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Cupido #1

Cupido #1

Titel: Cupido #1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Körper wurde schwerelos, und dann hatte sie das Gefühl, ins Bodenlose zu fallen.
    «Bis dann», war das Letzte, was sie hörte.

 
     
92.
     
     
    Dominick hielt die Luft an, als er am anderen Ende die vertraute Stimme hörte. Doch im nächsten Moment wurde ihm klar, dass es wieder nur der Anrufbeantworter war, und sein Magen krampfte sich zusammen.
    Wo ist sie? Wo zum Teufel steckt sie? Sie hatte ihn gestern im Restaurant versetzt, und heute war sie nicht im Büro erschienen. Zu Hause war sie auch nicht. Seit der Urteilsverkündung hatte keiner mehr von ihr gehört.
    War ihr die Beziehung wieder zu eng geworden ? War sie davongelaufen, weil sie Zeit für sich brauchte? Ohne ihm etwas zu sagen?
    Doch ein ungutes Gefühl überschattete seine Gedanken, und er konnte es nicht abschütteln. Eine böse Ahnung, ein Instinkt, der ihm sagte, dass hier etwas mehr als faul war. Vor lauter Sorge hatte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Ein Unfall? Er hatte ergebnislos in allen umliegenden Krankenhäusern angerufen, und auf den Polizeirevieren lag auch nichts vor.
    Sie war jetzt seit über vierundzwanzig Stunden verschwunden. Er konnte nicht länger warten. Er rief im FD LE an, gab Anweisung, nach ihrem Wagen zu suchen, und meldete Signal 8. Vermisste Person, verdächtige Umstände.

 
93.
     
     
    Als sie die Augen wieder aufschlug, war es vollkommen schwarz um sie herum. War sie tot? War alles vorbei?
    Sie drehte den Kopf nach rechts und links. Es gab nicht den kleinsten Lichtschimmer. Vielleicht war sie tot. Doch dann berührte sie mit der Wange den kalten Stahl der Liege, und ihr fiel ein, dass die Wände schwarz waren und der Raum keine Fenster hatte. Es gab kein Licht, weil er es ausgeschaltet hatte.
    Wie viele Stunden waren vergangen? Wie viele Tage? War er immer noch hier? Hier im Raum und beobachtete sie? Sie versuchte, die Finger anzuheben, doch sie waren zu schwer. Sie versuchte mit den Zehen zu wackeln, aber sie wusste nicht, ob sie sich tatsächlich bewegten. Ihr Mund war trocken, die Zunge dick. Wie viel von dem Medikament hatte er ihr gespritzt?
    Greg Chambers. Cupido. Brillanter Psychiater. Guter Freund. Grausamer Serienmörder. Warum? Wie? Die Therapie war all die Jahre ein Spiel für ihn gewesen. Er hatte sich die ganze Zeit über sie lustig gemacht. Es hatte ihn amüsiert, wie sie gegen die schrecklichen Spätfolgen der Vergewaltigung kämpfte. Dann hatte er den verrückten Bill Bantling kennen gelernt und begonnen, mit ihnen beiden eine Partie Schach zu spielen. Bis zum Tod.
    Nicht kämpfen ... ehrlich gesagt, macht das eine größere Sauerei.
    Wessen Herz war im Sektkübel gewesen? Die Herzen der elf Cupido–Opfer waren anhand einer DNA–Analyse eindeutig zugeordnet worden. Was sie gesehen hatte, bewies, dass es noch mehr Opfer gab. Und auch sie wäre bald eines, doch keiner würde die Verbindung herstellen. Denn keiner sah mehr hin. Es würde lange dauern, bis man wieder auf einen Serienmörder schloss. Wenn überhaupt.
    Er würde sie töten. Und sie wusste auch wie. Sie konnte seine Methode mit den prosaischsten medizinischen Begriffen beschreiben, denn sie hatte elf Mal die Gelegenheit gehabt, sein Werk zu studieren. Sie hatte dem Gerichtsmediziner zugehört, hatte die Obduktionsberichte gelesen, die makabren Trophäenfotos gesehen.
    Und sie wusste, dass er sie dazu zwingen würde, zuzusehen. Sie dachte an das Klebeband an Anna Prados Augenlidern. Er würde ihr die Lider festkleben und sie zwingen, in den großen Spiegel an der Decke des schwarzen Raums zu sehen, ihrer Todeskammer. Wo sie keiner schreien hörte.
    Sie wimmerte. Sie versuchte zu rufen, aber es ging nicht. Tränen liefen ihr unaufhaltsam übers Gesicht, den Hals hinunter und bildeten eine Pfütze auf dem Stahltisch.
    Dann fiel ihr der Rollwagen in der Ecke ein, die blitzenden scharfen Instrumente. Dr. Neilsons Gesicht tauchte vor ihr auf, und sie dachte an seine Worte, als er den Laserpointer über die Brust der Schaufensterpuppe hüpfen ließ.
    Es war ein Skalpell. Die Schnitte sind tief. Sie gehen bis auf den Knochen, durch drei Schichten: Haut, Fettgewebe und Muskel.
    Sie wusste, wie es enden würde. Sie ahnte sogar, wie es sich anfühlen würde.
    Wann würde der Tod kommen? Oder war er bereits hier, beobachtete sie lautlos im Dunkeln? Sah zu, wie sie wimmerte und weinte? Wie sie kämpfte? Hoffte er, dass ihr Puls nicht zu schnell wurde?
    In der völligen Dunkelheit konnte sie nichts tun, als abzuwarten. Einfach nur

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