CUT
bieten lassen, nicht von einer Schwuchtel“ murmelnd.
Dann ist Stevie alleine, die
Kriminaltechniker sind bereits gegangen, Violette hat sich eine
Beruhigungsspritze vom Arzt geben lassen, und das Team hat sich in die Zimmer zurückgezogen.
Für einen Moment zögert er, dann geht er ins Bad, lässt sich Badewasser in die
Wanne und nimmt ein Bad. Nach einer Weile kann er wieder klarer denken. Er
taucht kurz den Kopf unter und brüllt:
„Aaaalex!“. Keine Antwort.
„Alex!“ Schritte, die Badezimmertür geht
auf. Alex hat seinen Namen gehört und stürzt ins Bad. Er sieht verschlafen aus,
kein Wunder, Stevie hat ihn heute auch noch nicht gesehen. Ob er alles
verschlafen hat?
„Ich brauch das Telefon!“, ruft er Alex
entgegen.
„Du bist der Boss“, erwidert Alex, saust
in Stevies Zimmer und bringt ihm sein Handy. Dann schaut er Stevie an.
„Mach doch nicht so eine Hektik am frühen
Morgen... oder willste Charles jetzt doch anders ersetzen?“
„Sag mal, was hast Du den ganzen Morgen
gemacht?“, fragt Stevie entgeistert.
„Na, geschlafen natürlich. Du hast mich
ja lange genug beschäftigt“, grinst Alex anzüglich.
„Kleiner... mittlerweile haben wir die
Rolle von Jeremy neu zu besetzen. Der hing nämlich in der Dusche“, erklärt
Stevie ernst.
„Du machst keinen Spaß, oder?“, fragt
Alex besorgt.
„Nein, mir ist gerade im Moment überhaupt
nicht nach Spaß“, erwidert Stevie.
„Und zu allem Übel ist die
Chefermittlerin in diesem Fall die 'Königin der Holzwege'.“
„Was sagt sie? Bist Du der Mörder?“, hakt
Alex nach und zieht sein Handy aus der Hosentasche.
„Nein, diesmal bin ich ausnahmsweise nicht
der Mörder... NOCH nicht“, grummelt Stevie.
„Soll ich Olaf anrufen, oder machst Du
das?“, fragt Alex schüchtern.
„Ich ruf ihn an... schließlich ist das
MEIN Mann!!!“, antwortet Stevie und scheucht Alex mit einer Handbewegung aus
dem Bad, während er Olafs Dienstnummer wählt.
„K 64, Brüller“, meldet sich eine Stimme.
„Hallo, Horst, Steven... ist Olaf da?“,
fragt Stevie.
„Hier Olaf, Deine Frau ist am Telefon“,
brüllt Brüller scheinbar durch den halben Raum. Schritte, dann hört Stevie die
vertraute Stimme seines Mannes.
„Hallöchen, Ehegesponst“, flirte ich,
denn ich weiß nicht, ob Timo, der eigentlich frei hat und ausschlafen kann,
oder Steven am Telefon ist.
„Was ist denn das für ein Wort?“, höre
ich die konsternierte Stimme Stevens.
„Wenn ich gewusst hätte, dass Du es bist,
hätte ich Dich standesgemäß mit 'Hallöchen, Fickschnitzel' begrüßt“, stichele
ich. Klar freu ich mich, dass Steven mal anruft, schließlich ist er seit drei
Tagen von mir getrennt, weil er einen Pornofilm im Saarland dreht. Gestern Abend
wäre ich fast hingefahren, weil Timo und ich die Sehnsucht nicht ausgehalten
haben, aber wir haben’s dann doch gelassen, um Stevens Plan nicht durcheinander
zu bringen.
„Schatz, lass die Scherze, mir ist grad
so gar nicht danach zumute“, tönt Steven.
„Wieso, haste Heimweh? Soll ich Timo
abholen und mit ihm vorbeikommen?“, frage ich lächelnd.
„Ich hoffe, Du sitzt, Schatz“, fährt
Steven fort.
„Klar, auf der Schreibtischecke. Wobei,
ich würde jetzt viel lieber woanders sitzen“, scherze ich anzüglich.
„Dann setz Dich mal woanders hin, und
zwar auf einen Stuhl, bevor Du mir jetzt vom Tisch fällst“, rät Steven mir.
Nanu? Was ist denn los? Er klingt irgendwie komisch...
„Was ist los?“, frage ich nur. Mir gegenüber schaut Horst Brüller hoch. Er
kennt mich lange genug um zu wissen, dass irgendetwas nicht zu stimmen scheint.
Wortlos schalte ich den Lautsprecher auf „Mithören“.
„Okay, ich mach’s kurz und schmerzlos.
Ich hab in meinem Team zwei mysteriöse Todesfälle, die Königin der Holzwege
sitzt mir im Nacken, mir fehlen zwei Darsteller, ich hab ne hysterische
Maskenbildnerin und der Rest vom Team verwandelt sich in einen Haufen
Alkoholiker“, fasst Steven zusammen.
„Ich bin kurz vor einem Nervenzusammenbruch und total überfordert. Hilf mir!!!“
Die letzten Worte schreit er förmlich heraus. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie
Horst Brüller in seiner Schreibtischschublade kramt.
„Hast Du Dein Auto dabei?“, frage ich
trocken.
„Na sicher hab ich mein Auto dabei.“
Steven scheint hysterischer zu sein als ich dachte.
„Okay, kannst Du fahren, oder nimmst Du
Dir ein Taxi?“, frage ich. Brüller gestikuliert im Hintergrund mit
irgendwelchen CDs. Ich weiß ja
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