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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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aufzustehen. Alex bietete sich freiwillig als Stütze, um mich, falls ich mal wieder hinfiel, aufzufangen.
    Ohne ein Wort tat ich, was er sagte, denn mein linkes Bein schien ein bisschen stärker zu sein als mein rechtes Bein. Doch kaum stand ich mit beiden Beinen auf den Füßen, da gaben sie auch schon wieder nach.
    Verdammt!, rief ich verzweifelt, Wenn das so weitergeht, werde ich nie wieder laufen können!
    Argwöhnisch verzog er das Gesicht. Oh Gott. Das würde bedeuten, ich müsste mich jeden Tag um einen hoffnungslosen Krüppel kümmern!
    Ich traute meinen Ohren kaum und sah fassungslos zu ihm hoch. Wie hast du mich gerade genannt?
    Hoffnungsloser Krüppel. wiederholte er sich ohne ein bisschen Reue zu zeigen, woraufhin ich sauer wurde. He! Ich bin nicht gelähmt oder sonst irgendetwas! Fall du mal einen Berg hinunter und brich dir die Knochen! Danach können wir weiterreden! Du hast keine Ahnung, wie sich das anfühlt.
    Er nickte wissend. Stimmt. Darüber bin ich ziemlich froh. Dies ist eines der Vorteile, wenn man unsterblich ist.
    Mir gefiel seine schlechte Laune überhaupt nicht. Im Gegenteil - Sie machte mich noch wahnsinnig. Wenigstens muss ich nicht Menschen töten, um am Leben zu bleiben! Habe ich je gesagt, dass ich meine Opfer töte? Er tat so, als würde er nachdenken. Nein. Ich trinke nur ein paar Schlücke und das war es dann auch schon. Danach bringe ich sie an sichere Orte, damit sie sich heilen können.
    Na und? Ich zuckte meine Schultern. Das ist trotzdem schrecklich. So langsam bekomme ich wirklich das Gefühl, du bist wie alle anderen auch ein grausames Monster.
    Deine Dankbarkeit ist erstaunlich., erwiderte er gereizt, Mädchen, ohne mich wärst du jetzt gar nicht mehr am Leben! Vergiss das nicht!
    Das weiß ich doch! Genau deshalb könntest du ruhig wieder ein bisschen netter zu mir sein. Wenn ich dich so sehr nerve, dann bringe mich einfach zurück nach Sydney, damit du alleine ohne die Nervensäge, die nicht mehr laufen kann, weiterleben kannst.
    Unauffällig zuckte er zusammen. So habe ich das nicht gemeint.
    Wie dann, hm? Hälst du mich etwa für dumm? Glaubst du, ich möchte nicht auf den Beinen stehen können, um zu laufen? Um andere Vampire zu jagen? Um nicht so hilflos wie jetzt zu sein? Na los, worauf wartest du? Lass mich genauso allein wie alle anderen, die ich jemals in mein Herz geschlossen habe! Das ist wirklich nichts Neues mehr für mich. An Verluste habe ich mich bereits gewöhnt. Gegen mein Willen stiegen mir Tränen in die Augen. Um sie ihm nicht zu zeigen, drehte ich meinen Körper weg und versuchte mit aller Kraft, in die hintere Ecke zu krabbeln, was sich an meinen Knieen ein bisschen merkwürdig anfühlte. Plötzlich jedoch hoben mich zwei starke Arme in die Luft. Ich hatte gewusst, dass Alex mich nicht im Stich lassen würde. Das hatte er die letzte paar Wochen auch nicht getan, warum also sollte er es nun tun? Allerdings war dies unser erster größerer Streit gewesen.
    Verzeih mir, bitte. Zwei große, wunderschöne Augen zogen mich in ihren Bann und wollten mich ein paar Minuten lang nicht loslassen. Selbst nachdem wir uns niedergelassen hatten konnte ich nicht aufhören, ihn anzustarren. Das allererste mal tat er dasselbe zur gleichen Zeit wie ich.
    Mein Atem beschleunigte sich aus irgendeinem Grund ein wenig, was ihm wohl auffiel, denn er drückte mich an den Schultern nach hinten auf die Decke und murmelte irgendetwas von Ausruhen und Schlafen, woran ich jedoch gar nicht dachte, weil die Sonne gerade eben aufgegangen war.
    Alex' Blick schweifte mit so einer Gier über meinen Körper, dass ich den Drang bekam, ihn anfallen zu wollen. Nur mein Verstand hielt mich gekonnt zurück. Sein Gesicht kam meinem immer näher und sein Atem wurde wärmer auf meiner Haut. Meine gesunde Hand wurde ergriffen und festgehalten, sodass ich mich nun überhaupt wehren könnte. Aber das wollte ich auch gar nicht. Wenn er wollte, sollte er mich haben. Vielleicht wäre dann meine Schuld bei ihm beglichen.
    Würde ich es nachher bereuen? Würde es mir gefallen? Wollte ich das wirklich tun? Noch hatte ich Möglichkeit, mich ihm zu verweigern. Meine Lippen öffneten sich nicht ein wenig, um ihm zu sagen, dass er mich loslassen soll, sondern, damit es beim Küssen leichter werden würde. Langsam schloss ich meine Augen und auf wartete darauf, die göttlich aussehenden Lippen endlich zu schmecken. Doch selbst nach einigen Sekunden geschah nichts, also schaute ich ihn verwirrt an.
    Was hast

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