Crashkurs Börse: Wie kommt ein Kurs zustande? Wie beurteile ich ein Investment? Geschichte, Fakten, Strategie: Hier werden Sie fit für die Börse! (German Edition)
resultiert letztendlich in Wirtschaftswachstum und freundlichen Börsen. Wird das Wachstum zu stark, so droht allerdings Inflationsgefahr. Dem wird die Notenbank durch Zinsanhebungen begegnen.
Die Folge: Der Aktienmarkt beruhigt sich wieder.
Was machen Anleihen
Verbrauchervertrauen rauf, Anleihen runter
Der Anleihenmarkt sieht anziehende Werte beim Verbrauchervertrauen eher skeptisch. Der gedankliche Ablauf ist wie folgt: Steigendes Verbrauchervertrauen führt über mehr Konsum zu einer wachsenden Volkswirtschaft und letztendlich zu steigenden Zinsen.
Diese haben zur Folge, dass die Kurse für Anleihen sinken. Der geschilderte Mechanismus ist allerdings stark vereinfacht und greift
nicht so unmittelbar wie beispielsweise bei Aktien.
Was macht der Dollar?
Verbrauchervertrauen rauf, Dollar rauf
Gute Zahlen zum US Verbrauchervertrauen führen im Regelfall zu
steigenden Dollarkursen. Der Dollar profitiert gleich doppelt: Zum
einen signalisiert ein wachsendes Vertrauen der Konsumenten eine
starke Volkswirtschaft; diese zieht ausländisches Kapital an, die USWährung wird stärker nachgefragt und steigt im Preis. Zum anderen
führen auch steigende US-Zinsen tendenziell zu einer Aufwertung
des Greenbacks.
Der US-Arbeitsmarktbericht
Wie geht es der Wirtschaft in den USA? Wie ist die Stimmung unter
den Verbrauchern? Die US-Arbeitsmarktdaten liefern wichtige Hinweise. Der Arbeitsmarktbericht wird in den USA monatlich durch das Arbeitsministerium und das Bureau of Labor Statistics veröffentlicht. Er
besteht aus zwei verschiedenen Erhebungen - einer Befragung in rund
60.000 Haushalten und einer weiteren in etwa 375.000 Unternehmen.
Die Informationen aus den Haushalten führen zur Berechnung der
Arbeitslosenquote. Sie ist aufgrund der geringen Stichprobengröße nicht
hundertprozentig zuverlässig, aber sie ist dennoch ein wichtiger Gradmesser für den Zustand der Volkswirtschaft.
In den Unternehmen werden mehrere Indikatoren ermittelt. Einer
der wichtigsten sind die „Nonfarm Payrolls”, also die Anzahl der Beschäftigten außerhalb des Agrarbereichs. Weitere Größen sind der
durchschnittliche Stundenlohn sowie die durchschnittliche Wochenarbeitszeit. Letztere wird oft übersehen, ist aber interessant: Nimmt
die Wochenarbeitszeit zu, so kann mit baldigen Neueinstellungen gerechnet werden.
Neben dem monatlichen Arbeitsmarktbericht gibt es auch wöchentliche Daten: Jeden Freitag wird die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Gesamtzahl der Arbeitslosen veröffentlicht.
Indikator Nummer 1
Arbeitsmarktdaten erlauben direkte Rückschlüsse auf die volkswirtschaftliche Situation eines Landes. Steigt der Beschäftigungsgrad, so
ist dies ein sicherer Indikator für eine Ökonomie im Aufschwung.
Hohe Arbeitslosigkeit führt zu weniger Konsum und schädigt somit
die Wirtschaft.
Die wöchentlich ermittelten Daten sind sehr volatil und sollten nicht
überbewertet werden. Der monatliche Arbeitsmarktbericht ist jedoch
sowohl von der Aussagekraft als auch von der Auswirkung auf die Börsen der vermutlich wichtigste Indikator überhaupt.
Was machen Aktien?
Arbeitslosenquote runter - Aktien rauf
Ein starker Arbeitsmarkt ist gut für die Börse. Er ist ein Signal für
eine gute Entwicklung der Volkswirtschaft. Weniger Arbeitslose bedeuten zugleich mehr Konsum und somit mehr Umsatz für die
Industrie. Das führt wiederum tendenziell zu einer weiteren Verbesserung der volkswirtschaftlichen Situation und dadurch weitersinkenden Arbeitslosenzahlen.
Was machen Anleihen?
Arbeitslosenquote runter - Anleihen runter
Sinkende Arbeitslosenzahlen sind ein Indiz für eine wachsende
Ökonomie. Somit führt eine gute Entwicklung am Arbeitsmarkt
tendenziell zu fallenden Kursen der Anleihen. Hintergrund: Eine
starke Volkswirtschaft führt früher oder später zu Inflation und
dadurch zu Zinserhöhungen durch die Zentralbank. Das macht
aktuelle Anleihen unattraktiver.
Was macht der Dollar?
Arbeitslosenquote runter - Dollar rauf
Der Dollar profitiert in doppelter Hinsicht von fallenden Arbeitslosenzahlen. Eine wachsende Volkswirtschaft und steigende Börsen locken Kapital in den Dollarraum - die wachsende Nachfrage
lässt den Greenback steigen. Hinzu kommt die Aussicht auf steigende Zinsen - diese machen Geldanlagen in Dollar international attraktiver.
Der Tankan-Bericht
Zu guter Letzt noch ein Blick nach Japan: Am Ende jedes Quartals
veröffentlicht die japanische Zentralbank
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