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Coxi Flederwisch und der total verhexte Schultag

Coxi Flederwisch und der total verhexte Schultag

Titel: Coxi Flederwisch und der total verhexte Schultag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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ganz in der Nähe: Er flog jetzt einen Stock tiefer am Schulhaus entlang. Er linste in den leeren Musiksaal, ruderte weiter, spähte ins ebenfalls leere Lehrerzimmer und dann   – hinter dem nächsten Fenster   – sah er einen kleinen, dünnen Mann mit großer, spitzer Nase am Schreibtisch sitzen.
    Das war Herr Morsch, der Schulleiter. Alles an ihm war ordentlich und streng: der Scheitel, die rechteckige Brille, der gebügelte Hemdkragen. Er benahm sich auch immer sehr ordentlich und streng. Und wenn ihm etwas Unordentliches begegnete, dann schimpfte er laut und blähte vorwurfsvoll seine Nasenlöcher.
    Herr Morsch saß an seinem Schreibtisch und tippte Listen. Er tippte gerne Listen, denn Listen schafften Ordnung. Jetzt gerade tippte er eine, auf der stand, welche Klasse was beim Schuljubiläum aufführen würde. Danach wollte er eine tippen, auf der stand, wer alles zum Jubiläum eingeladen würde. Er machte das so konzentriert, dass er weder die flatternden Hundeohren noch die ausgestreckten Hinterpfoten sah.

    Ungesehen schwebte der Boxer weiter und bog um die Hausecke. Jetzt sah man ihn von der Straße aus. Es ertönten zwei spitze, hohe Schreie, der Hund ließ das Rudern sein, streckte die Pfoten wie zum Kopfsprung über seinen Kopf, sauste nach unten und tauchte ab ins Gebüsch.
    Hier kauerte er unter dichtem Blätterwerk und wartete ab. Von seinem Versteck aus konnte er nur noch in ein einziges Fenster schauen. Es war das Fenster der Hausmeisterwohnung im Tiefparterre. Da lag der Hausmeister Herr Blechinger im Bett, stieß ab und zu ein wohliges »Schtttpühhh!« aus und drehte sich auf die andere Seite   – obwohl es schon halb zehn Uhr am Vormittag war!

2.   Kapitel
Coxi Flederwisch
    Um zehn nach halb läutete es zur großen Pause. Lieselotte sprang die Treppe hinunter in den Hof. Sie ärgerte sich, weil sie geschimpft worden war, und hatte deswegen keine Lust, mit den anderen Mädchen Gummitwist zu spielen.
    Eine allerbeste Freundin, mit der sie über Frau Sönnchens Ungerechtigkeit hätte schimpfen können, hatte sie nicht. Lilly war schon mit Ida befreundet und Amelie mit Gülcan. Blieb nur noch Valentina aus der ersten Reihe, aber die petzte und kam nicht infrage.
    Lieselotte blickte prüfend über den Hof. Frau Sönnchen, die Pausenaufsicht hatte, beugte sich gerade zu einer weinenden Erstklässlerin hinab. Lieselotte nutzte die Chance und lief zu ihrem Geheimversteck. Das war die Höhle in den Haselnusssträuchern unter der Feuerleiter.Die Blätter färbten sich schon, aber sie bildeten noch immer eine dichte, raschelnde Wand, hinter der man vor allen Blicken verborgen war.
    Lieselotte bog die äußersten Zweige auseinander, machte einen Schritt ins Dickicht   – und schon lag sie der Länge nach auf dem Boden. Gestolpert.
    Wieso das denn?
    Sie rappelte sich auf, rieb sich das Knie und drehte den Kopf zur Seite. Da lag der Hund! Er war halb verborgen von den Zweigen, aber unter dem Blätterdach lugte deutlich der Kopf mit der platten Boxerschnauze hervor. Er ruhte müde auf den Vorderpfoten und die Lefzen hingen bis auf die Erde hinab. Mit freundlichen, graubraun gesprenkelten Augen sah er sie an.

    Erst erschrak Lieselotte fürchterlich. Aber dann breitete sich große Befriedigung in ihr aus: Jetzt konnte sie es beweisen! Sie rappelte sich auf, streckte den Kopf aus dem Busch und schrie: »Frau Sönnchen! Hier ist der flie…«
    Im selben Moment hörte sie unter sich eine Mädchenstimme: »Musst du mich gleich verpetzen?«
    Lieselotte fuhr zusammen. Ihre Brille rutschte von der Nase. Sie sah den Hund an. Er war jetzt ein bisschen verschwommen, aber trotzdem erkannte Lieselotte, dass er aus grünlich schillernden Augen aufmerksam zurückschaute. Ihr wurde etwas schwindelig. »Hast du da gerade gesprochen?«

    »Logisch, oder siehst du hier sonst noch jemanden?«, fragte der Hund.
    »Hunde können nicht sprechen!«
    »Fliegen doch auch nicht!«
    »Ja, aber   …«, meinte Lieselotte. Dann gab sie es auf, nach einer passenden Antwort zu suchen. Sie schob die Brille auf ihren Platz zurück und fragte: »Warum kannst du das alles?«
    »Na, das ist doch klar wie Krötenschleim!«, sagte der Hund. Noch bevor Lieselotte auch nur einen vernünftigen Gedanken fassen konnte, hörte sie so etwas wie »kwwwlmpfff prüüü« und es blitzte grün. Rauch stieg auf und nahm Liselotte für ein paar Augenblicke jede Sicht. Sie blinzelte. Sie blinzelte nochmals, und als sie wieder etwas erkennen konnte, war

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