CRAVING (German Edition)
gehen.
>>Kommen sie,da drinnen ist schon die Hölle los!<<
>>Johansson!<<
>>Was?<<
>>Die Tussie aus Kiel heisst Johansson!<<
Lena steuerte auf das von Riegen-Anwesen zu und traute ihren Augen
nicht. Die massive Polizeipräsenz auf dem Gehöft veranlasste sie einfach
weiter zu fahren. Das Risiko dumme Fragen gestellt zu bekommen war ihr
einfach zu groß. Nur zu gut erinnerte sie sich an die blöde Fragerei von
dem Schwarzen. Außerdem war es sowieso an der Zeit in der Hütte nach
den Rechten zu sehen,immerhin hatte sie von Riegen und den anderen
komischen Vogel ein gekerkert. Golek war gewiss keine Garantie dafür
dass es so blieb. Lena wusste nicht welchen Einfluss von Riegen auf Golek
noch hatte. Eigentlich ein Risiko für sich. Während der nächsten zwanzig
Minuten dachte sie darüber nach wie weit sie von ihrem ursprünglichen
Plan abgewichen war und was alles ,seit der Nacht in der Telling plötzlich
auftauchte , in die Hose ging. An fünf tote Männer an fünf aufeinander
folgenden Tagen war nicht mehr zu denken. Schon gar nicht an die
Arrangements die den Leichen zugedacht waren um Verwirrung zu stiften.
Arangements mit einer persönlichen Note,quasi das Sahnehäubchen für die
Ermittler . Monatelange Planung steckte hinter dem Vorhaben und dann
machte Telling mit seinem plötzlichen Auftauchen alles zu Nichte. Dass
der Gesamtplan gescheitert war konnte Lena nur schwer akzeptieren und
zog eine andere Option in Erwägung so zu sagen Plan B. Wenn fünf
Leichen an fünf Tagen nicht zu realisieren waren,fünf Tote an einem Tag
gingen immer. Die Zeit drängte ,früher oder später würde die Polizei auch
auf den anderen Grundstücken von Riegens auftauchen und unter die Lupe
nehmen. Lena war sicher dass das Grundstück mit der Hütte nicht so
schnell gefunden würde da es beim Katasteramt noch immer auf dem
Mädchennamen von Riegens verstorbener Frau lief. Er hatte es einfach
nicht umschreiben lassen .
Es dämmerte bereits als Lena die Hütte erreichte. Innerhalb von einer
Minute wurde aus ihr Leyon,einer von Lena erfundenen Figur. Eigentlich
nicht mehr als bloße Verkleidung,denn Lena blieb Lena, auch wenn sie
den Staubmantel und den Stetson trug. Als Leyon zu agieren hatte mehrere
Vorteile,nicht zuletzt den,dass Golek ihm auf Anhieb gehorchte.
Regungslos wie eine Wachsfigur saß Golek in dem alten Sessel und starrte
in den alten Comic. Er schien Leyon nicht wahrzunehmen obwohl es nicht
besonders leise war die Tür zu öffnen. Wahrscheinlich könnten die fünf
Typen im Keller einfach an ihm vorbeimarschieren,dachte Leyon,wenn sie
die Luke aufbekommen würden.
Dass es nicht so war und dass Lena die Sache mit den fünf Leichen an
einem Tag nochmal überdenken sollte,erkannte er als er die vier
abgebissenen Finger auf der Kellerluke liegen sah.
Das Bojangles war weder das was Anja sich vorgestellt hatte noch das was
die äußere Aufmachung dem geneigten Partygänger suggerierte. Im
wesentlichen bestand es aus einer alten Maschinenhalle mit einem
Tanzboden ,einer gigantischen Musikmaschine die inklusive DJ an vier
Ketten an der Decke hing,und drei Bars die in drei Ecken der Halle
installiert waren. In der anderen Ecke gab es so etwas wie eine Bühne die
diagonal in den Raum ragte. An den Wänden stand nichts,sämtliches
Mobilar war so angeordnet ,dass die Wände frei waren .Der Fußboden war
in diesem Bereich gelb schraffiert und mit im Boden eingelassenen
Halogenstrahlern markiert. Anja erkannte den Sinn dessen erst als eine
wenig bekleidete Kellnerin auf Rollerblades die Piste herunter flitzte und
von hieraus die Tische bediente. Der Laden war voll und Gun´s n Roses´
“Paradise City” brüllte pulsierend aus den Boxen als Klaus sich zielsicher
mit Anja im Schlepptau zur Bar durch kämpfte.
>>Setz dich!Ich gebe einen aus!<< Schrie er Anja gegen Axl Rose
ankämpfend ins Ohr.
>>Was macht der wenn der mal auf´s Klo muß?<und versuchte sich gegen Slash´s Lead Gitarre durchzusetzen. Das
Problem war, dass sie ausgerechnet den Teil “Paradise City “ erwischt
hatte wo Shlash an seiner Gitarre richtig abdrehte,was wiederum den Dj
veranlasste die Dezibel etwas höher zu skalieren,so dass ihre Frage nicht
ankam und Klaus sie nur etwas blöd an griente.
>>Was?<>>Was macht der wenn der mal aufs Klo muss?<und zeigte auf den Dj. Klaus sah sie verwirrt an.
>>Nein ,was du trinken willst meinte ich!<“Gimme All Your Lovin´ “
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