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Cyboria - Die geheime Stadt

Cyboria - Die geheime Stadt

Titel: Cyboria - Die geheime Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. Baccalario
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der Gutmütigkeit und Charme ausstrahlte, ganz anders als sein arrogant und kalt wirkender Vater.
    »Vater …«
    »Neuigkeiten?«
    Er setzte sich vor den Schreibtisch, goss sich etwas Wasser ein und antwortete: »Nein … und wenn du mich fragst, weiß sie wirklich nichts.«
    Der Conte schüttelte seufzend den Kopf: »Ich frage dich aber nicht! Ich sage dir, sie weiß etwas. Versuch es weiter.«
    »Gut, aber es fällt mir schwer. Sie ist eine intelligente Frau, und wenn ich ehrlich sein soll, mag ich dieses Doppelspiel überhaupt nicht.«
    »Horch sie aus!«
    »Aber …«
    »Nichts aber! Bleib weiter an ihr dran und bring mir endlich etwas Konkretes, womit ich etwas anfangen kann!«
    »Endlich etwas Konkretes? Und was ist mit dir? Welche Neuigkeiten gibt es aus der Villa Folgore?«
    »Werd nicht frech!«
    »Hast du Atamantes Möbel gekauft? Hast du einen Geheimgang entdeckt? Hast du den nicht existenten Schatz gefunden?«
    »Wir suchen keinen Schatz.«
    »Was suchen wir dann?«
    Der Conte trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte und ließ die Gelenke knacken. »Wir suchen … einen Weg, mein Sohn. Einen Weg, der uns vor vielen Jahren gewiesen wurde.«
    Sein Sohn lachte nervös. Er fasste sich an die Schläfe und wiederholte: »Einen Weg.«
    Die Augen des Conte schienen Funken zu sprühen: »Ganz genau.«
    »Wir verrennen uns in etwas, Vater. Lass es dir gesagt sein. So weit kommt es mit uns.«
    »Pass auf, was du sagst!«
    »Auf was? Auf was soll ich aufpassen? Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber ich bin erwachsen! Du kannst mich nicht terrorisieren … mit diesem … diesem Monster, das in deinen Diensten steht. Nicht mehr. Du kannst ihm vielleicht befehlen mich zu töten, aber damit erreichst du nicht viel.«
    »Treib es nicht zu weit!«
    Sein Sohn schlug sich mit der Hand auf die Brust. Er wirkte ruhig, aber entschlossen. »Ich habe ein Herz hier drunter, verstehst du? Ein Herz! Darüber kannst du nicht bestimmen!«
    Der Conte erblasste: »Dann nutze dein Herz und krieg endlich etwas raus aus dieser alten Jungfer!«
    »Das ist das letzte Mal, dass du sie so nennst. Ich dulde das nicht mehr!«
    »Und das ist das letzte Mal, dass du einen Fuß in dieses Haus setzt!«
    »Ich verstehe dich einfach nicht. Du bist besessen. Besessen von einer fixen Idee.«
    Aber sein Vater hörte gar nicht mehr zu. Er war zur rückwärtigen Wand des Arbeitszimmers gegangen und hatte auf einen unter einer goldenen Klappe verborgenen Knopf gedrückt, wodurch ein Brett der Holzvertäfelung zur Seite glitt. Dahinter verbargen sich drei Monitore. Sie zeigten Bilder eines Gartens, eines Säulengangs und einer Straße durch den Wald.
    Die Villa Folgore, aus der Ferne aufgenommen.
    »Seit Jahren beobachtest du sie«, stellte sein Sohn fest. »Und was hast du in all dieser Zeit herausgefunden? Nichts.«
    Dann schwieg er, starrte lange auf den Rücken seines Vaters und verließ schließlich den Raum.
    »Tu, was ich dir gesagt habe!«, rief ihm der Conte hinterher, bevor sich die Tür schloss.

13
Die Wurzel der Zahlen
    V on Zeit zu Zeit durchzuckten die Worte seines Großvaters und die mysteriösen Andeutungen des Conte Liguana Ottos Gedanken. Sein Gehirn war wie ein Labyrinth, in dem er sich nicht mehr zurechtfand.
    Er wanderte hin und her, wie ein Löwe im Käfig, und blickte immer wieder auf den Tisch, wo die Schachtel mit dem Ikosaeder lag. Welches Geheimnis verbarg sich wohl dahinter?
    Das Rätsel begann mit den seltsamen Zahlen, die in die dreieckigen Seitenflächen eingeritzt waren. Hier konnte er ansetzen. Er schrieb die Zahlen auf einen Zettel, in Paaren, ein Paar unter das andere. Dann ordnete er sie neu, sodass die auf gegenüberliegenden Dreiecken eingeritzten Zahlen nebeneinander standen. Die Ordnung untereinander überließ er dem Zufall, keine der Seiten des Ikosaeders schien ihm wichtiger zu sein als eine andere.
    1392000 – 0
    4878 – 87,97
    12104 – 224,7
    12756 – 365,26
    3476 – 365,26
    6792 – 686,98
    141700 – 4332
    120000 – 10759,22
    50800 – 30685,4
    48600 – 60195
    Und jetzt?
    Er tauschte aus, zählte zusammen, dividierte, multiplizierte und quälte seinen Taschenrechner, indem er ihn einen Zusammenhang zwischen all den Zahlen suchen ließ, aber ohne Erfolg.
    Es gab nur eine Null. Konnte das etwas zu bedeuten haben?
    Und eine Zahl war doppelt: 365,26.
    Er nahm das Ikosaeder in die Hand. Es war leicht, als ob es hohl wäre, gleichzeitig wirkte es kompakt und äußerst robust. Einen

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