abschneiden, um alle Informationen aus uns rauszuholen, was das FBI über sie weiß. Und was unseren geschätzten Mr High angeht … Junge Leute wie ich wollen ihre eigenen Erfahrungen machen, statt auf die Ratschläge alter Säcke zu hören.«
    »Junge Leute wie du? Schaff dir mal ’nen Spiegel an.«
    »Außerdem neigen gute Polizisten zu einer gewissen Sturheit.«
    »Ach ja? Decker meinte über dich …«
    »Das Thema Dillagio ist also zwischen euch angeschnitten worden? Findet unsere heißeste Agentin mich attraktiv?«
    »Sie findet, du hast manchmal ein Rad ab. Und ehrlich gesagt, sie hat recht.«
    »Diese Frau hat dich ja ganz schön unter der Fuchtel. Woher stammen eigentlich die Kratzer in deinem Gesicht? Bist du der Raubkatze zu nah gekommen?«
    »Du solltest dir über andere Dinge den Kopf zerbrechen als über mein Verhältnis zu meiner Partnerin. Uns bleiben zwei Stunden, bis ein Flugzeug über New York abstürzt. Und was haben unsere bisherigen Ermittlungen gebracht? Lass die dummen Sprüche. Wenn wir Pech haben, wird man uns für den Terroranschlag mit zur Verantwortung ziehen.«
    »Leg mal ’ne andere Platte auf, Cotton. Scher dich meinetwegen zum Teufel, aber verschone mich mit deinen Moralpredigten. Ich will dir mal eine kleine Geschichte erzählen. Früher war ich so ähnlich drauf wie du. Hielt mich immer brav an Vorschriften und erledigte fleißig den Papierkram, damit meine Vorgesetzten nur ja mitbekamen, dass ich ein guter Junge war.
    Dann war ich an einem Abend drüben in Jersey im Einsatz. Irgendein Typ hatte seine Alte mit seiner Schrotflinte ausgepustet. Mein Partner und ich sind rein in das Drecksloch, und da stand der Kerl. Die Knarre in der Hand, bis zu den Knöcheln im Blut seiner toten Gemahlin. Kaum sah der Typ mich, ballerte er los. Zum Glück schoss er wie ein Sack Zement, sonst säße ich jetzt nicht hier. Ich hätte ihn damals mit einem Schuss erledigen können, aber der Schwachkopf hatte seine Munition verballert, und einen Wehrlosen erschießt man nicht, richtig? Also ließ ich ihn am Leben. Mein Partner verlas ihm seine Rechte, legte ihm Handschellen an und fuhr ihn zum Revier. Ich sicherte den Tatort, bis die Fuzzis von der Spurensicherung eintrafen.
    »Als ich zum Revier kam,

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