Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juna Brock , Stefanie Herbst
Vom Netzwerk:
Donuts und Handschellen
    von Juna Brock und Stefanie Herbst

    »Ich habe überhaupt nichts getan. Lassen Sie mich gehen!« Das waren Davies Worte, als er die Handschellen um seine Gelenke zuschnappen spürte und von einem Polizisten in den Streifenwagen gedrängt wurde. Die Tür knallte neben ihm zu, der Motorstartete und dann fuhren sie los, zu einem ihm unbekannten Ziel. Davie sah zu seinem Auto zurück, das in der Parkbucht stand, zu der ihn die Beamten eben gewunken hatten.
    Danach war alles ganz schnell gegangen und Davie hatte geglaubt, sich in einem schlechten Hollywoodfilm zu befinden. Mit dem Oberkörper voran wurde er gegen die Motorhaube gepresst, bekam ein »Hiermit sind Sie verhaftet« ins Ohr geraunt und dann … dann kamen die Handschellen.
    »Sie können mich nicht einfach festnehmen, ohne mir zu sagen, was ich verbrochen haben soll!« Davie hoffte, dass die Polizisten das Zittern in seiner Stimme nicht bemerkten. Es war verdammt unbequem, gegen seine gefesselten Arme zu lehnen, und er fühlte eine kalte Angst in sich aufsteigen. Vermutlich war alles ein dummes Missverständnis. Schließlich hatte er nichts angestellt, außer, dass er mit vierzehn Jahren CDs aus dem Kaufhaus geklaut hatte. Aber das war schon längst verjährt. Oder?
    Davie bekam keine Antwort, hörte nur das Knacken des Polizeifunks und tiefe Stimmen, deren Worte er nicht verstand. Er blickte durch die Fensterscheibe hinaus in die Freiheit und hätte am liebsten geschrien. Warum musste das gerade heute passieren? Warum schaffte er es immer wieder von einem Problem ins nächste zu stolpern? Eigentlich sollte Davie in diesem Moment woanders sein. Denn heute war doch …
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als das Fahrzeug anhielt und die hintere Tür schwungvoll aufgerissen wurde. Eine Hand packte Davie grob am Arm und zog ihn eine Steintreppe nach oben in ein Gebäude, an dem die Aufschrift »Polizeirevier« prangte. Noch ehe essich Davie versah, wurde er hineingeschoben und in eine bereits geöffnete Zelle verfrachtet, deren Gittertür hinter ihm laut krachend ins Schloss fiel. Mit Kraft stemmte sich Davie gegen die Eisenstäbe und schnaubte.
    »Sie könnten mir wenigstens die Handschellen abnehmen. Wir sind doch hier nicht im Mittelalter. Verflucht noch mal!«
    Doch alles, was Davie darauf zu hören bekam, war dunkles Lachen, das immer leiser wurde, als sich die Beamten entfernten – und ihn allein zurückließen.
    »Scheiße«, murmelte er und starrte in den Gang vor sich. Die Aufbewahrungszelle gegenüber war leer, daneben stand ein Holzstuhl, auf dem ein flacher, weißer Karton lag. Bevor Davie sich Gedanken über den möglichen Inhalt machen konnte, hörte er feste Schritte, die zielsicher auf ihn zukamen. Er blickte auf zwei schwarze Stiefel und weiter nach oben über eine dunkelblaue Stoffhose bis hinzum Gürtel, an dem ein Schlagstock baumelte. Das Hemd war akkurat gebügelt, die Knöpfe ordentlich geschlossen und auf der Brust des Polizisten vor ihm glänzte ein goldenes Abzeichen.
    »Na, was haben wir denn hier?«, fragte dieser in dem Moment, als Davies Augen das Gesicht erreichten und sein Herz für ein paar Schläge aussetzte, als er den Mann erkannte.
    »Ethan? Was … Was machst du denn hier?«
    Davie schüttelte den Kopf, um zu klarem Verstand zu kommen. Unter der Polizeiuniform verbarg sich niemand anderes als sein Partner Ethan, mit dem er heute genau zehn Jahre zusammenlebte. Eigentlich wollten sie sich in der Stadt zu einem romantischen Dinner treffen, doch dann kam die Verhaftung dazwischen, die Davie hierher …
    »Für Sie bin ich Officer O’Reilly, verstanden? In Ihren Unterlagen steht, Ihr Name wäre David Jacob Reynolds. Ist das korrekt?«
    Davie stützte sich mit der Schulter gegen die Gittertür. »Ethan, hör auf damit. Komm schon. Sag den Kerlen, dass sie mich gehen lassen sollen. Was hast du überhaupt an? Soll das ein schlechter Scherz sein? Haha – so, jetzt habe ich gelacht. Schluss damit.«
    Der Polizist zückte seinen Knüppel und betrachtete ihn einen Augenblick prüfend, ehe er ihn durch die Gitterstäbe schob und Davie damit nach hinten drückte. »Wird Zeit, dass du ein paar Regeln lernst, Freundchen. Wir sind nicht zum Spaß hier, verstanden?«
    »Lass den Unsinn und schließ die Tür auf. Wie hast du das hinbekommen, hm? Waren das deine Kumpels von der Polizei, die mich geschnappt haben? Du kannst denen sagen, dass sie das nächste Mal gefälligst …«
    Doch weiter kam Davie nicht, denn

Weitere Kostenlose Bücher