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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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sich auf seinen Sitz und gab seinen Fuhrleuten das Alarmzeichen, dann zog er das Schiff auf die Straße herunter. »Wir werden ihnen die Überraschung ihres Lebens bereiten«, erklärte er Cugel. »Steigt aus, wenn Ihr die Güte hättet. Ich beabsichtige, die Kobolde aus der Luft anzugreifen.«
    Varmous nahm zehn Männer, mit Pfeilschleudern und Feuerpfeilen bewaffnet, an Bord der Avventura. Das Vertäuungsseil schlang er um einen besonders kräftigen Farlock. »Nun laßt das Seil sich ausdehnen, Cugel, damit wir über den Felsvorsprung schweben und unsere brennenden Grüße von oben hinabschicken können.«
    Cugel tat wie geheißen. Das Schiff erhob sich mit dem Trupp Bewaffneter hoch in die Luft und trieb über den Felsvorsprung. Varmous stand am Bug. »Wo genau ist dieser gemeine Hinterhalt?«
    Cugel deutete. »Dort, bei jenem Felsgewirr!«
    Varmous studierte den Hang. »Im Augenblick sehe ich keine Kobolde.«
    Cugel betrachtete verwirrt den Überhang. Die Kobolde waren verschwunden. »Um so besser. Sie bemerkten unsere Vorbereitungen und gaben ihre Pläne auf.«
    Varmous brummelte verärgert. »Ihr wißt genau, was Ihr sagt? Seid Ihr sicher, daß Ihr Felskobolde gesehen habt?«
    »Natürlich bin ich sicher. Ich neige nicht zu Wahnvorstellungen!«
    »Vielleicht täuschten Euch die Schatten zwischen den Felsen!«
    »Ganz bestimmt nicht! Ich sah die Kobolde so deutlich, wie ich Euch sehe!«
    Varmous blickte Cugel nachdenklich an. »Glaubt nicht, daß ich Euch tadle. Ihr habt Gefahr befürchtet und ganz richtig Alarm geschlagen, obgleich offenbar aus einem Irrtum heraus. Ich will nicht groß darüber reden, sondern nur darauf hinweisen, daß dieser Mangel an Überlegung wertvolle Zeit kostet.«
    Cugel fand keine Antwort auf diese Unterstellungen. Varmous trat an das Schandeck und rief zum Fahrer der vordersten Kutsche hinunter: »Führt die Karawane weiter und unter dem Überhang vorbei. Wir werden mit genügend Wachen für den nötigen Schutz sorgen.«
    Ohne unliebsamen Zwischenfall kam die Karawane unter dem Überhang vorbei. Gleich danach senkte man die Avventura , damit die Vorzugspassagiere wieder an Bord gehen konnten.
    Varmous nahm Cugel beiseite. »Eure Pflichterfüllung ist tadellos, trotzdem habe ich beschlossen, die Wache zu verstärken. Shilko dort, ist ein erfahrener, scharfsinniger Mann, er soll Euch zur Seite stehen und einer des anderen Feststellungen bestätigen. Shilko! Würdest du bitte hierherkommen. Du wirst ab sofort mit Cugel arbeiten.«
    »Das ist mir eine Ehre«, versicherte Shilko den beiden. Er war ein stämmiger Mann mit vollem runden Gesicht, das ein krauser Backenbart zierte, und sandfarbigem Haar. »Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.«
    Düsterer Miene nahm Cugel ihn mit an Bord. Als die Karawane sich wieder in Marsch setzte, bezogen die beiden ihre Posten am Bug. Shilko war von freundlichem Gemüt und sehr redselig. Er sprach von diesem und jenem und erging sich in kleinste Einzelheiten. Shilko wunderte sich über Cugels Wortkargheit und mürrische Antworten. Gekränkten Tons erklärte er: »Bei einer Beschäftigung wie dieser freue ich mich über ein angeregtes Gespräch, denn das vertreibt die Zeit. Ich jedenfalls finde es langweilig, nur herumzustehen und Ausschau ins Leere zu halten. Nach einer Weile beginnt die Phantasie einem Streiche zuspielen, und man glaubt Dinge zu sehen, die gar nicht wirklich da sind.« Er zwinkerte Cugel verschmitzt zu.
    Cugel fand diese Bemerkung taktlos und wandte Shilko stumm den Rücken zu.
    »Auch gut«, brummte Shilko. »So ist das Leben eben.«
    Mittags ging Shilko in die Messe. Da er wohl zuviel aß und sich auch zuviel Wein gönnte, beschlich ihn schon am frühen Nachmittag Müdigkeit. Er schaute sich noch einmal in der Gegend um, dann sagte er zu Cugel: »Da ist nichts ringsum als ein paar Eidechsen, davon habe ich mich überzeugt, und nun glaube ich, daß ich mir ein Nickerchen gönnen kann. Solltet Ihr irgend etwas von Bedeutung sehen, so weckt mich.« Er kroch in Cugels Zelt und machte es sich bequem. So blieb Cugel allein zurück und hing seinen bitteren Gedanken über die verlorenen Terces und die unersetzliche Stiefelwichse nach.
    Als die Karawane abends zum Lagern anhielt, ging Cugel zu Varmous. Er berichtete ihm von der Unverschämtheit der Miminnen und beklagte seine Verluste.
    Varmous lauschte mit mildem, etwas abwesenden Interesse. »Gewiß wird Doktor Lalanke Euch entschädigen?«
    »Das ist ja die Sache! Er lehnt jegliche

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