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Cugel der Schlaue

Cugel der Schlaue

Titel: Cugel der Schlaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Essen schmeckte Cugel plötzlich gar nicht mehr. »Und Eure vorherigen Einkünfte?«
    »An guten Tagen konnte ich soviel wie Yelleg und Malser verdienen.«
    Cugel rollte die Augen zur Decke. »Mit einem Einkommen von zwölf Terces pro Tag und zehnmal so hohen Ausgaben, wie rentiert das Arbeiten sich da überhaupt?«
    »Eure Frage trifft ins Schwarze. Zunächst einmal lernt man zu essen, was am billigsten ist, ohne Rücksicht auf Geschmack und Aussehen. Außerdem, wenn jemand völlig erschöpft ist, schläft er, ohne auf die Ausstattung seiner Kammer zu achten.«
    »Als Aufseher werde ich Veränderungen einführen!« brauste Cugel auf, war aber selbst nicht mehr davon überzeugt.
    Weamish, dem der Wein inzwischen die Sinne etwas verwirrte, hob einen langen, weißen Finger. »Trotzdem dürft Ihr die Möglichkeiten nicht übersehen! Es gibt sie, das versichere ich Euch, selbst, wo man sie gar nicht erwartet, kann man sie finden!« Wieder beugte sich Weamish vor und zwinkerte Cugel verschwörerisch zu.
    »Sprecht weiter!« forderte ihn Cugel auf. »Ich lausche!«
    Weamish rülpste, nahm einen tiefen Schluck und sagte über die Schulter blickend. »Ich muß betonen, daß eine Geschicklichkeit sondergleichen nötig ist, will man gegen Twangos Schliche ankommen, ja gar listiger sein.«
    »Eure Bemerkungen sind ungemein interessant«, sagte Cugel. »Darf ich Euch nachschenken?«
    »Wenn Ihr die Güte hättet?« Weamish trank zufrieden und beugte sich erneut zu Cugel vor. »Möchtet Ihr einen großartigen Witz hören?«
    »Nur zu gern.«
    Weamish flüsterte vertraulich: »Twango hält mich bereits für senil!« Weamish lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und bedachte Cugel mit einem zahnlückigen Grinsen.
    Cugel wartete, aber das war offenbar schon der ganze Witz gewesen. Deshalb lachte er höflich. »Wie absurd!«
    »Nicht wahr? Wo ich doch auf wirklich geschickte Weise mein Konto beglichen habe! Morgen werde ich Flutic verlassen und die nächsten Jahre von einem vornehmen Kurort zum anderen reisen. Dann soll Twango sich fragen, wer senil ist, er oder ich!«
    »Ich kann mir denken, zu welcher Entscheidung er gelangen wird! Tatsächlich ist mir alles klar, außer den Einzelheiten Eurer ›geschickten Weise‹.«
    Weamish verzog das Gesicht und benetzte die Lippen, während Eitelkeit und Prahlerei in ihm mit dem letzten Rest Vorsicht stritten. Er öffnete den Mund – da dröhnte ein Gong, denn jemand zog offenbar heftig am Glockenstrang des Eingangs. Weamish stand schon halb auf, als er sich lachend wieder auf seinen Stuhl fallen ließ. »Fast hätte ich es vergessen. Von nun an gehört es ja zu Euren Pflichten, Euch auch um späte wie frühe Besucher zu kümmern.«
    »Ich bin Aufseher, kein Hausdiener«, lehnte Cugel entrüstet ab.
    »Das hatte auch ich immer gehofft«, gestand Weamish. »Zuerst müßt Ihr zusehen, wie Ihr mit Gark und Gookin zurechtkommt, die für die Durchführung aller Bestimmungen, bis aufs I-Tüpfelchen genau, sorgen.«
    »Sie werden lernen, vor mir zu kuschen!«
    Der Schatten eines runden Kopfes mit einer Schirmmütze fiel auf den Tisch. Eine Stimme fragte: »Wer wird lernen, vor Euch zu kuschen?«
    Cugel schaute hoch und sah Gookin, der sich über den Rand des Wandbretts beugte.
    Wieder erschallte der Gong. Gookin rief: »Cugel, hoch mit Euch! Seht nach, wer etwas will! Weamish wird Euch einweisen, was Ihr zu tun habt.«
    »Als Aufseher«, entgegnete Cugel, »übertrage ich diese Aufgabe dir! Beeile dich!«
    Sofort schwang Gookin eine kleine, dreisträngige Knute, deren Stränge in je einem gelben Stachel endeten.
    Cugel stieß mit solcher Kraft gegen das Brett, daß Gookin kopfüber herunterstürzte, geradewegs auf ein Tablett mit verschiedenen Käsen, das auf dem Büfett stand. Cugel griff nach der Knute und hielt sie bereit. »Also, was ist: Willst du deinen Pflichten nachkommen? Oder muß ich dich erst auspeitschen und dann dich und deinen Gefährten in diese Schüssel mit Kaidaunen werfen?«
    Twango stürmte in den Speisesaal. Gark saß mit schier hervorquellenden Augen auf seiner Schulter: »Was ist das für ein Tumult? Gookin, wieso liegst du im Käse?«
    Cugel sagte: »Da ich Aufseher bin, verlange ich respektvoll angesprochen zu werden. Und die Sache ist so: Ich befahl Gookin nachzusehen, wer an der Tür ist. Er wurde unverschämt, und ich machte mich daran, ihn zu züchtigen.«
    Twangos Gesicht wirkte verkniffen vor Ärger. »So wird es bei uns nicht gehandhabt, Cugel! Bisher hat der

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