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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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von einem Fuß auf den anderen verlagerte, hatte Baienger den verstörenden Eindruck, dass sie mit jemandem tanzte, langsam, Brust an Brust, Wange an Wange, ohne jemals die Stelle zu verlassen, an der sie festgewurzelt schien. »Dream ...« Tränen rannen ihr in dem flackernden Kerzenlicht über die Wangen. »Heartbreak.«
    »Du hast das Date mit ihr«, sagte Todd zu Mack. »Unternimm irgendwas, damit sie aufhört.«
    Conklin nahm all seine Kraft zusammen, um zu unterbrechen. Baienger respektierte ihn dafür, dass er versuchte, die Aufmerksamkeit von Cora abzulenken. »Der Tresor ist versteckt. Das war ja der Sinn der Sache.« Der Professor lehnte sich auf dem Sofa zurück; er hatte die Augen geschlossen. »Wenn die Leute gewusst hätten, dass es da einen Tresor gibt, hätten sie sich auch gefragt, was drin ist.«
    »Wo versteckt?«, fragte Todd. Conklin antwortete nicht.
    »Wenn du es nicht weißt, warum, zum Teufel, haben wir dich dann hergebracht?«
    »Wir finden ihn. Vinnie, hilf mir mal.« Baienger spürte, dass eine tödliche Ungeduld sich unter ihren Aufpassern auszubreiten begann. Er hatte all das schon einmal mitgemacht, hatte es schon einmal gespürt - unter einem Sack, der ihm um den Kopf gebunden worden war. Wir müssen die in dem Glauben lassen, dass wir nützlich sind.
    Er drehte sich zu Mack um. »Gib mir die Brechstange.« »Lieber nicht.«
    Cora sang immer noch leise vor sich hin, schwankend, als stehe sie unter Drogen oder tanze mit einem Geist. Ihre leeren Augen sahen nichts. »Drifters.« Ihre Stimme klang heiser, war kurz davor, zu brechen.
    »Diese Schlampe geht mir auf die Nerven«, sagte JD. »Keine Brechstange?«, fragte Baienger, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. »Okay, zum Teufel, dann improvisieren wir eben.« Er griff nach einem Aschenbecher aus Edelstahl, der auf einem Tisch aus Glas und Chrom stand, umfasste ihn fest mit den zusammengeklebten Händen und ging zu der Wand zur Rechten hinüber. In plötzlicher Wut schob er das Bücherregal zur Seite und drosch die Kante des Aschenbechers gegen die Wand; der Lärm übertönte Coras Klagegesang. Ein Bild mit der stilisierten Darstellung einer Frau in einem schnittigen Straßenkreuzer der 1920er Jahre, deren langes Haar im Wind flog, stürzte von der Wand.
    »Nein«, murmelte der Professor.
    Baienger bewegte sich an der Wand entlang und schlug in Abständen mit dem Aschenbecher zu. Putz prasselte von der Wand. Das nächste Bild krachte zu Boden. »Vergesst die Goldmünzen!«, sagte Vinnie zu JD; er musste die Stimme heben, um sich über den Krach hinweg verständlich zu machen. »Der Aschenbecher, den er da gerade ruiniert, war in tadellosem Zustand. Ihr hättet ihn für tausend Dollar bei Ebay verkaufen können. Und die beiden Bilder, die da runtergekommen sind.« »Tausend Dollar?«
    »Wahrscheinlich mehr. Und dann wäre da noch der Kerzenhalter aus Chrom und die grünen Milchglasvasen und das Zigarettenetui aus Edelstahl.«
    Mack nahm das Etui vom Tisch und öffnete es. »Sind immer noch Zigaretten drin.« Er nahm eine heraus. Papier und Tabak zerfielen in seinen Fingern.
    »Die Lampen, die Stühle, die Glastische, das lackierte Sofa - in gutem Zustand«, fuhr Vinnie fort. »Alles in allem steht hier eine Viertelmillion Dollar herum, wahrscheinlich mehr, und ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, dass die Regierung hinter euch her ist, weil ihr gestohlene Goldmünzen verhökert. Alles kein Problem. Mietet euch einen Lastwagen. Wir helfen euch beim Beladen. Wir werden lächeln und winken, wenn ihr wegfahrt. Lasst uns einfach in Frieden. Ich schwöre bei Gott, ich werde keinem Menschen jemals von euch erzählen.«
    »Tausend Dollar?«, wiederholte Todd. »Für einen Aschenbecher?«
    »Jetzt nicht mehr. Jetzt ist er Schrott.«
    Baienger stieß ein Glastischchen um und schlug den Aschenbecher gegen den nächsten Abschnitt der Wand. Der Tisch zerbrach.
    »Das dürften zwanzigtausend Dollar gewesen sein«, sagte Vinnie.
    »Hey!«, sagte Mack zu Baienger. »Hör auf!« »Aber du hast gesagt, wir sollen den Tresor finden!« »Und wenn du gegen die Wand hämmerst, soll das helfen -«
    »Hört ihr eigentlich nicht hin? Zwischen den Trägern ist die Wand hohl!« Baiengers Hände pochten von der Gewalt, mit der er zugeschlagen hatte; seine Brust hob und senkte sich vor Anstrengung. »Wir müssen weiterhämmern, bis wir den Abschnitt finden, der massiv klingt. Da ist der Tresor.«
    »Warum stehst du dann noch rum?«, sagte Mack zu

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