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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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lange, bis das Gerät betriebsbereit war.
    »Halt durch«, flehte sie. Der Blutstrom, der zwischen ihren Fingern hindurch aus Roys Kehle sickerte, wurde immer schwächer. O Gott …
    Noch einmal ein leises Stöhnen, dann war es vorbei. Roy tat seinen letzten flachen Atemzug.
    »Nein! O Gott, nein … Roy! Roy!« Doch als sie an seinem Hals nach dem Puls tastete, fand sie keinen mehr. »Du darfst nicht sterben, oh, bitte nicht …«
    Eine Bodendiele knarrte.
    Eve erstarrte.
    Der Mörder war noch hier!
    Entweder im Haus oder auf der Veranda.
    Ihr eigener Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren. Panisch sah sie auf das Display des verdammten Handys – die Verbindung war immer noch nicht hergestellt.
Mach schon, mach schon,
flehte sie stumm, während sie angespannt lauschte und ihr Blick unruhig durch den Raum huschte. Wenn es doch wenigstens eine Hintertür gäbe, einen Fluchtweg.
    Wieder ein leiser Schritt, wie von Ledersohlen auf Holz.
    Eves Eingeweide krampften sich zusammen.
    Mit blutigen Fingern tastete sie in ihrer Tasche nach dem Pfefferspray. Dabei wanderte ihr Blick zwischen der Tür und den beiden Fenstern hin und her, dann zum Spiegel, in dem sie ihren eigenen panischen Gesichtsausdruck sah. Endlich fand sie das Pfefferspray. Gerade als sie die Dose aus der Tasche gezogen hatte, hörte sie erneut Schritte, diesmal näher. Der Mörder kam auf sie zu!
    Er wusste, wo sie war.
    Raus, Eve, sofort raus hier!
    Von Angst und Adrenalin getrieben, raffte sie sich auf, betätigte den Lichtschalter, und es wurde dunkel.
    Hastig drehte sie sich um. Dabei glitt sie in Roys Blut aus, stürzte polternd zu Boden und schürfte sich an dem eisernen Bettpfosten das Bein auf. Ihr Kopf schlug gegen die Wand. Schmerz explodierte hinter ihren Augen.
    Wieder Schritte!
    Nur nicht bewusstlos werden. Um Himmels willen, jetzt nur nicht ohnmächtig werden!
    Sie stand auf, stürzte zu einem der Fenster.
    Da sah sie ihn.
    In der Scheibe.
    Er hielt etwas in der Hand. Richtete es auf sie.
    Sie erkannte ihn auf Anhieb.
    Cole!
    Der Mann, den sie liebte!
    Cole Dennis wollte sie erschießen?
    NEIN !
     
    Peng!
    Eine Stichflamme schoss aus dem Pistolenlauf, Glas splitterte.
    Weißglühender Schmerz schoss durch ihren Kopf.
    Ihre Knie gaben nach. Sie brach zusammen. Der dunkle Raum drehte sich um sie, und Cole Dennis’ wütendes Gesicht war das letzte Bild, das sich in Eves Bewusstsein einbrannte.

[home]
    1.
    Drei Monate später
    D u machst einen Fehler, Eve. Einen gewaltigen Fehler! Du kannst jetzt nicht abreisen, du bist noch nicht so weit.« Anna Maria, ungeschminkt, in Bademantel und Plüschpantoffeln, folgte Eve bis auf die Einfahrt vor ihrem Haus.
    »O doch.« Eve wollte sich nicht noch einmal auf ein Wortgefecht mit Anna einlassen. Nicht jetzt. Es war früher Morgen, noch nicht ganz hell; die Straßenlaternen leuchteten noch, während die Morgendämmerung durch die gepflegten Straßen dieses Vororts zwischen Marietta und Atlanta kroch. Zeit zum Aufbruch.
    Eine Zigarette in der einen, eine überschwappende Kaffeetasse in der anderen Hand, hielt Anna mühsam mit ihrer Schwägerin Schritt. »Deine Physiotherapie ist noch nicht abgeschlossen, du hast immer noch keinerlei Erinnerungen an die Nacht des Überfalls, und, um Himmels willen, es wird erzählt – wahrscheinlich stimmt es sogar –, dass Cole Dennis aus der Untersuchungshaft entlassen werden soll. Hast du gehört? Der Mann, von dem du glaubst, dass er dich umbringen wollte, kommt wieder auf freien Fuß!«
    Eves Herz krampfte sich zusammen, jedes Mal, wenn Coles Name fiel. Und jedes Mal ignorierte sie es.
    »Wir haben wirklich oft genug darüber diskutiert. Ich muss nach Hause.« Eve schleppte einen Katzentransportkorb zu ihrem Camry. Samson, der langhaarige Kater, der ihr vor einiger Zeit zugelaufen war, maunzte kläglich. »Stell dich nicht so an, du wirst es überleben«, redete sie dem verängstigten Tier zu, während sie mit der freien Hand in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel kramte. Dabei schaukelte der Transportkorb heftig, und Samson, außer sich vor Angst, fauchte laut. Eve stellte ihn ab und suchte weiter nach dem verdammten Schlüssel.
    »Eve …«
    »Fang nicht schon wieder an.« Eve schüttelte den Kopf, wobei kurze Haarlocken ihren Nacken streiften. »Du weißt, dass ich abreisen muss.« Sie nestelte den Schlüsselring aus einem Seitenfach der Tasche, dabei fiel ihr Handy, an dem sich der Schlüsselring verhakt hatte, heraus und landete mit einem Geräusch, das

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