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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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ungefährlich.« Baienger schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Aber ich habe gehört, es lässt jeden Geigerzähler ausschlagen. Wir haben während der Operation eine Menge Artilleriegeschosse abgefeuert. Der Wind hat eine Menge Rauch und Staub in unsere Richtung geblasen. Ich habe Jahre gebraucht, bevor ich mich wieder normal gefühlt habe. Es hat meine Laufbahn beim Militär beendet.«
    »Und dann hast du beschlossen, Bulle zu werden?« »Ich sage euch doch, ich bin kein Bulle. Ich habe mich von Job zu Job gehangelt - meistens Lastwagen gefahren. Dann ist der zweite Irakkrieg passiert.« Baienger machte eine Pause. Er kam seinem früheren Alptraum gefährlich nahe. Er schwitzte und fragte sich, ob er es ertragen würde, darüber zu sprechen. Keine Wahl. Ich muss, dachte er. »Unsere Truppen hatten zu viele Aufgaben. Die Firmen, die den Irak wieder aufzubauen versuchten, haben für ihre Konvois zivile Sicherheitsleute eingestellt. Ehemalige Angehörige von Spezialeinheiten. Der Bedarf war so groß, dass sie sogar Typen wie mich genommen haben, die schon eine ganze Weile aus dem Job raus waren. Und die Bezahlung war fantastisch. Hunderfünfundzwanzigtausend Dollar im Jahr dafür, dass man dafür sorgt, dass die Nachschublaster nicht in einen Hinterhalt geraten.«
    »Einhundertfünfundzwanzigtausend?« Todd war beeindruckt.
    »Im Jahr. Dann haben sich die Bedingungen weiter verschlechtert, noch mehr Konvois wurden angegriffen, und die Bezahlung ist noch besser geworden: zwanzigtausend im Monat.«
    »Scheiße, du bist reich.«
    »Keine Spur. Die Firmen haben pro Monat bezahlt, weil es nicht viele Typen gab, die willens waren, die Zielscheibe abzugeben. Man durfte zu Hause nicht allzu viel zu verlieren haben. Üble Karriereaussichten. Keinen, der einem nahe stand. Wie bei mir. Ich meine, es war der Wahnsinn da drüben. Scharfschützen und Zeitzünder überall an der Straße. Die meisten Typen sind nicht lang geblieben. Entweder sind sie umgekommen, oder sie haben sich gesagt >Zum Teufel damit< und haben den Job hingeschmissen. In meinem Fall ...« Baienger machte eine Pause und horchte auf das Geräusch von Vinnies Brechstange. »Ich habe bloß eine einzige Chance gekriegt, meinen Gehaltsscheck abzuholen.«
    »Bloß eine? Scheiße, was ist passiert?«
    Endlich hab ich sie, dachte Baienger. »Ich habe einen Konvoi begleitet. Wir sind angegriffen worden. Ich bin bei einer Explosion bewusstlos geworden.« Er sprach immer schneller; er wollte sich an die Schmerzen und die Schüsse und die Schreie nicht erinnern müssen. »Als nächstes habe ich festgestellt, dass ich in einem stinkenden Raum an einen Stuhl gefesselt war. Der Gestank ist vor allem von dem Sack ausgegangen, den sie mir um den Kopf gebunden hatten.«
    Todd, Mack und JD starrten ihn an.
    »Und?«, fragte JD.
    »Ein irakischer Aufständischer hat zu mir gesagt, er würde mir den Kopf abschlagen.«
    Vinnie hörte auf zu hämmern und sah ihn an. In der plötzlichen Stille sank Cora zu Boden und schlang die Arme um die Knie. Ihre Augen waren blicklos. »Dir den Kopf abschlagen.« Todd runzelte die Stirn. »Nachdem sie mich stundenlang gefesselt auf diesem Stuhl hatten sitzen lassen, mit dem um den Kopf gebundenen Sack, haben sie mir das erklärt. Ich hatte Schmerzen - eine Menge Schrammen und Schnittwunden. Meine Blase war voll. Ich habe ausgehalten, solange ich konnte. Ich hab mir in die Hosen gemacht. Ich habe in meiner Pisse und später dann in meiner Scheiße gesessen.«
    Die Erinnerung schlug über ihm zusammen. Er fürchtete, er würde sich erbrechen. Er hatte den Eindruck, dass er schneller und immer schneller sprach. »Mir den Kopf abschlagen. Aber erst mussten sie damit prahlen, dass sie mich gefangen genommen hatten. Also haben sie eine Videokamera installiert, und dann mussten sie natürlich zeigen, wer ich war, also haben sie mir den Sack vom Kopf gezogen. Nachdem ich mit Blinzeln und Schielen fertig war, habe ich gesehen, dass ich in einem runtergekommenen Betonraum gesessen habe, und ringsum stand ein halbes Dutzend Männer. Sie hatten Kapuzen auf, mit Löchern für Augen und Mund. Der Typ, der mir gedroht hatte - er war der Einzige, der Englisch konnte -, hatte die Hand in einem Loch in seiner Kutte. Er hat irgendwas unten drunter festgehalten, und man brauchte nicht lang nachzudenken, um darauf zu kommen, dass es ein Säbel war. Die Videokamera hat auf einem Stativ vor mir gestanden. Sie hatte ein rotes Licht, das dauernd geblinkt hat, und der Typ

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