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Cyboria - Die geheime Stadt

Cyboria - Die geheime Stadt

Titel: Cyboria - Die geheime Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. Baccalario
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Richtung Observatorium. Galeno löste einen weiteren Blitz aus, der aber aus der Bahn geriet und Theo nur knapp verfehlte.
    »Nicht so!«, schrie Otto gellend, während der verletzte Calibano unbeirrt seinen Weg fortsetzte.
    Der dritte Blitz traf ihn frontal, seine Kleidung fing Feuer, aber die Todesmaschine war nicht aufzuhalten.
    »Das ist doch nicht möglich …«, murmelte Otto.
    Calibano war immer noch auf den Beinen, wie eine lodernde Fackel, eine infernalische Fackel des Bösen, doch seine Schritte wurden immer langsamer. Er taumelte wie ein Betrunkener, schließlich schleppte er sich nur noch voran. Als er zu Boden sank, hatten die Flammen ihn verzehrt.
    Galeno stakste auf die brennende Fackel zu und versetzte ihr ein paar Fußtritte.
    »Gib’s ihm! Ist er jetzt endlich ausgeschaltet?«, fragte Otto und rannte zu ihm hinüber.
    »Es sieht so aus. Guten Tag, junger Herr Otto. Entschuldige bitte die Verspätung. Kannst du das einen Moment halten?« Er gab ihm die weiße Blitzschachtel und drehte Calibanos Überreste mit dem Fuß auf den Rücken. Dann riss er ihm die verkohlten Fetzen vom Leib, schüttelte ihn durch, griff in sein mechanisches Innenleben und nahm die Lumen-Batterie heraus. Er hielt sie in die Luft und schleuderte sie dann weit von sich. »Erledigt«, sagte er, »Anweisung ausgeführt.«
    Otto seufzte und ließ sich auf die Wiese sinken.
    Er betrachtete die weiße Schachtel und dachte an das Motto seiner Familie. Remedium frustra est contra fulmen quaerere . Man sucht umsonst ein Schutzdach vor dem Blitz.
    »Otto! Otto!« Aus dem Hintergrund waren Rufe zu hören. Zwei seltsam gekleidete Gestalten kamen über die Wiese auf ihn zugerannt.
    Das war doch seine Tante? Er erkannte sie an den roten Haaren.
    »Tante! Jago!«, jubelte er und rannte ihnen entgegen.

10
Zerstörung und Wiederaufbau
    M ir … ist … kalt«, stöhnte Theo, als er wieder zu sich kam.
    Natürlich konnte einem Roboter gar nicht wirklich kalt sein. Er lag auf dem Eisentisch der Werkstatt.
    »Wo bin ich?«, klackerte er und versuchte sich zu bewegen. Kreuz und quer festgezurrte Lederriemen hinderten ihn daran.
    Neben ihm tauchten Galeno, Otto und zwei andere Gestalten auf, die beiden Menschen, die er ins Krankenhaus gebracht hatte.
    »Guten Tag, Theo …«, begrüßte ihn Otto.
    Der weiße Roboter stellte in seiner Optik den Raum scharf, dann entspannte er sich und sagte: »Reparaturwerkstatt 32, richtig?«
    »Richtig«, antwortete Galeno und hielt mit seiner mechanischen Hand ein paar Werkzeuge in die Höhe, »und das reparaturbedürftige Objekt bist du. Mir fehlt die spezielle Fachkompetenz in Sachen Mechanik, aber ich habe mein Bestes gegeben.«
    Otto hielt ein weiß eingebundenes Buch in die Luft: »Zum Glück haben wir in der Bibliothek des Observatoriums eine Zusammenfassung der Notfallmaßnahmen gefunden.«
    »Für wie lange war ich außer Betrieb?«
    »Etwa einen Tag«, antwortete Otto.
    Galeno begann nach und nach die Lederriemen zu lösen. »Ich verspreche dir nicht, dass du sein wirst wie vorher, aber … Ich habe den Großteil deines Bewegungsapparats retten können. Die Beine hatte es am schlimmsten erwischt. Ich glaube, du wirst ein bisschen hinken. Aber ich habe dir ein weiteres Oszilloskop eingebaut, als zusätzliches Gleichgewichtsinstrument.«
    Theo setzte sich auf: »Warum hast du das gemacht? Ich bin doch nur ein Roboter, ich spüre keinen Schmerz. Du hättest mich so lassen können, wie du mich vorgefunden hast.«
    »Otto und die anderen haben darauf bestanden, dass ich dich repariere. Ich wollte es wenigstens versuchen.«
    Theo neigte den Kopf zur Seite: »Roboter versuchen nichts. Entweder sie können etwas oder sie können es nicht. Das gehört zu ihren Anweisungen.«
    »Ich habe aber andere Anweisungen.«
    Theo hob die Beine an und ließ sie vom Tisch baumeln: »Du hast recht, sie sind ziemlich steif.«
    »Du hast auch einen Arm verloren.«
    Theo stutzte, erst jetzt bemerkte er, dass er nur noch drei Hände hatte. »Ah, nicht so schlimm. Ehrlich gesagt, habe ich sowieso nie mehr als zwei gleichzeitig benutzt.« Dann blickte er zu Galeno. »Es tut mir sehr leid wegen des Blitzes.«
    »Mach dir keine Sorgen, es hat mir nicht geschadet. Jago meinte, ich wäre ein wenig getorkelt, wie ein Mensch, der betrunken ist.«
    Theo betrachtete die beiden Menschen, die etwas weiter entfernt standen. »Es tut mir auch wegen der Unannehmlichkeiten im Krankenhaus leid.«
    »Kein Problem«, antwortete Medea, »Otto hat

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