Crashkurs Börse: Wie kommt ein Kurs zustande? Wie beurteile ich ein Investment? Geschichte, Fakten, Strategie: Hier werden Sie fit für die Börse! (German Edition)
weisen
Umfrageergebnisse unter 50 Zählern auf einen Rückgang beziehungsweise eine schlechtere Entwicklung hin.
Das Wichtigste auf einen Blick
Der eigentliche ISM-Index berechnet sich aus den fünf wichtigsten Sub-Indizes. Diese fließen mit einer unterschiedlichen Gewichtung in den
Gesamtwert ein: Die Neuaufträge zählen 30 Prozent, die Produktion
25 Prozent, die Beschäftigung 20 Prozent, der Absatz 15 Prozent und die
Lagerbestände zehn Prozent.
Analog zu den Unterindizes gilt beim ISM-Index für die gesamte Ökonomie: Bei Werten über 50 Punkten wächst die Wirtschaft im Vergleich
zum Vormonat, unter 50 Zählern schrumpft sie.
Am ersten Werktag eines jedes Monats veröffentlicht das Institute
for Supply Management seinen Report für den produzierenden Bereich, am dritten Werktag folgt dann der ISM-Report für den Dienstleistungssektor.
Was machen Aktien?
ISM rauf, Aktien rauf
Innerhalb seiner normalen Schwankungsbreite ist ein starker
ISM-Index gut für den Aktienmarkt. Wenn die allgemeine ökonomische Situation aussichtsreich, aber nicht überhitzt erscheint,
dann reagieren Anleger positiv auf Meldungen über eine expandierende Wirtschaft. Aktien erscheinen attraktiv und werden
nachgefragt. Erst wenn die Volkswirtschaft zu heiß gelaufen ist,
wirkt ein weitersteigender ISM-Index negativ auf die Kurse am
Aktienmarkt.
Was machen Anleihen?
ISM rauf, Anleihen runter
Im Gegensatz zu Aktien betrachtet der Anleihenmarkt einen steigenden ISM-Index prinzipiell eher kritisch. Wenn aus dem Zahlenmaterial deutlich wird, dass die Wirtschaft robust wächst - was
Zinserhöhungen wahrscheinlich macht -, dann werden die Anleihenkurse fallen. Auch hier kommt es aber natürlich auf die Rahmenbedingungen an: Wenn sich die Wirtschaft nach einer Rezession
erstmals wieder auf Wachstumskurs befindet, können starke ISMDaten den Notierungen der Anleihen kaum etwas anhaben.
Was macht der Dollar?
ISM rauf, Dollar rauf
Der Dollar profitiert direkt von einem steigenden ISM-Index und
leidet darunter, wenn dieser Indikator fällt. Die Logik dahinter ist
einfach: Ein steigender ISM-Index bedeutet eine expandierende
Wirtschaft und mittelfristig auch steigende Zinsen in den USA.
Das führt zu einer erhöhten Nachfrage nach der US-Währung
und zu anziehenden Dollarnotierungen. Im Gegensatz dazu wird
bei einer schwachen US-Wirtschaft - fallender ISM-Index - eine
Zinssenkung wahrscheinlich. Die Folge: Der Dollar fällt.
Interpretation wichtig
Der ISM-Index bewegt sich meistens in einer Schwankungsbreite zwischen 40 und 60 Punkten. Solange er um 50 Zähler notiert, sind die Reaktionen der Marktteilnehmer vorhersehbar. Erst in Richtung der Extrempunkte wird eine Prognose problematisch. Hintergrund: Bei Werten
über 60 oder unter 40 Punkten steigt die Wahrscheinlichkeit für eine
starke Überhitzung respektive Abkühlung der Ökonomie. Ist dies der
Fall, kommen beispielsweise bei einer boomenden Wirtschaft verstärkt
Zinsängste zum Tragen. Diese können die Reaktion des Marktes auf ISMDaten beeinflussen.
Der Consumer Price Index (CPI)
Der Consumer Price Index (CPI) ist der Verbraucherpreisindex der
USA. Er wird monatlich ermittelt und misst die Summe, die für einen fest definierten Warenkorb aus Produkten und Dienstleistungen
ausgegeben werden muss. Die Veränderung des CPI ist somit ein direkter Indikator für die Entwicklung der Lebenshaltungskosten sowie der Geldwertstabilität und letztendlich auch der Inflation und
der Zinspolitik.
In der Methodik offenbart der CPI zwei prinzipielle Schwächen:
Der Warenkorb ist relativ starr und reagiert nur langsam auf Preisveränderungen. Diese finden jedoch beispielsweise im Bereich Unterhaltungselektronik sehr schnell statt. Außerdem ignoriert der CPI die
Möglichkeit der Konsumenten, ein teures Produkt durch billigere
Konkurrenz zu ersetzen. Diese Schwächen werden vom Markt allerdings akzeptiert und tun der Qualität des CPIs als Inflations-Indikator keinen Abbruch.
Schwerer wiegt die Tatsache, dass die Preise für Nahrungsmittel und
Energie - diese sind besonders volatil - den CPI im Monatsvergleich
verzerren können. Aus diesem Grund wird stets auch eine Version des CPIs veröffentlicht, aus der diese beiden Einflussgrößen herausgerechnet wurden. Das Ergebnis ist die sogenannte Kernrate der Inflation.
Viele Volkswirtschaftler betrachten diese Kernrate als maßgeblichen
Inflations-Indikator.
Was machen Aktien?
CPI rauf, Aktien
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