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CUT

CUT

Titel: CUT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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unseren Mann.
    „Na, Du Schnitzel“, antwortet dieser
lachend.
    „Wir sind gleich da, Horst fährt“,
stichelt Timo von hinten.
    „Du kannst es gar nicht abwarten, was?“,
fragt Steven.
    „Sicher, ich bin drei Tage entwöhnt“,
gibt Timo zurück.
    „Wie, war Olaf wieder im Engel?“
    „Nein, aber der hatte zwei Tage
Nachtdienst und ich früh... mehr als ein Quickie war nicht drin“, verbreitet
Timo gerade Details unserer Beziehung übers Handy.
    „Sei froh“, mischt Brüller sich ein.
    „Ich habe seit zwanzig Jahren nur noch
sporadisch Sex, und immer, wenn meine Alte will, Migräne.“
    „Moment... Horst, es gibt Dinge, die muss
ich nicht wissen“, ruft Steven dazwischen.
    „So, und jetzt macht hinne... ich hab was
zu tun. Sagt mir Bescheid, wenn Ihr da seid.“
     
    Eine halbe Stunde später verlassen wir
die Autobahn und fahren in Richtung St. Wendel, wo laut Navigationssystem
Steinwalden liegen soll. Also wähle ich Stevens Nummer und bestelle ihn in die
'Linde'.
    Dort angekommen, parken wir und stellen
unsere Uhren um fünfzehn Jahre zurück. Zumindest wirkt es so, als wir die
'Linde' betreten. Deutsches Holz, deutsche Tischdecken, alles made in Saarland,
1970. Die Preise stehen an einer Schiefertafel an der Wand, Steven ist noch
nicht da. Wir bestellen erst einmal jeder einen Schoppen Wein, dazu
Bauernfrühstück. Irgendwann kommt Steven rein, er sieht wirklich mitgenommen
aus. Sofort habe ich das Gefühl, ihn beschützen zu müssen, deshalb stehe ich
auf und nehme ihn erst einmal in den Arm.
    „Ich bin froh, dass Ihr da seid“, ist
alles, was er hervorbringt. Ich streichele seinen Rücken beruhigend. Dann ziehe
ich ihn zum Tisch und placiere ihn neben Timo.
    „Also, wir haben uns das so gedacht: Timo
gibt den Ersatzdarsteller, den Du am Bahnhof abgeholt hast. Ich bin sein
Freund, und mitgekommen, um mir das alles mal anzusehen. Horst ist Kameramann,
den Du bestellt hast, um ein paar Soloszenen zu drehen, weil Du zusätzliche
Szenen für den Film brauchst. Alex weihe ich ein“, erkläre ich Steven den Plan.
Dieser schüttelt den Kopf.
    „Alex ist eingeweiht.“ Ich zucke mit den
Schultern. Auch okay. Ich zeige auf Timo.
    „Das ist Timmy, ich bin Olly, und Horst
ist Horst“, grinse ich.
    „Horst nimmt das Auto, Timmy und ich
fahren mit Dir, Du hast uns ja schließlich am Bahnhof abgeholt.“

Kapitel
3
     
    Natürlich haben Timo und ich das Zimmer
zwischen Alex und Steven bekommen. Die logische Variante, schließlich wollen
wir ja auch miteinander reden können, ohne dass es jemand vom Team mitbekommt.
Die anderen haben uns eher unbeeindruckt zur Kenntnis genommen, zwei Typen,
darunter ein Typ namens Raffael, haben uns eher misstrauisch beäugt, dieser
Tristan eher mit unverhohlener Geilheit. Ansonsten mischen wir uns unter das
Team, unterhalten uns über das, was Steven vorhat, und warten auf Horst. Als
auch der da ist, verabreden wir, dass Timo, Alex, Stevie und ich Soloaufnahmen
machen, die Horst auf den Zimmern aufzunehmen hat. Das ist die Gelegenheit,
ungestört mit ihm zu sprechen. Beim Abendessen tippt Alex mich an.
     
    „Es wäre vielleicht ne nette Geste, wenn
Ihr Euch dem Team mal ein wenig lockerer vorstellt“, schlägt er vor.
    „Die wissen nicht, was sie von Euch zu
halten haben, und schneiden Euch deshalb.“ Ich zucke mit den Schultern. Von mir
aus ficke ich mit Timo vor deren Augen, mir soll’s doch egal sein. Trotzdem
suche ich Stevens Blick... vielleicht will er ja? Der schüttelt sachte den
Kopf. Okay, dann nicht. Also mischen wir uns unters Volk und verhalten uns „normal“,
aber irgendwie springt der Funke trotzdem nicht über. Nur dieser Tristan, der die
ganze Zeit schon oben ohne herumläuft, weicht mir nicht mehr von der Seite.
Sein Hundeblick ist schon legendär. Er bewundert meinen Sixpack, meine samtige
Haut und mustert meinen Schritt so extrem, als wolle er mich ausziehen. Nach
einer Weile verschwindet er in Richtung Küche, wo Steven gerade Drinks macht.
Dann kommt er zurück und schaut mich scheu an.
    „Darf ich Dich mal was fragen?“
    „Klar“, antworte ich.
    „Drehst Du auch ab und zu mal Pornos?“,
fragt er mich.
    „Ich hab drüber nachgedacht“, gebe ich zurück,
„deswegen schaue ich mir das hier ja jetzt auch mal an.“
    „Magst Du morgen mit mir mal ein paar
Probeaufnahmen machen? Dann kannste Dir ja überlegen, ob Du mitmachen willst?“,
fragt er mich. Timo grinst leicht, sagt aber nichts.
    „Was dagegen, Stevie?“, frage ich

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